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Witzenhausen
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Stadtplan Witzenhausen
Stadt Witzenhausen
ProWitzenhausen GmbH
Ermschwerder Str. 2
37213 Witzenhausen

http://www.witzenhausen.eu

Witzenhausen

Basisdaten
BundeslandHessen
Höhe147 m
PLZ37213–37218
Vorwahl05542, 05545
GliederungKernstadt plus
16 Stadtteile
Adresse der VerwaltungAm Markt 1
37213 Witzenhausen
Website<span style="white-space:nowrap;"> www.witzenhausen.eu</span>
Lukas Sittel (SPD)

Witzenhausen ist eine Kleinstadt im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis. Der Ort erhielt im Jahr 1225 Stadtrechte und war bis 1974 Kreisstadt.

Überregional bekannt ist die Stadt als bedeutendes Anbaugebiet für Kirschen. Das Gebiet gilt als das größte geschlossene Kirschenanbaugebiet Europas. Die Kirsche hat Tradition in Witzenhausen und so wird jedes Jahr im Juli die Kesperkirmes (Kesper = Kirsche) gefeiert, bei der eine Kirschenkönigin gewählt wird.

Witzenhausen ist Sitz des Deutschen Instituts für tropische und subtropische Landwirtschaft. Außerdem gibt es in Witzenhausen den Fachbereich "Ökologische Agrarwissenschaften" der Universität Kassel, an dem unter anderem der Bachelor-Studiengang Ökologische Landwirtschaft angeboten wird. Des Weiteren befindet sich in dem Ort eine Lehranstalt (DEULA) für Umwelt und Technologie, Landwirtschaft, Gartenbau und Garten-/Landschaftsbau.

Geographie

Geographische Lage

Witzenhausen liegt an der Nordostabdachung des Kaufunger Waldes, auf dem sich der Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) und der Naturpark Münden ausbreiten. Es befindet sich etwa 25 km östlich von Kassel (Hessen), 17 km südöstlich von Hann. Münden (Niedersachsen), 22 km südlich von Göttingen (Niedersachsen) und 22 km nordwestlich von Eschwege (Hessen). Im Stadtgebiet mündet die Gelster in die Werra. Werraabwärts zwischen Stadtgebiet und dem Ortsteil Ermschwerd fließt der Wilhelmshäuser Bach ebenfalls in die Werra.

Nachbargemeinden

Im Norden grenzt Witzenhausen an die Stadt Hann. Münden, die Gemeinden Rosdorf und Friedland (alle drei im niedersächsischen Landkreis Göttingen), im Osten an die Gemeinden Neu-Eichenberg (im Werra-Meißner-Kreis), Bornhagen und Lindewerra (beide im thüringischen Landkreis Eichsfeld), im Süden an die Städte Bad Sooden-Allendorf und Großalmerode sowie das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Kaufunger Wald (alle drei im Werra-Meißner-Kreis). Im Westen grenzt es an die niedersächsische Gemeinde Staufenberg im Landkreis Göttingen.

Stadtgliederung

Neben der Kernstadt, zu der auch der Ortsteil Bischhausen gehört, gehören zu Witzenhausen weitere sechzehn Stadtteile. Auf der linken Werraseite sind das die Stadtteile Blickershausen (293 Einwohner), Dohrenbach (657 Einwohner), Ellingerode (344 Einwohner), Ermschwerd (1189 Einwohner), Hubenrode (191 Einwohner), Hundelshausen (1365 Einwohner), Kleinalmerode (925 Einwohner), Roßbach (825 Einwohner), Wendershausen (831 Einwohner) und Ziegenhagen (716 Einwohner).

Auf der rechten Werraseite liegen die Stadtteile Albshausen (69 Einwohner), Berlepsch-Ellerode-Hübenthal (132 Einwohner), Gertenbach (947 Einwohner), Neuseesen (97 Einwohner), Unterrieden (914 Einwohner) und Werleshausen (503 Einwohner).

Geschichte

Seit dem Mittelalter wurde in Witzenhausen einige Zeit Weinbau betrieben. In alten Quellen wird das Jahr 1226 erwähnt, wojährlich 2 Fuder Weinzehnten an den Erzbischof von Mainz geliefert werden. Noch 1757 wurde der Weinberg an dem sonnenreichen Hang zwischen Werra und der heutigen Bahntrasse erwähnt. Heute erinnert daran noch der Straßenname der B 80 im Stadtgebiet Zu den Weinbergen bzw. Unter den Weinbergen. Erst 2008 wurde aufgrund des Klimawandels an dieser Stelle wieder der Weinbau versucht.

Witzenhausen wurde bereits 1361 als Hauptort eines hessischen Amts erwähnt. Ab 1416 gehörte das Umland von Witzenhausen zum Amtsbereich der in diesem Jahre bezogenen landgräflichen Burg Ludwigstein. Im Ort amtierte ein Stadtschultheiß. Im Jahre 1664 wurde das Amt Ludwigstein mit dem Stadtschultheißenamt Witzenhausen vereint, wodurch Witzenhausen Hauptort des Amts Witzenhausen wurde. Von 1807 bis 1813 war die Stadt Hauptort des Kantons Witzenhausen im napoleonischen Königreich Westphalen und von 1821 bis 1974 des anfangs kurhessischen Landkreises Witzenhausen. Witzenhausen war Sitz des Amtsgerichtes Witzenhausen.

Im Jahre 1898 wurde die Deutsche Kolonialschule (Tropenschule) gegründet, um Übersiedler in die deutschen Kolonien landwirtschaftlich auszubilden. Die Nachfolgeeinrichtungen bilden heute einen Nebenstandort der Universität Kassel.

Zum 30. Oktober 1928 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Bischhausen in die Stadt Witzenhausen eingemeindet. Sie ist heute Bestandteil der Kernstadt.

Im Juni 1945 internierte die US-Armee die deutschen Raketenforscher Wernher von Braun, Walter Dornberger, Helmut Gröttrup und weitere 120 Spezialisten der Heeresversuchsanstalt Peenemünde für knapp drei Monate in Witzenhausen, u. a. im Collmannhaus in der Steinstraße, im Krankenhaus und in Privatquartieren. Sie wurden aus einem Lager in Garmisch-Partenkirchen und aus der Umgebung von Bleicherode kurz vor der Übergabe Thüringens an die Rote Armee zusammengefasst, um sie im Rahmen der Operation Overcast für die Raketenentwicklung in den USA anzuwerben.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Oktober 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Dohrenbach, Hundelshausen und Wendershausen auf freiwilliger Basis eingegliedert. Am 31. Dezember 1971 kamen Unterrieden und die am 17. September 1945 durch die Regelungen im Wanfrieder Abkommen von Thüringen nach Hessen gewechselten Orte Neuseesen und Werleshausen ebenfalls freiwillig hinzu. Albshausen, Berlepsch-Ellerode, Blickershausen, Ellingerode, Ermschwerd, Gertenbach, Hubenrode, Kleinalmerode, Roßbach und Ziegenhagen folgten am 1. Januar 1974 kraft Landesgesetz. Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohner in Witzenhausen.

Jahr Einwohner
1890 3216
1905 3788
1910 4065
1925 4323
Jahr Einwohner
1933 4922
1939 5404
1961 7940
1970 7573

Heutiger Gebietsstand (einschließlich der heute eingegliederten Orte)

Jahr Einwohner
1961 16.649
1970 16.950
2003 16.111
2007 15.779
2012 14.840
Jahr Einwohner
2015 14.949
2016 15.092
2017 15.163
2018 15.167
2022 16.194

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:

Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021
Parteien und Wählergemeinschaften 2021 2016 2011 2006 2001
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 28,6 11 35,0 11 40,4 15 42,1 16 44,6 17
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 24,0 9 27,3 9 28,5 11 34,3 13 32,7 12
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 18,6 7 15,9 5 20,2 7 11,9 4 10,7 4
FWG Freie Wählergemeinschaft 8,3 3 7,8 2 5,2 2 8,0 3 6,3 2
AfW Alternativen für Witzenhausen 7,2 3 4,8 2
FDP Freie Demokratische Partei 6,7 2 4,7 1 2,4 1 3,7 1 5,7 2
Linke Die Linke 3,7 1 4,5 1 3,4 1
PARTEI Die PARTEI 3,0 1
Gesamt 100,0 37 100,0 31 100,0 37 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 56,4 51,7 54,0 53,2 57,2

Bürgermeister

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Witzenhausen neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Stadtrat und sieben weitere Stadträte angehören. Bürgermeister ist seit dem 1. April 2024 Lukas Sittel (SPD), der in der Kommunalpolitik bis dahin Fraktionsvorsitzender seiner Partei war. Er setzte sich am 29. Oktober 2023 in einer Stichwahl gegen den Amtsinhaber Daniel Herz bei 52,72 Prozent Wahlbeteiligung mit 64,05 Prozent der Stimmen durch.

;Amtszeiten der Bürgermeister

  • 2024–2030 Lukas Sittel (SPD)
  • 2018–2024 Daniel Herz
  • 2006–2018 Angela Fischer (CDU)
  • 1987–2006 Günter Engel (SPD)
  • 1979–1987 Georg Michael Primus (FDP)
  • 1963–1979 Rudolf Harberg (SPD)
  • 1945–1948 Eduard Platner (CDU)

Wappen

Ortsbeiräte

Für die Ortsteile Albshausen, Berlepsch-Ellerode-Hübenthal, Blickershausen, Dohrenbach, Ellingerode, Ermschwerd, Gertenbach, Hubenrode, Hundelshausen, Kleinalmerode, Neuseesen, Roßbach, Unterrieden, Wendershausen, Werleshausen und Ziegenhagen bestehen Ortsbezirke nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung. Der Ortsbeirat des Ortsbezirks wird im Rahmen der Kommunalwahlen gewählt und bestimmt aus seine Mitte den/die Ortsvorsteher/in. Die Ortsbezirksgrenzen entsprechen den Gemarkungen der eingegliederten ehemaligen Gemeinden.

Partnerstädte

Witzenhausen unterhält Partnerschaften mit dem französischen Saint-Vallier (seit 1975), mit dem englischen Filton (seit 1978), mit dem italienischen Vignola (seit 1995) und mit dem ugandischen Kayunga (seit 2001). Die Partnerschaft zwischen St.-Vallier und Witzenhausen kam durch einen Zufall zustande. Der Nachname des damaligen Bürgermeisters von Saint-Vallier lautete Witsenhausen-Adelmann. Als dieser im April 1972 auf einer Deutschlandreise den Namen „Witzenhausen“ auf einem Straßenschild erblickte, fuhr er dorthin, kontaktierte den damaligen Bürgermeister der Stadt Witzenhausen und es entstand die bis heute bestehende Partnerschaft. Seit 1979 führen Filton, Saint-Vallier und Witzenhausen eine Dreierpartnerschaft. Dieser Dreierbund trifft sich jedes Jahr abwechselnd in den einzelnen Ländern. Die Städtepartnerschaften und die Austauschtreffen werden seit 2008 von dem Verein „Städtepartnerschaften der Stadt Witzenhausen e. V.“ betreut bzw. organisiert.

Zwischen Saint-Vallier und der Gesamtschule Witzenhausen finden seit 1973 regelmäßig Schüleraustausche statt. Außerdem gab es einige Jahre lang einen Austausch zwischen der Gesamtschule Witzenhausen und Filton, einen Schüleraustausch zwischen der Highschool in 100 Mile House (Kanada, British Columbia) und der Gesamtschule Witzenhausen sowie einen Austausch zwischen dem Beruflichen Gymnasium und der Turlock High School (USA, Kalifornien).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

; Das Völkerkundliche Museum WitzenhausenDie Ethnographische Sammlung des Völkerkundlichen Museums Witzenhausen umfasst ca. 2000 ethnographische Objekte, davon 1400 Stück, die von Freunden und Absolventen der ehemaligen Deutschen Kolonialschule Witzenhausen und seiner Nachfolgeeinrichtungen seit etwa 1900 zusammengetragen worden sind. Die 1976 gegründete Stiftung Völkerkundliches Museum Witzenhausen wird vom Deutschen Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft (DITSL) zusammen mit der Stadt Witzenhausen getragen. Die Ausstellung zeigt ständig ca. 1200 Ethnographika auf 200 m². Das Leitthema ist die menschliche Gesellschaft in Bezug zur natürlichen Umwelt. Beispielhaft werden Geräte zur Gewinnung, Verarbeitung und zum Genuss von Nahrung sowie Kleidung, Schmuck und Waffen aus Agrarkulturen in West-, Süd- und Ostafrika sowie aus Melanesien, Polynesien und Südamerika gezeigt. Bildmaterial und Texttafeln ergänzen die Präsentation. Die Darstellung der Wirtschaftsformen erlaubt den Vergleich der Anpassungsstrategien der Völker an die jeweiligen naturräumlichen Bedingungen.; Gewächshaus für tropische NutzpflanzenDas Gewächshaus für tropische Nutzpflanzen wird durch die Universität für Forschung und Lehre genutzt, ist aber auch regelmäßig für Besucher geöffnet.

Bauwerke

→Liste der Kulturdenkmäler in Witzenhausen

  • Historischer Stadtkern mit verschiedenen bedeutenden Fachwerkhäusern:
    • historisches Rathaus
    • Grau’sches Haus
    • Rotes Haus
    • Steinernes Haus
    • Sommermann’sches Haus
    • Meinhard-Wedekind’sches Haus
    • Persch’sches Haus
    • Liebfrauenkirche
  • Erlöserkirche
  • Teile der alten Stadtmauer mit Schalenturm, Eulenturm und Diebesturm, der als Aussichtsturm bestiegen werden kann
  • Leiterhäuschen
  • ehemaliges Wilhelmitenkloster, Teil der Kolonialschule und heute Teil der Universität Kassel
  • Gut Gelsterhof, Vorwerk der ehemaligen Kolonialschule
  • Burg Ludwigstein, darin das Archiv der deutschen Jugendbewegung
  • Schloss Berlepsch
  • Das schlossgleiche Herrenhaus im Renaissance-Stil im ehemaligen Rittergut Werleshausen, weit über die Werra hinaus bekanntes bauliches Wahrzeichen des Stadtteils Werleshausen.

Parks

  • Stadtpark mit Schwanenteich (ehemaliger Löschwasserteich)
  • Johannisbergpark

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Kesperkirmes: Altstadtfest mit Wahl der Kirschenkönigin, Deutsche Meisterschaft im Kirschsteinweitspucken
  • CherryMan (Jedermann-Triathlon)
  • Bilstein-Marathon in Kleinalmerode
  • Erntedank- und Heimatfest (jährlich am vierten Wochenende im August)
  • Witzenhausen war Startpunkt der 3. Etappe des Radsportrennens Deutschland Tour 2006
  • Weihnachtsmarkt
  • Keller-Treppen-Hinterhöfe

Wirtschaft und Infrastruktur

In Witzenhausen-Unterrieden produzierte bis 2016 Grimm & Triepel Kruse-Kautabak. Die Firma war der letzte noch produzierende Hersteller von Kautabak in Deutschland. Ein wichtiger Arbeitgeber in Witzenhausen mit ca. 430 Mitarbeitern ist die DS Smith Paper GmbH. Die Firma produziert in Witzenhausen Wellpappenrohpapiere für die Herstellung von Verpackungen und Hygienepapiere wie Toilettenpapier oder Küchenkrepp. Weitere wichtige Arbeitgeber sind das Krankenhaus in der Kernstadt Witzenhausen sowie die VG-Orth GmbH & Co. KG, die im Stadtteil Hundelshausen ein Gipswerk betreibt.

In Witzenhausen befindet sich auch ein Ersatzbrennstoffkraftwerk mit einem 140 Meter hohen Kamin.

Witzenhausen ist Sitz der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen, die die Erhaltung der alten Nutztierrassen in landwirtschaftlichen Betrieben, bei Hobbyhaltern, in Bildungseinrichtungen usw. betreibt, hierfür und für die Nutzung der Erzeugnisse und Produkte wie Fleisch, Wolle, Felle Konzepte erarbeitet sowie Halter berät und unterstützt.

In Witzenhausen ist ebenfalls der Sitz des Dreschflegel e. V., der sich dem Erhalt der Nutzpflanzenvielfalt widmet; und der Dreschflegel GbR, einem Verbund von Bio-Saatgutherstellern.

Konsequent erweitert wurde auch der Grundgedanke der "Weiternutzung", der bei der Erfindung der Biotonne ausschlaggebend war. Im Stadtbereich wurde ein sogenanntes Gebrauchtwarenzentrum aufgebaut. Hier werden Möbel, Elektronikartikel, Bücher und Glaswaren instand gesetzt und zur Weiterbenutzung angeboten.

Der Stadtteil Dohrenbach ist ein anerkannter staatlicher Luftkurort.

Verkehr

Über die Bundesstraßen 27 (Göttingen–Eschwege), 80 (Bad Karlshafen–Heiligenstadt) und 451 (Helsa–Witzenhausen) ist Witzenhausen an das übergeordnete Straßennetz angebunden. Im etwa zehn Kilometer entfernten Hedemünden besteht Anschluss an die Bundesautobahn 7 (Hamburg–Hannover–Göttingen–Kassel–Würzburg). In Richtung Göttingen zweigt von der A 7 bei Friedland die stadtnahe Bundesautobahn 38 in Richtung Halle (Saale) ab. Darüber hinaus ist die Stadt an den touristischen Routen Deutsche Fachwerkstraße und Deutsche Märchenstraße gelegen.

Im Stadtgebiet von Witzenhausen befinden sich die Bahnhöfe „Witzenhausen Nord“ und „Gertenbach“ auf dem Abschnitt Eichenberg–Kassel der Strecke aus Halle. „Witzenhausen Nord“ liegt oberhalb der Stadt auf dem Nordhang des Werratals. Es verkehren Züge nach Kassel-Wilhelmshöhe, Göttingen, Erfurt und Halle (Saale). Dabei werden die Linien nach Erfurt von DB Regio und nach Halle von Abellio mit Regionalexpress-Zügen befahren, die hier nur in Witzenhausen Nord halten. Die Verbindung Göttingen–Kassel betreibt cantus, es werden beide Stationen bedient.

Linie Verlauf Takt Betreiber

„Witzenhausen Süd“ lag südöstlich der Innenstadt an der Gelstertalbahn Eichenberg–Großalmerode und ist seit 1973 stillgelegt.

Die Erschließung des Ortes erfolgt mit dem Stadtbus, der von den Stadtwerken Witzenhausen GmbH betrieben wird, und durch Regionalbusse nach Helsa und Eschwege.

Das Segelfluggelände Burgberg befindet sich etwa drei Kilometer nordwestlich von Witzenhausen.

Durch Witzenhausen führt der Werra-Burgen-Steig.

Bildung

  • Lindenhofschule Gertenbach (Grundschule)
  • Gelstertalschule Hundelshausen (Grundschule)
  • Kesperschule Witzenhausen (Grundschule)
  • Johannisbergschule Witzenhausen (Gesamtschule)
  • Berufliche Schulen des Werra-Meißner-Kreises
  • Medienzentrum Witzenhausen
  • Bildstelle des Werra-Meißner-Kreises
  • Deutsches Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft GmbH (DITSL), deren Vorgängereinrichtung vor dem Ersten Weltkrieg den Namen Deutsche Kolonialschule für Landwirtschaft, Handel und Gewerbe trug
  • IBZW Internationales Bildungszentrum Witzenhausen GmbH
  • DEULA Lehranstalt für angewandte Technik GmbH
  • Gesellschaft für Nachhaltige Entwicklung (GNE)
  • Volkshochschule (ehem. Steintorschule)
  • Der Fachbereich 11 Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel in Witzenhausen ist der einzige Universitäts-Fachbereich Deutschlands, der sich auf das Thema Ökologische Landwirtschaft konzentriert. Er führt den Bachelorstudiengang „Ökologische Landwirtschaft“ sowie die Masterstudiengänge:
    • Ökologische Landwirtschaft
    • Sustainable International Agriculture
    • International Food Business and Consumer Studies
    • Sustainable Food Systems

Im Rahmen eines 2011 gestarteten EU-Projekts begannen 16 nordkoreanische Wissenschaftler und Dozenten aus Pjöngjang eine zweijährige Ausbildung zum Thema „Ernährungssicherheit im Ökolandbau“ in Witzenhausen, was aufgrund der restriktiven Führung des abgeschotteten Landes als äußerst ungewöhnliches Bildungsprogramm bewertet wurde.

Tourismus

Witzenhausen ist Etappenort auf dem Fernwanderweg Werra-Burgen-Steig Hessen (X5H).

Telefonvorwahlen

Während in Witzenhausen hauptsächlich die Vorwahlnummer 05542 genutzt wird, gilt in Blickershausen, Hubenrode, Ziegenhagen die 05545.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Josef Josel (Anf. 17. Jh. – nach 1686), Drucker und Übersetzer des Alten Testaments
  • Burkhardt von Berlepsch (1619–1691), Jurist und Verwaltungsbeamter
  • Christoph Ludwig Kleinschmidt (1723–1774), Jurist
  • Jacob Schweppe (1740–1821), Uhrmacher und Silberschmied, Gründer und Teilhaber der Firma Schweppes
  • Ernst Wilhelm von Schlotheim (1764–1845), Generalmajor und Kommandant in Kassel
  • Elard Johannes Kulenkamp (1777–1851), Richter am Oberappellationsgericht Kassel
  • Edwin von Bischoffshausen (1810–1884), kurhessischer und preußischer Politiker, Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung
  • Carl Ludwig (1816–1895), Physiologe
  • Karl Wilhelm Piderit (1815–1875), Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer
  • Michael Silberstein (1834–1910), Rabbiner und Schriftsteller
  • Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch (1850–1915), Ornithologe
  • Cuno von Bodenhausen (1852–1931), Maler
  • Lotte Gubalke (1856–1935), Schriftstellerin und Zeitschriftenredakteurin
  • Edward Schröder (1858–1942), germanistischer Mediävist
  • Louis Staffel (1866–1921), Unternehmer und Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
  • Johannes Böhmer (1879–1955), Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
  • Carl Neuhaus (1881–1929), Bildhauer
  • Theodor Neubauer (1890–1945), Politiker der KPD und Widerstandskämpfer
  • Eduard Platner (1894–1980), Politiker
  • Heinz Bonatz (1897–1981), Marineoffizier
  • Karl August Eckhardt (1901–1979), Jurist, Hochschullehrer, SS-Sturmbannführer und Rechtshistoriker
  • Franz Alexius (1922–1997), Fußballspieler
  • Hans Stilett (1922–2015), Schriftsteller und Übersetzer
  • Erwin Henkel (1936–2023), Politiker (SPD)
  • Karl-Dieter Bünting (1939–2020), deutscher Sprachwissenschaftler und Hochschullehrer
  • Helga Seibert (1939–1999), Richterin am Bundesverfassungsgericht
  • Volker Schmidt-Gertenbach (* 1941), Musiker und Dirigent sowie Generalmusikdirektor
  • Hinderk Meiners Emrich (1943–2018), Psychiater, Psychoanalytiker, Philosoph und Hochschullehrer
  • Rita Streb-Hesse (1945–2020), Politikerin
  • Jürgen Engel (1947–2018), Politiker (Die Grünen) und Abgeordneter des Hessischen Landtags
  • Manfred Baumgardt (* 1947 in Hundelshausen), Historiker, Politologe und LGBT-Aktivist
  • Bodo Abel (* 1948), Wirtschaftswissenschaftler
  • Herbert Reyer (* 1949), leitender Archivdirektor und Leiter des Fachbereichs Archiv und Bibliotheken der Stadt Hildesheim sowie Honorarprofessor an der Universität Hildesheim
  • Edmund Neugebauer (* 1949), Mediziner
  • Bernd Hucke (* 1952), Jurist, Richter am Bundesgerichtshof
  • Ullrich Meßmer (* 1954), Politiker (SPD) und Gewerkschafter
  • Thomas Peternell (* 1954), Mathematiker
  • Harald Atmanspacher (* 1955), Physiker
  • Manfred Strecker (* 1955), Geologe
  • Klaus-Peter Jünemann (1956–2023), Arzt und Urologe
  • Johannes Röser (* 1956), römisch-katholischer Journalist und Publizist
  • Silke Dietrich (* 1961), Basketballfunktionärin, -trainerin und -spielerin
  • Andree Köthe (* 1964), in Dohrenbach geborener Koch, mit zwei Sternen im Guide Michelin ausgezeichnet
  • Tina Teubner (* 1966), Chansonette, Musikerin und Kabarettistin
  • Stephan Szász (* 1966), Schauspieler
  • Martin Glade (* 1972), Schauspieler
  • Stefan Markolf (* 1984), erster gehörloser Profi-Fußballspieler
  • Ludwig Wright (* 1995), Singer-Songwriter

Persönlichkeiten, die in Witzenhausen gewirkt haben oder wirken

  • Friedrich Wilhelm Kulenkamp (1714–1799), Jurist
  • Ernst Koch (1808–1858), romantischer Dichter und Jurist
  • Hermann von Christen (1841–1919), Reichstagsabgeordneter der Freikonservativen Partei, die sich ab 1871 auf Reichsebene auch Deutsche Reichspartei nannte
  • Otto Buchinger (1878–1966), Arzt
  • Karl von Berlepsch (1882–1955), Schriftsteller, Lyriker und Maler
  • Robert Denk (1916–1953), Elektriker, soll 1948 ein röhrenloses Radio erfunden haben
  • Wolfgang Schmidt (1929–1995), Grafiker
  • Gerald Hüther (* 1951), Neurobiologe, wohnt in Witzenhausen
  • Joachim Tappe (1942–2012), Politiker (SPD)

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Witzenhausen

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