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Karte Rhein-Hunsrück
Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück
Ludwigstr. 3-5
55469 Simmern

http://www.kreis-sim.de

Rhein-Hunsrück-Kreis

160pxAbb. 1 Wappen Rhein-Hunsrück-Kreis
Basisdaten
BundeslandRheinland-Pfalz
VerwaltungssitzSimmern/Hunsrück
Adresse des LandkreisesLudwigstraße 3–5
Websitewww.kreis-sim.de
LandratVolker Boch (parteilos)
Der Rhein-Hunsrück-Kreis ist eine Gebietskörperschaft in Rheinland-Pfalz. Sitz der Kreisverwaltung ist Simmern/Hunsrück.

Geographie

Lage

Der Landkreis umfasst einerseits die Landschaft links des Mittelrheins zwischen den Städten Oberwesel und Boppard und andererseits dem zentralen und östlichen Hunsrück mit dem Soonwald im Süden des Kreisgebiets.Die höchste Erhebung ist der Simmerkopf mit .

Nachbarkreise

Der Rhein-Hunsrück-Kreis grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Mayen-Koblenz, Rhein-Lahn-Kreis, Mainz-Bingen, Bad Kreuznach, Birkenfeld, Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell.

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Rhein-Hunsrück-Kreises war vor 1800 in viele Herrschaftsgebiete zersplittert, darunter Kurtrier, die Grafschaft Sponheim, die Pfalzgrafen zu Simmern und die ehemaligen Reichsstädte Boppard und Oberwesel. Während der französischen Besetzung unter Napoleon war das Gebiet von 1798 bis 1814 Teil des Departements Rhein-Mosel mit Sitz in Koblenz. Nach dem Wiener Kongress 1815 kam das Gebiet zu Preußen. 1816 wurden im neu errichteten Regierungsbezirk Koblenz in der Provinz Großherzogtum Niederrhein (ab 1822 Rheinprovinz) unter anderem die Kreise Simmern und Sankt Goar neu gebildet. 1946 wurden diese Bestandteil des Landes Rheinland-Pfalz.

Der Rhein-Hunsrück-Kreis entstand im Rahmen der Kreisreform in Rheinland-Pfalz am 7. Juni 1969 und wurde gebildet aus

  • den Gemeinden des aufgelösten Landkreises Simmern
  • den Gemeinden des aufgelösten Landkreises Sankt Goar mit Ausnahme der Stadt Bacharach sowie der Gemeinden Alken, Breitscheid, Brey, Brodenbach, Burgen, Macken, Niederfell, Niederspay, Nörtershausen, Oberfell, Oberspay, Manubach, Niederheimbach, Oberdiebach, Oberheimbach und Trechtingshausen (heute Landkreis Mainz-Bingen bzw. Mayen-Koblenz).
  • den Gemeinden Bärenbach, Belg, Büchenbeuren, Hahn, Hirschfeld, Irmenach, Lautzenhausen, Lötzbeuren, Niedersohren, Niederweiler, Raversbeuren, Rödelhausen, Sohren, Wahlenau und Würrich des aufgelösten Landkreises Zell sowie
  • den Gemeinden Lindenschied und Woppenroth des aufgelösten Landkreises Bernkastel.

In einem zweiten Schritt der Kreisreform wurden am 7. November 1970 mehrere Veränderungen vorgenommen:

  • Die Gemeinden Bruschied, Kellenbach, Königsau, Schneppenbach und Schwarzerden wechselten in den Landkreis Bad Kreuznach.
  • Die Gemeinden Beuren, Irmenach und Lötzbeuren wechselten in den Landkreis Bernkastel-Wittlich.
  • Aus dem aufgelösten Landkreis Koblenz kamen die Gemeinden Beulich, Dommershausen, Eveshausen und Morshausen zum Rhein-Hunsrück-Kreis.
  • Aus dem Landkreis Cochem-Zell wechselte die Gemeinde Mastershausen in den Rhein-Hunsrück-Kreis.

Am 1. Juli 2014 wechselten die Gemeinden Lahr, Mörsdorf und Zilshausen aus dem Landkreis Cochem-Zell in den Rhein-Hunsrück-Kreis.

Einwohnerstatistik

Die einwohnerstärkste Kommune ist die verbandsfreie Stadt Boppard.Rhein-Hunsrück-Kreis 2011.png|400x400px|mini|Bevölkerungspyramide für den Rhein-Hunsrück-Kreis (Datenquelle: Zensus 2011)<ref name="zensus">Datenbank Zensus 2011, Rhein-Hunsrück-Kreis</ref>">Rhein-Hunsrück-Kreis 2011.png|400x400px|mini|Bevölkerungspyramide für den Rhein-Hunsrück-Kreis (Datenquelle: Zensus 2011)<ref name="zensus">Datenbank Zensus 2011, Rhein-Hunsrück-Kreis</ref>

Jahr Einwohner Quelle
1970 87.500
1980 90.300
1990 92.900
2000 105.400
2010 102.145
2020 103.401
2022 105.566

Konfessionsstatistik

Laut der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 46,5 % der Einwohner römisch-katholisch, 35,4 % evangelisch und 18,2 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Ende Februar 2024 hatten 35,9 % der Einwohner die katholische Konfession und 28,6 % die evangelische. 35,5 % gehörten anderen Konfessionen oder Glaubensgemeinschaften an, waren ohne Angabe oder gemeinschaftslos. Der Anteil der Protestanten und Katholiken ist demnach im beobachteten Zeitraum beträchtlich gesunken.

Politik

Kreistag

Der Kreistag des Rhein-Hunsrück-Kreises besteht aus 42 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählten Kreistagsmitgliedern und dem Landrat als Vorsitzendem. Nach der letzten Kreistagswahl am 26. Mai 2019 ergibt sich folgende Sitzverteilung:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
%
2009
Sitze
2009
%
2004
Sitze
2004
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 35,2 15 43,1 18 40,7 17 49,3 21
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 22,1 9 28,7 12 28,5 12 29,9 13
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 12,4 5 7,4 3 6,9 3 5,7 2
FW-RH Freie Wähler Rhein-Hunsrück 11,0 5 10,6 4 9,1 4 5,8 2
FDP Freie Demokratische Partei 8,5 4 6,3 3 11,8 5 9,4 4
AfD Alternative für Deutschland 7,5 3
DIE LINKE. DIE LINKE. 3,3 1 3,9 2 3,1 1
gesamt 100,0 42 100,0 42 100,0 42 100,0 42
Wahlbeteiligung in % 65,9 61,3 59,8 65,3

Landräte

  • 1969–1980: Albert Reinhard (parteilos)
  • 1980–1988: Armin Jäger (CDU)
  • 1989–2015: Bertram Fleck (CDU)
  • 2015–2021: Marlon Bröhr (CDU)
  • seit 2022: Volker Boch (parteilos)

Marlon Bröhr erhielt bei der Direktwahl am 28. September 2014 68,69 % der Stimmen. Sein Mitbewerber war Michael Maurer (SPD). Seine ursprünglich achtjährige Amtszeit begann am 3. Mai 2015 und endete vorzeitig durch seine Wahl in den deutschen Bundestag, dem er seit dem 26. September 2021 angehört.

Bei der Direktwahl am 16. Januar 2022 erreichte keiner der vier Bewerber eine ausreichende Mehrheit. In der Stichwahl am 30. Januar 2022 setzte sich Volker Boch (unabhängig) mit einem Stimmenanteil von 56 % gegen Christian Klein (CDU) durch. Seine Amtseinführung erfolgte am 3. März 2022.

Wappen und Flagge

Der Rhein-Hunsrück-Kreis führt ein Wappen sowie eine Hiss- und Bannerflagge.

Wirtschaft

Der Landkreis stellt sich dar und wirbt für sich unter dem Slogan Gelobtes Land.

Verkehr

Zum Rhein-Hunsrück-Kreis gehört nur ein kleiner Abschnitt des linken Rheinufers, jedoch ein großes Gebiet auf den Höhen des Hunsrück.

Bahnverkehr

Im Rheintal eröffnete die Rheinische Eisenbahngesellschaft 1859 die Hauptlinie Bingen am Rhein – Sankt Goar – Koblenz.

Zur Kreisstadt Simmern entstand 1889 eine Verbindung der Preußischen Staatsbahn von Langenlonsheim im Nahetal her. Sie wurde 1901/02 über Kirchberg in Richtung Hermeskeil verlängert, ebenso nach Norden bis Kastellaun und 1906 bis Pfalzfeld; schließlich 1908 über eine Steilstrecke ins Rheintal nach Boppard.

Die Strecke der Deutschen Reichsbahn von Simmern nach Gemünden wurde 1921/22 gebaut. Damit umfasste das Eisenbahnnetz eine Länge von 143 km.

Stilllegungen in den Jahren 1963–1984:

  • 1963: Bahnstrecke Simmern–Gemünden, 15 km
  • 1976: Bahnstrecke Simmern–Kirchberg–Hirschfeld–Morbach, Teil der Hunsrückquerbahn, 28 km
  • 1983: Bahnstrecke Simmern–Kastellaun–Pfalzfeld–Emmelshausen, Teil der Hunsrückbahn, 38 km
  • 1984: Bahnstrecke Langenlonsheim–Rheinböllerhütte–Simmern, Teil der Hunsrückquerbahn, 18 kmDamit verblieben für den Personenverkehr 44 km im Landkreis.

Straßenverkehr

Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 61 Ludwigshafen-Koblenz und mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen, darunter die B 9, die B 50, die B 421 und die B 327 –Hunsrückhöhenstraße–.

Flughafen

Der Flughafen Frankfurt-Hahn liegt am westlichen Rand des Landkreises. Im Passagierverkehr wird er hauptsächlich durch Billigfluggesellschaften bedient.

Gemeinden

(Einwohner am )

Verbandsfreie Stadt:

  • Boppard, Stadt ()Verbandsgemeinden mit ihren verbandsangehörigen Gemeinden:(Sitz der Verbandsgemeinde *)

Ehemalige Gemeinden

Die folgenden Gemeinden verloren seit der Kreisgründung im Jahre 1969 ihre Eigenständigkeit:

; Siehe auch

  • Listen zu dem Begriff „Gebietsveränderungen“ siehe Gebietsreformen in Rheinland-Pfalz
  • Liste der Orte im Rhein-Hunsrück-Kreis

Kfz-Kennzeichen

Am 7. Juni 1969 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Simmern gültige Unterscheidungszeichen SIM zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 15. November 2012 ist auch das Unterscheidungszeichen GOA (Sankt Goar) erhältlich (Kennzeichenliberalisierung).

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Rhein-Hunsrück-Kreis

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