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Stadtplan Jüterbog
Stadt Jüterbog
Der Bürgermeister
Markt 21
14913 Jüterbog

https://www.jueterbog.eu/

Jüterbog

160pxAbb. 1 Wappen von Jüterbog
Basisdaten
BundeslandBrandenburg
Höhe71 m
PLZ14913
Vorwahl03372
Websitewww.jueterbog.eu
BürgermeisterArne Raue ()
Jüterbog ist eine Kleinstadt im Landkreis Teltow-Fläming im Bundesland Brandenburg. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg.

Geografie

Jüterbog liegt an der oberen Nuthe am Übergang zwischen Hohem und Niederem Fläming.

Stadtgliederung

Zur Stadt Jüterbog gehören folgende Ortsteile:

  • Fröhden
  • Grüna
  • Kloster Zinna
  • Markendorf
  • Neuheim
  • Neuhof
  • WerderHinzu kommen die Wohnplätze Bürgermühle, Damm, Kaltenhausen, Neue Häuser, Neues Lager, Neumarkt, Quellenhof, Waldau, Waldsiedlung und Ziegelei. Hinzukommen noch die abgegangenen Wohnplätze Neue Mühle und Forsthaus Bischofspfuhl.

Geschichte

Bis zum 18. Jahrhundert

Im Jahr 1007 erwähnte erstmals Thietmar von Merseburg, der Chronist des Erzbischofes Tagino von Magdeburg, die dörfliche Siedlung mit Burgwall als „Jutriboc“. Anderthalb Jahrhunderte nach Thietmars Chronik eroberte der Magdeburger Erzbischof Wichmann den Ort (1157) und wandelte ihn in einen deutschen Burgward um, der Zentrum einer stiftsmagdeburgischen Exklave zwischen der Mark Brandenburg (Askanier) und dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg (Askanier) war. Die Exklave entwickelte sich schnell zu einem besonders geförderten Fernhandelszentrum. So erhielt der Ort 1174 das Stadtrecht, das zweitälteste des heutigen Landes Brandenburg. In dieser Urkunde wird Jüterbog als Mittelpunkt der provincia Iutterbogk (Land Jüterbog) bezeichnet, als ihr Ausgangspunkt und Haupt (exordium et caput). Dieses Land (oder Ländchen) Jüterbog umfasste auch Kloster Zinna, Luckenwalde und Trebbin und erstreckte sich nach Norden hin bis zum Seddiner See vor den Toren Potsdams. Von kriegerischen Auseinandersetzungen hielt sich die Stadt eher fern, stattdessen wurden Soldaten gestellt oder Ausgleichszahlungen geleistet.

Um 1350 ist in Jüterbog „vor dem Zinnaer Tor“ ein Leprosorium (ein Siechenhaus und ein Hospital) nachweisbar. Die Kapelle des Leprosoriums wurde im Jahr 1523, das Hospital 1711 abgerissen.

Nach dem Stadtbrand 1478 wurde der Wiederaufbau durch die Magdeburger Erzbischöfe gefördert. Jedoch forderte die Pest in den Jahren 1637 und 1639 sowie eine damit einhergehende Hungersnot erhebliche Opfer. Die Anzahl der Einwohner sank von 4.000 auf rund 300.

Von 1517 an ist nachgewiesen, dass der Ablassprediger Johann Tetzel im Auftrag des Erzbischofs von Mainz an mehreren mitteldeutschen Orten auftrat, darunter in Jüterbog. Dies war ein Anlass, der zu Martin Luthers 95 Thesen führte und damit zur Reformation.

Während des Dreißigjährigen Kriegs kam Jüterbog 1635 durch den Prager Frieden an Kursachsen. Am 21. November 1644 besiegten in der Schlacht bei Jüterbog die Schweden unter Lennart Torstensson die Kaiserlichen unter Matthias Gallas, die den Dänen zu Hilfe kommen wollten. Die kaiserliche Armee löste sich dabei faktisch auf. Nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs 1648 lag Jüterbog wie viele andere Städte darnieder und hatte seine alte Bedeutung endgültig eingebüßt. Von 1657 bis zu Rückkehr nach Kursachsen 1746 gehörte Jüterbog zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels.Der Siebenjährige Krieg (1756–1763) brachte erneut Elend nach Jüterbog. In den Häusern wurden bis zu 100 Soldaten versorgt, die sämtliche Vorräte aufbrauchten. Nach dem Krieg wurde Kloster Zinna als preußische Weberstadt vor den Toren des sächsischen Jüterbog gegründet. Zeitgleich entwickelte sich das benachbarte Luckenwalde langsam zum Industriestandort. Die auf dem Handwerk beruhende Wirtschaft Jüterbogs brach zusammen, und die Stadt verarmte zusehends.

19. Jahrhundert

Nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt zogen französische Truppen auf dem Weg nach Berlin durch Jüterbog.

Infolge des Wiener Kongresses wurde das Königreich Sachsen 1815 geteilt und musste seine Nordhälfte an Preußen abtreten. Bei der Neu-Einteilung das Staates entstand 1817 im Regierungsbezirk Potsdam der Provinz Brandenburg aus der Zusammenlegung der bisher sächsischen Ämter Jüterbog und Dahme mit dem preußischen Luckenwaldeschen Kreis der Kreis Jüterbog-Luckenwalde. Jüterbog wurde Kreishauptstadt.Als Ausweg aus wirtschaftlicher Not bat die Bürgerschaft seit 1824 um die Stationierung von Soldaten, die die Kommune versorgen könnte. Erst 1832 ist mit der Einquartierung von Teilen der preußischen 3. Artillerie-Brigade die Bitte erfüllt worden. 1841 wurde der Bahnhof Jüterbog an der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn eröffnet und 1897 eine Pferdebahn der Jüterboger Straßenbahn AG. Als diese 1928 durch Omnibusse abgelöst wurde, war sie eine der letzten ihrer Art in Deutschland gewesen.

Ab 1864 konnte die in Jüterbog stationierte Artillerie auf der nördlich gelegenen Birkheide einen eigenen Schießplatz nutzen. In der Gemeinde Niedergörsdorf wurden 1870 vom preußischen Militär Flächen für zwei Barackenlager angekauft. Hier wurde die Jüterboger Artillerieschule gegründet. Die beiden Militärsiedlungen gehörten zum Militär-Gutsbezirk „Schießplatz Jüterbog“. Im Jahr 1893 erhielt Jüterbog Anschluss an die Königlich Preußische Militär-Eisenbahn.

Die Heilig-Geist-Kapelle auf dem Heilig-Geist-Platz fiel 1870 einem Brand zum Opfer. Von 1820 bis 1874 hatte sich die Einwohnerzahl auf etwa 6800 verdoppelt.

20. Jahrhundert

Im Ersten Weltkrieg befanden sich bei Niedergörsdorf zwei Luftschiffhallen. Dort wurde 1933/34 der Flugplatz Altes Lager errichtet. 1934/35 entstand mit dem Fliegerhorst Jüterbog-Damm ein weiterer Militärflugplatz.

In der Zeit des Nationalsozialismus hatten Rechtsreferendare von 1933 bis 1939 einen Ausbildungsabschnitt zentral im eigens hierfür auf dem Gelände des Neuen Lagers eingerichteten Gemeinschaftslager Hanns Kerrl abzuleisten: Schätzungsweise rund 20.000 junge Juristen, darunter auch Sebastian Haffner und Karl Carstens, mussten als Pflichtprogramm während ihrer Ausbildung hieran teilnehmen und wurden acht Wochen lang im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie geschult. Weiterhin wurden die Kasernen der preußischen Armee wieder genutzt.

Im März/April 1945 wurde in Jüterbog der letzte Großverband der Wehrmacht, die RAD-Infanterie-Division „Friedrich Ludwig Jahn“ aufgestellt. Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges blieb die Stadt weitestgehend verschont. Erst am 18. April 1945 flogen die USAAF gegen die Bahnanlagen einen größeren Luftangriff, von dem die Innenstadt aber nicht betroffen war. Am 20. April besetzte die Rote Armee Jüterbog ohne schwere Kämpfe. In der Folge waren GSSD-Truppen in der Stadt stationiert. Bei der Bildung des Landes Brandenburg verlor die Jüterbog den Kreissitz an Luckenwalde, erhielt ihn aber mit den Kreisreformen in der DDR 1952 zurück. Die territoriale Neugliederung in Bezirke ließ zwei Kreise entstehen, den Kreis Jüterbog und den Kreis Luckenwalde (beide Bezirk Potsdam).

Die industrielle Entwicklung beschränkte sich auf die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und die Instandhaltung bzw. Mechanisierung dieses Wirtschaftszweiges. Die Perestroika-Reformen unter Gorbatschow und ein Staatsvertrag zwischen der DDR und der UdSSR führten bereits im Mai 1989 zum Abzug der 32. Garde-Panzerdivision „Poltawa“. Die politische Wende in der DDR beendete die militärische Tradition. Im April 1994 verließ der letzte Soldat die Region.

21. Jahrhundert

Im Juni 2019 kam es auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog zum größten Waldbrand Brandenburgs seit den 1970er Jahren. Insgesamt brannten rund 750 ha Land. Der Brand dauerte mehrere Tage und konnte schließlich durch Feuerwehr und einsetzenden Regen gestoppt werden. Als besonders problematisch erwiesen sich die mit Munitionsresten verseuchten Böden, die es der Feuerwehr unmöglich machten, manche Flächen des betroffenen Gebietes zu betreten.

Nach der Neugründung der Länder im Jahr 1990 wurde der Kreis Jüterbog Teil des Landes Brandenburg. Durch die Kreisreform entstand 1993 aus den bisherigen Kreisen Jüterbog, Luckenwalde und Zossen der Landkreis Teltow-Fläming.

Eingemeindungen

Am 1. Juni 1936 wurde das westlich angrenzende Dorf Damm in die Stadt eingemeindet, und am 1. Juli 1950 folgte die Eingemeindung des östlich angrenzenden Dorfes Neumarkt. Am 31. Dezember 1997 wurden die bisher selbstständigen Orte Grüna, Kloster Zinna, Markendorf (mit dem am 1. Juli 1950 eingemeindeten Ort Fröhden), Neuheim, Neuhof und Werder in die Stadt Jüterbog eingegliedert.

Ortsname

Der Name hat eine ganze Reihe von Deutungen erfahren. Die Diskussion darüber ist letztlich immer noch nicht abgeschlossen.

Die sehr weit verbreitete Deutung, dass der Name vom slawischen Jutrobog „Morgengott“ (nach jutro „Morgen“ und bog „Gott“) abgeleitet sei, findet sich schon bei Melanchthon im 16. Jahrhundert und fand Eingang in das Zedler-Universallexikon von 1732 bis 1754 und damit in die folgende Literatur. Eine solche Erklärung legte die Schlussfolgerung nahe, an diesem Ort sei eine westslawische Gottheit verehrt worden, bevor diese Stätte von deutscher Seite (vermutlich durch Otto I.) erobert und unter Wahrung des slawischen Namens christianisiert worden war. Schon bei Saxon Grammaticus finden wir einen Hinweis, dass die Slawen einen Morgengott (= Jutrobog) verehrten. (Saxon Grammaticus, Gesta Danorum)

Eine andere Deutung gründet ebenfalls auf einen slawischen Ursprung, wobei nur die Endung bog (in der Rückführung auf das Altsorbische) auf bok „Seite, Flanke, Abhang“ verkürzt etymologisch anders abgeschlossen wird.

Schlimpert (1991) schlägt eine andere Erklärung vor. Er weist darauf hin, dass Jüterbog nicht nur der Name der Stadt ist, sondern auch der Name einer mittelalterlichen terra (Landschaft, meist auch Herrschaftsbereich) und ein Gewässername. Gewässernamen seien häufig Ursprung für die Bildung von Landschaftsnamen und davon wiederum abgeleitet auch für Städtenamen. Das Grundwort -bok ist in mehreren polnischen Gewässernamen enthalten und wird von der polnischen Forschung als Ableitung von einem germanischen Gattungswort baka oder baki „Bach“ erklärt. Deshalb bringt Schlimpert zur Diskussion, ob Jüterbog nicht ein aus dem Germanischen stammender Gewässername sein könnte. 1307 wird ein Abschnitt oder einer der Nebenarme der Nuthe als Juterboch bezeichnet. Wenn also der Bestandteil -bog sich von germanisch -bak herleiten lässt, ist dies auch für den ersteren Namensbestandteil Jutro- nicht auszuschließen. Schlimpert verweist auf den Itter, einen rechten Nebenfluss des Neckars, der in den oberen Abschnitten auch die Namen Euterbach bzw. Itterbach trägt. Er wird 628 als Jutraha und 798 als Utraha urkundlich genannt. Denkbar ist eine Verbindung des Namensbestandteils Jutr- mit der indoeuropäischen Wurzel aued-/aud-/ud- mit r-Erweiterung, etwas in udros = Wassertier (vgl. der Gewässername Otter, Nebenfluss der Bever). Schlimpert favorisiert somit die Deutung, dass die einwandernden Slawen einen germanischen Gewässernamen Utr-bak/Iutr-bak vorfanden, den sie slawisch umdeuteten und als (slaw.) jutro „Morgen“ und bok „Seite“ übernahmen. Der Gewässername wurde später auf die terra und die Stadt übertragen. Im Raum Jüterbog wurden spätvölkerwanderungszeitliche und frühslawische Funde gemacht, die für einen Kontakt von verbliebener germanischer Bevölkerung und einwandernden Slawen sprechen.

Der im Wappen geführte Bock beruht nur auf Volksetymologie.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1875 6 803
1890 7 211
1910 7 632
1925 9 678
1933 10 355
1939 12 595
Jahr Einwohner
1946 15 137
1950 15 912
1964 14 275
1971 13 882
1981 12 899
1985 12 566
Jahr Einwohner
1990 12 272
1995 11 440
1999 13 917
2005 13 141
2010 12 668
2015 12 314
Jahr Einwohner
2016 12 308
2017 12 393
2018 12 311
2019 12 372
2020 12 423
2021 12 382

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung von Jüterbog besteht aus 22 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Für Jüterbog 19,0 % 4
Bürgerbündnis Jüterbog 15,7 % 4
SPD 15,4 % 3
Wir sind Jüterbog 12,5 % 3
AfD 11,0 % 3
Die Linke 10,5 % 2
Bauernverband Teltow-Fläming 9,0 % 2
CDU 6,0 % 1
FDP 0,8 %

Bürgermeister

  • 1990–2011: Bernd Rüdiger (FDP)
  • seit 2011: Arne Raue

Raue wurde in der Bürgermeisterwahl am 1. September 2019 mit 56,4 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren gewählt.

Städtepartnerschaften

Jüterbog unterhält Städtepartnerschaften mit Waldbröl in Nordrhein-Westfalen und Aßlar in Hessen.

Wappen

Flagge

Die Flagge ist Weiß – Rot (1:1) gestreift und mittig mit dem Wappen der Stadt belegt.

Dienstsiegel

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift: „STADT JÜTERBOG • LANDKREIS TELTOW-FLÄMING“.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

In der Liste der Baudenkmale in Jüterbog und in der Liste der Bodendenkmale in Jüterbog stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Kulturdenkmäler.

Bauwerke

; Profanbauten

  • Stadtbefestigung Jüterbog (14./15. Jahrhundert), bis 1909 größtenteils abgetragen, erhalten sind drei Stadttore, von den früheren Zwingern ist keiner erhalten.
  • Rathaus (Planung ab 1285, Um- und Anbauten 15. Jahrhundert), Backstein-Gotik. An der nördlichen Ecke des nordwestlichen Vorbaus Kopie der Fassadenfigur des heiligen Mauritius nach dem im Museum bewahrten Original (erste Hälfte 16. Jahrhundert)
  • Haus Dr. Estrich (1919/1930, Konrad Wachsmann, Architekt), Klassische Moderne; Sakralbauten
  • Liebfrauenkirche (12./13. Jahrhundert, Chor 15. Jahrhundert), zeitweise als Klosterkirche in die Zisterzienserinnenabtei Jüterbog (13. Jahrhundert, 1557 aufgelöst) eingegliedert
  • Stadtkirche St. Nikolai (14./15. Jahrhundert), gotisch (uniert evangelisch)
  • Mönchenkirche oder Franziskanerklosterkirche (15./16. Jahrhundert), ab 1564 evangelische Pfarrkirche und Schule, seit 1914 Eigentum der Stadt, heute Bibliothek, Theater und Konzertstätte.
  • Hedwigskirche (1893), Backsteinbau, im 20. Jahrhundert umgebaut und mittels eines bogenförmigen Durchbruchs mit der älteren benachbarten gotischen Tetzelkapelle (14. Jahrhundert) verbunden (Filialkirche der katholischen Pfarrei St. Joseph, Luckenwalde)

Geschichtsdenkmale

  • Mittelalterliches Steinkreuz am Hexentanzplatz im Stadtteil Neumarkt.
  • Denkmal von 1957 in der Schillerstraße für die Widerstandskämpfer der Stadt Jüterbog gegen den Faschismus
  • Gedenktafel am Rathaus am Markt für vier namentlich genannte Widerstandskämpfer
  • Zwei Gedenksteine von 1975/76 für 14 polnische Zwangsarbeiter auf dem Südfriedhof am Waldauer Weg

Naturdenkmale

Siehe Liste der Naturdenkmale in Jüterbog

  • Schlosspark, eine denkmalgeschützte Anlage, deren Namen auf eine mittelalterliche Burg zurückgeht

Jüterbog in Literatur und Kunst

  • Sagen und Märchen: Der Schmied von Jüterbog.
  • Albert Emil Brachvogel: Der deutsche Michael.
  • Walter Petri und G. Ruth Mossner: Die Güterlok aus Jüterbog (Kinderbuch)
  • Loni Heuser: Mein Herz flammt wie ein Blütenstock für Jüterbog (Text: Helmuth Krüger; Musik: Günter Neumann)
  • Für die DDR-Fernsehserie Rentner haben niemals Zeit entstanden 1978–1979 die Außenaufnahmen in Jüterbog.
  • Große Teile des DEFA-Spielfilms Schwierig sich zu verloben von Karl-Heinz Heymann wurden 1982 in Jüterbog gedreht.
  • Szenen von Roman Polanskis Film Der Pianist von 2002 wurden in Jüterbogs Nordwesten gedreht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Jüterbog liegt an den Bundesstraßen 101 (Luckenwalde–Herzberg (Elster)), 102 (Treuenbrietzen–Dahme/Mark) und 115 (nach Baruth/Mark). Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle Ludwigsfelde-Ost an der A 10 (südlicher Berliner Ring) befindet sich etwa 45 km nördlich, die Anschlussstelle Niemegk an der A 9 (Berlin–München)etwa 35 km westlich von Jüterbog.

Der Bahnhof ''Jüterbog'' liegt an den Bahnstrecken Berlin–Halle, Jüterbog–Röderau und Jüterbog–Nauen. Er wird von den Regionalexpresslinien RE 3 Stralsund / Schwedt – Berlin – Lutherstadt Wittenberg und RE 4 Falkenberg (Elster) – Jüterbog – Berlin – Rathenow sowie der Regionalbahnlinie RB 33 Potsdam Hbf–Jüterbog bedient.

Die Bahnhöfe Grüna-Kloster Zinna und Forst Zinna an der Strecke Berlin–Halle wurden 1994 geschlossen.

Die Bahnstrecke Jüterbog–Dahme (Mark) mit den Bahnhöfen Jüterbog Zinnaer Vorstadt, Bürgermühle, Markendorf und Markendorf Ost wurde 1963 stillgelegt. Es folgte 1993 der Bahnhof Werder (b Jüterbog) an der Strecke Jüterbog–Zossen.

Sport

Im Juni 2001 wurde die Fläming-Skate-Strecke über 175 km durch den Landkreis eröffnet und ist heute Ziel zahlreicher Wochenendtouristen, die die mindestens zwei Meter breite asphaltierte Strecke zum Inlineskaten nutzen. 2005 fanden in Jüterbog die Europameisterschaften im Speedskating statt. Nun befindet sich hier auch eine Skate-Arena, die direkt an der Skaterbahn liegt.

An der Straße nach Neuheim befindet sich eine Motocross-Strecke.

Seit 1992 ist Jüterbog Landesstützpunkt für Leichtathletik. Die Wettkampfstätte „Sportplatz Am Rohrteich“ befindet sich im Stadtteil Damm an der Dennewitzer Straße. 2007 und 2008 wurden hier die Weltmeisterschaften im Ultra-Stein-Stoßen durchgeführt.

Für Wanderer führt der rund 11 Kilometer lange Spitzbubenweg um die Kleinstadt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Peter Hafftiz (1525–1601), Schulmann und Historiker
  • Hans XIV. von Rochow (1596–1660), Gutsherr und Kompanieführer des ersten stehenden Heeres der Mark Brandenburg
  • Johann Deutschmann (1625–1706), Theologe
  • Jeremias Deutschmann (1634–1704), Theologe
  • Christian Vater (1651–1732), Mediziner
  • Tobias Eckhard (1662–1737), Pädagoge und Philologe
  • Friedrich Gottlob Hayne (1763–1832), Botaniker
  • Emanuel Gottlieb Flemming (1772–1818), Begründer des sächsischen Blindenwesens
  • Carl Friedrich Flemming (1799–1880), Psychiater
  • Johann Friedrich von Brandt (1802–1879), Naturforscher
  • Ida von Boxberg (1806–1893), Archäologin
  • Eugen Albert Roth (1833–1909), Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
  • Wilhelm Wilmanns (1842–1911), Germanist
  • Gustav Wilmanns (1845–1878), Epigraphiker
  • Georg Kleinecke (1852–1900), Schauspieler
  • Paul Frosch (1860–1928), Bakteriologe, Virologe und Hochschullehrer
  • Max Kämper (1879–1916), Höhlenforscher
  • Gustav Schumann (1879–1956), Politiker (SPD), Reichstagsabgeordneter
  • Hedwig Schmitz (1887–1976), Schauspielerin
  • Karl Themel (1890–1973), Theologe, Mitbegründer der Deutschen Christen
  • Eberhard Schmidt (1891–1977), Rechtswissenschaftler
  • Georg Kempff (1893–1975), Kirchenmusiker
  • Wilhelm Kempff (1895–1991), Pianist und Komponist
  • Günther Gieraths (1898–1967), Bibliothekar und Militärhistoriker
  • Kurt-Gerhard Klietmann (1910–1990), Ordenskundler
  • Rolf Becker (1920–2014), Verleger
  • Helmut Sakowski (1924–2005), Schriftsteller
  • Kurt Krüger (1925–2006), Diplomat, Botschafter der DDR in Afghanistan (1982–1986)
  • Wolfgang Fischer (1928–1987), Leichtathlet
  • Ulrich Wegener (1929–2017), erster Kommandeur der GSG 9
  • Wolfgang Malecha (1932–1994), Offizier der Bundeswehr
  • Werner Pfeil (* 1937), Leichtathlet
  • Hans Peter Hallwachs (1938–2022), Schauspieler
  • Ulrich Borsdorf (* 1944), Historiker
  • Hiltrud Gnüg (1944–2022), Germanistin und Hochschullehrerin
  • Claus Larass (* 1944), Journalist
  • Gero Pfennig (* 1945), Politiker (CDU)
  • Rüdiger Pohl (* 1945), Wirtschaftswissenschaftler und Hochschullehrer
  • Angelika Krüger-Leißner (* 1951), Politikerin (SPD)
  • Bodo Dieckmann (* 1952), Archäologe
  • Dieter Wünsch (1952–2019), Fußballspieler und -trainer
  • Frank Göse (* 1957), Historiker
  • Ulrich Sernow (* 1958), Volleyballspieler und -trainer
  • Manfred Scheer (* 1959), Chemiker und Hochschullehrer
  • Georg Stengel (* 1993), Popsänger
  • Tim Kleindienst (* 1995), Fußballspieler

Mit Jüterbog verbundene Persönlichkeiten

  • Nikolaus Plate von Jüterbog († 1391), Mönch im Kloster Zinna, Titularbischof von Constantia in Phoenicia und Weihbischof
  • Johann Tetzel (1465–1519), Ablassprediger in Jüterbog
  • Hans Kohlhase (um 1500–1540), Vorbild für Kleists Michael Kohlhaas, Beteiligter des Rechtstages 1534 in Jüterbog
  • Johann Gottlob Werner (1719–1781), evangelischer Theologe, Superintendent in Jüterbog
  • Fritz Eunike (1831–1892), Kommandant auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog
  • Gustav Schalk (1848–1929), Schriftsteller, lebte in Kloster Zinna
  • Erich Sturtevant (1869–1947), Maler und Regionalhistoriker, Ortschronist von Jüterbog
  • Paul Backes (1900–1963), Architekt des ehemaligen Kinos „Schauburg“
  • Konrad Wachsmann (1901–1980), Architekt des Hauses Dr. Estrich
  • Henry Maske (* 1964), Boxer, begann seine Karriere in Jüterbog
  • Jens Schöne (* 1970), Zeithistoriker und Autor, machte in Jüterbog sein Abitur
  • Judith Zander (* 1980), Schriftstellerin und literarische Übersetzerin, lebt und arbeitet in Jüterbog.

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Jüterbog

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