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Stadt Gladbeck
Bürgermeisterbüro
Willy-Brandt-Platz 2
45964 Gladbeck

https://www.gladbeck.de

Gladbeck

160pxAbb. 1 Wappen von Gladbeck
Basisdaten
BundeslandNordrhein-Westfalen
KreisRecklinghausen
Höhe63 m
PLZ45964, 45966, 45968
Vorwahl02043
Gliederung6 Stadtteile, 10 Stadtbezirke
Adresse der VerwaltungWilly-Brandt-Platz 2
45964 Gladbeck
Websitewww.gladbeck.de
BürgermeisterinBettina Weist (SPD)
Die Stadt Gladbeck liegt im nördlichen Ruhrgebiet im Nordwesten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Kreises Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster. Ursprünglich war Gladbeck eine kleine ländliche Gemeinde, bis Ende des 19. Jahrhunderts der Abbau von Kohle begann. Sie entwickelte sich zu einer typischen Bergarbeiterstadt des Ruhrgebietes und erhielt 1919 auch Stadtrechte. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark zerstört.

In den 1960er-Jahren geriet der Kohleabbau in eine Krise, 1971 wurde die letzte Zeche in Gladbeck geschlossen. 1975 gehörte die zuvor kreisfreie Stadt Gladbeck kurz zu Bottrop, diese Eingemeindung wurde jedoch bald (nach Klage durch die Stadt) rückgängig gemacht, und Gladbeck kam 1976 zum Kreis Recklinghausen.

Geografie

Gladbeck liegt im nördlichen Ruhrgebiet. Gladbeck gehört zur sogenannten Emscherzone, die vergleichsweise spät vom Bergbau erfasst wurde. Die Stadt liegt im Verbandsgebiet des Regionalverbandes Ruhr. Naturräumlich liegt die Stadt im Emscherland; innerhalb dessen liegt der Süden auf den Nördlichen Emscher-Randplatten, im Norden liegen insbesondere Stadtmitte, Schultendorf und Zweckel auf dem Vestischen Höhenrücken, der im Stadtgebiet erreicht. Die Boye, Grenzfluss zu Bottrop, verlässt das Stadtgebiet auf knapp 30 m, der im Norden des Stadtteils Zweckel entspringende Mühlenbach tut dies nach Norden (über Feldhausen zum Schölsbach) auf einer Höhe von etwa 43 m.Im Norden wird der am Mühlenbach gelegene Weiler Breiker Höfe, der zu Gladbeck-Zweckel gehört, von den Nachbarstädten Bottrop, Dorsten und Gelsenkirchen umgeben. Im Süden grenzt die Stadt an Essen(-Karnap).

Stadtgliederung

Datei:Karte Gladbecker Stadtteile.svg|250px|mini|Gladbecker Stadtteile und -bezirke (anklickbare Karte)poly 537 127 516 152 524 181 523 207 532 220 523 226 520 244 524 283 494 323 459 333 462 355 423 354 461 442 494 454 524 454 543 468 557 466 563 497 673 462 713 468 693 447 619 407 599 401 596 350 614 344 624 315 613 289 615 276 603 257 614 182 624 160 604 142 574 139 560 127 Zweckelpoly 419 352 408 355 372 394 322 459 275 452 229 485 226 519 251 556 236 627 216 634 197 619 180 627 198 657 184 678 193 689 239 687 272 741 317 659 400 647 422 620 432 633 432 665 461 646 519 528 558 502 553 473 540 473 523 461 493 460 457 451 Rentfortpoly 278 743 320 663 403 651 419 629 425 636 428 679 461 656 542 652 566 668 571 704 541 759 531 795 540 858 479 839 402 834 386 807 319 764 Ellinghorstpoly 547 760 536 795 544 865 616 909 627 961 686 966 717 929 707 907 735 899 750 880 703 825 733 787 737 763 750 763 750 733 704 727 657 732 Brauckpoly 753 766 740 766 734 793 710 824 758 880 829 845 805 805 753 789 Rosenhügel (Gladbeck)poly 579 133 612 136 633 157 611 257 622 278 622 291 635 325 624 351 605 355 605 395 633 403 714 452 732 483 749 543 731 568 733 587 717 594 737 633 729 643 744 659 723 679 740 701 754 701 760 780 809 797 837 847 714 912 728 932 697 964 723 972 718 1009 751 1103 769 1098 785 1115 1042 1114 1042 232 1026 206 988 207 947 171 918 178 901 163 896 113 827 123 827 59 761 51 745 106 681 107 Gelsenkirchenpoly 853 1 832 49 835 115 901 106 908 159 920 172 952 166 995 201 1019 198 1023 165 1041 124 1040 1 Marlpoly 324 1 342 19 391 8 427 29 444 20 458 35 458 79 521 88 539 106 539 122 567 120 575 130 685 98 735 98 756 42 828 49 848 1 Dorstenpoly 3 35 100 1 314 1 338 23 389 14 426 34 442 27 453 37 455 85 517 91 535 112 534 123 510 155 515 187 518 279 488 318 450 327 454 348 408 346 317 450 271 447 225 484 223 529 243 557 229 622 212 628 198 610 171 631 190 656 177 679 188 696 237 694 267 747 387 814 397 839 471 846 536 865 614 917 625 974 607 988 608 1069 581 1113 27 1112 24 1061 0 1033 Bottroppoly 637 974 612 993 616 1066 592 1115 773 1113 765 1106 747 1109 710 1012 714 978 686 973 Essendesc bottom-right

Seit dem 1. Januar 1978 werden die sechs Stadtteile Gladbecks wie folgt in Stadtbezirke unterteilt:

Stadtteil Stadtbezirke PLZ EinwohnerJuni 2013 Flächein km²
Brauck Brauck 45968 12.268 5,08
Rosenhügel 45968 4.968 1,05
Butendorf Butendorf 45968 11.635 2,78
Ellinghorst Ellinghorst 45964 3.082 6,12
Mitte Mitte 1 45964 11.027 2,27
Mitte 2 45964 7.301 2,50
Rentfort Alt-Rentfort 45966 4.457 5,64
Rentfort-Nord 45966 7.582 3,39
Schultendorf 45966 2.411 0,70
Zweckel Zweckel 45966 11.082 6,44
Gladbeck 4596 75.834 35,97

Die alten Bauerschaften Zweckel (Norden), Rentfort (nördlicher Westen), Ellinghorst (südlicher Westen), Butendorf (Süden, Kernort einst südwestlich Gladbecks) und Braubauer (äußerster Süden) gehörten zur Gemeinde Gladbeck, die 1885 vom Amt Buer abgespalten und zu einem eigenen Amt erhoben wurde. In jenem Jahr hatte Gladbeck 4.464 Einwohner und Buer selber, noch mit Horst und Westerholt, 7.715.

Vom eigentlichen Zweckel wird Schultendorf durch die Eisenbahntrasse zum Bahnhof Zweckel separiert, von Rentfort-Nord im Westen trennt den Ortsteil ein 80 bis 250 Meter breiter Grünstreifen. Der Name der Siedlung beruht darauf, dass sie sich von der Lage des früheren Bauernhofs Schulte-Zweckel im Norden zur Lage von Schulte-Rebbelmund im Südsüdwesten zieht (siehe auch die nebenstehende Karte aus der Zeit des Deutschen Reiches).

Das alte Rentfort wird von Rentfort-Nord, das neben der fließenden Fortsetzung von Alt-Rentfort aus drei einigermaßen separierten Neubausiedlungen nördlich und nordöstlich dieser besteht, durch die Kirchhellener Straße bzw. Sandstraße getrennt. Von der Kernbesiedlung von Alt-Rentfort aus zieht sich eine schmalere Siedlung beiderseits der Hegestraße nach Südwesten bis kurz vor das Werk der Pilkington.

Eine scharfe Abgrenzung der durch die Eisenbahntrasse in Richtung Herne bzw. Recklinghausen in zwei Segmente geteilten Stadtmitte zu Schultendorf und Alt-Rentfort bildet die Eisenbahntrasse in Richtung Buer und Marl bzw. Oberhausen.

Das in West-Ost-Richtung schmale Besiedlungsgebiet von Ellinghorst geht nach Norden dicht an Alt-Rentfort, wird jedoch abschnittsweise durch eine Bahntrasse, einen knapp 100 m breiten Grünstreifen, die Rockwool Straße und den nordöstlichsten Abschnitt der Bottroper Straße getrennt. Das Segment Ellinghorsts östlich der Bahntrasse von Oberhausen nach Marl ist unbesiedelt und endet nach Norden mit der Besiedlung von Mitte 1, während das westlichste Segment, jenseits der westlicheren Bahntrasse, nur im Süden bebaut ist.

Die beiden südlichen Stadtteile Butendorf und Brauck werden nach Nordwesten durch die B 224 von Ellinghorst und Mitte getrennt, die Trasse der A 2 wiederum trennt die beiden Ortsteile heute voneinander. Die Siedlung Rosenhügel im äußersten Südosten Braucks wie auch Gladbecks ist Teil einer zwischen 1950 und 1955 erbauten ECA-Siedlung, die sich auf (Gelsenkirchen-)Beckhäuser Gebiet fließend fortsetzt. Auf Karten ist der Ortsteil in der Regel nicht namentlich deklariert.

Geschichte

Vorindustrielle Gesellschaft

Frühgeschichtliche Funde wie das Gräberfeld von Gladbeck lassen eine Besiedlung um 2000 v. Chr. vermuten.

Zuerst erwähnt wird Gladbeck in einem Heberegister des Klosters Werden vom Anfang des 10. Jahrhunderts als Gladbeki. Am 3. Mai 1020 (richtig 1019) soll Erzbischof Heribert von Köln (999–1021) einen Hof curtem in Gladbeck, nachmals Allinghof, im Rahmen der Fundation dem Kloster Deutz übereignet haben. Das Formular gilt als gefälscht, wieweit der Inhalt zutrifft, ist von den Gelehrten O. Oppermann, H. Aubin, F.W. Oediger, A.K. Hömberg, E. Wisplinghoff, J. Milz und zuletzt W. Janssen seit etwa 100 Jahren thesenhaft diskutiert worden. Belege und Nachweise zur Ortsnamenskunde bei „Paul Derks: Die Siedlungsnamen der Stadt Gladbeck, 2009.“ Es könnte „Siedlung am glänzenden, glitzernden Bach“ (glad = hell, glänzend, klar; beck = bach) bedeutet haben. Da ist bei der Auflistung von Besitztümern, später ergänzt durch Notizen im Werdener Liber privilegiorum maior aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, von Gladbeki bzw. Gladebeke die Rede.

Das Dorf mit den fünf Bauerschaften (siehe unten) gruppierte sich um die St.-Lamberti-Kirche. Es gehörte von 1180 bis 1802 zum Vest Recklinghausen und war so die längste Zeit verbunden mit Kurköln. In der Zeit von Napoleon gehörte die Gemeinde Gladbeck zunächst zur Bürgermeisterei Buer und ab 1844 zum Amt Buer im Kreis Recklinghausen in der preußischen Provinz Westfalen.

Zeit des Kohleabbaus 1873–1971

Die erste Zeche wurde ab 1873 abgeteuft, ab 1878 Kohle gefördert. Gladbeck schied 1885 aus dem Amt Buer aus und bildete seitdem ein eigenes Amt.Im Ersten Weltkrieg gab es in Gladbeck ein Kriegsgefangenenlager, das 2005 durch den Gladbecker Lagergeldfund bekannt wurde.Die kleine Dorfgemeinde wuchs zu einer mittelgroßen Industrieansiedlung, die am 21. Juli 1919 die Stadtrechte erhielt (als „jüngste Stadt Neu-Deutschlands“, wie das Lokalblatt schrieb). Sie hatte zwischenzeitlich fünf Schachtanlagen. Die Jahre 1925–1929 hatten etwas von einer kleinen Blütephase an sich, in der trotz aller Schwierigkeiten wichtige Bauvorhaben realisiert werden konnten, zum Beispiel:

  • das Freibad,
  • der Jovyplatz mit Verwaltungsbauten,
  • die Neuanlage von Schloss Wittringen und
  • das Stadion, die „Vestische Kampfbahn“.

1928 verdrängten die Ermittlungen zum Sexualmord an dem 19-jährigen Gladbecker Abiturienten Helmut Daube den Transatlantikflug des Luftschiffes Graf Zeppelin aus den Schlagzeilen.

1932 wurde Bernhard Hackenberg zum Oberbürgermeister gewählt.Wie alle deutschen Städte wurde Gladbeck nach der Machtübernahme des NS-Regimes 1933 „gleichgeschaltet“. Hackenberg trat 1933 in die SS ein und 1937 in die NSDAP; er blieb bis zum Kriegsende im Amt. Gladbeck wurde im Krieg durch Luftangriffe stark zerstört, im Innenstadtbereich zu 43 Prozent. Damit zählte es zu den am stärksten zerstörten Städten im Ruhrgebiet. Der schwerste Luftangriff auf Gladbeck, bei dem über 3.000 Menschen starben und rund 40.000 obdachlos wurden, fand am 24. März 1945 statt.

Bis 1960 stieg die Einwohnerzahl auf bis zu 84.000 und liegt nun bei ungefähr 77.000. Die letzte Gladbecker Zeche, Graf Moltke, wurde 1971 geschlossen; seit dieser Zeit bemüht sich Gladbeck um den Strukturwandel und kämpft gegen die Arbeitslosigkeit.

Kommunale Neuordnung und jüngere Geschichte seit 1975

Bei der kommunalen Neuordnung in Nordrhein-Westfalen, die am 1. Januar 1975 in Kraft trat, kam die kreisfreie Stadt Gladbeck zusammen mit der Gemeinde Kirchhellen (Kreis Recklinghausen) zur Nachbarstadt Bottrop. Gegner der Neuordnung bemängelten die geringe Siedlungsgeschlossenheit an der Grenze zwischen Gladbeck und Bottrop und führten an, dass Bottrop nur wenig größer sei als Gladbeck. Ihr Slogan: „GlaBotKi is nich“.

Der Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster, der vom ehemaligen Gladbecker Oberstadtdirektor Rump angerufen wurde, befand im „Nikolaus-Urteil“ vom 6. Dezember 1975, dass Bürgernähe und höhere Verwaltungseffizienz – die Begründung für die Neuordnung – nicht gegeben seien. Die Vereinigung wurde rückgängig gemacht und die Gemeinderatswahl von 1975 zum („Groß-“)Bottroper Gemeinderat für ungültig erklärt.

Seit dem 1. Juli 1976 gehört Gladbeck dem Kreis Recklinghausen an. Dabei ist die Grenze mit Dorsten und daher mit dem übrigen Kreisgebiet weniger als 500 Meter lang und nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad passierbar. Wer mit dem Pkw oder öffentlichen Verkehrsmitteln von Gladbeck in den Rest des Kreises fahren will, muss ihn vorher verlassen und Bottroper oder Gelsenkirchener Stadtgebiet nutzen, was Gladbeck zu einer „funktionalen Exklave“ des Kreises macht.

Geiselnahme von Gladbeck 1988

Im August 1988 geriet Gladbeck bundesweit in die Schlagzeilen, als eine Filiale der Deutschen Bank im Stadtteil Rentfort überfallen wurde und es daraufhin zu einer Geiselnahme kam. Bei diesem als Gladbecker Geiseldrama bekannt gewordenen Verbrechen starben drei Menschen.

Politik

Ergebnisse der Kommunalwahlen 2020 in Gladbeck

Die Sitze im Stadtrat verteilen sich nach dem Ergebnis der Kommunalwahl 2020 folgendermaßen auf die einzelnen Parteien:

Ratswahl 13.09.2020 Gladbeck
Partei Stimmen % (2020) % (2014) +/- Sitze (2020) Sitze (2014) +/-
SPD 9.783 36,5 % 47,3 % −10,8 % 19 22 −3
CDU 7.044 26,3 % 25,2 % +1,1 % 14 11 +3
Bündnis 90/ Die Grünen 3.285 12,3 % 5,8 % +6,5 % 7 3 +4
AfD 2.595 9,7 % 0,0 % +9,7 % 5 0 +5
Die LINKE 1.121 4,2 % 6,0 % −1,8 % 2 3 −1
FDP 899 3,4 % 2,7 % +0,7 % 2 1 +1
ABI 663 2,5 % 1,6 % +0,9 % 1 1 ±0
BIG 617 2,3 % 2,6 % −0,3 % 1 1 ±0
DKP 385 1,4 % 1,4 % ±0,0 % 1 1 ±0
GBL 267 1,0 % 1,3 % −0,3 % 0 1 −1
Kellermann, Markus 144 0,5 % 0,0 % +0,5 % 0 0 ±0
Akcay, Nilüfer 12 0,0 % 0,0 % ±0,0 % 0 0 ±0
Gültige Stimmen 26.815
Ungültige Stimmen 301
Stimmen Insgesamt 27.116 52 46 +6
Wahlberechtigte Insgesamt 56.978 47,6 % 47,1 % +0,5 %
Bürgermeisterwahl* 13.09.2020 Gladbeck
Partei Kandidat* Stimmen % (2020)
SPD Weist, Bettina 11.452 42,6 %
CDU Drosdzol, Dietmar 6.308 23,4 %
Bündnis 90/ Die Grünen Steffens, Simone 2.423 9,0 %
AfD Gräber, Marco 2.110 7,8 %
Kellermann, Markus 1.460 5,4 %
Die LINKE Jung, Olaf 771 2,9 %
FDP Tack, Michael Clemens 686 2,6 %
ABI Ay, Habib 608 2,3 %
Polat, Ulas 379 1,4 %
BIG Flach, Udo Lothar 365 1,4 %
DKP Dorka, Gerhard Horst 355 1,3 %
Gültige Stimmen 26.917
Ungültige Stimmen 204
Stimmen Insgesamt 27.121
Wahlberechtigte Insgesamt 56.978 47,6 %
Bürgermeisterstichwahl* 27.09.2020 Gladbeck
Partei Kandidat* Stimmen % (2020)
SPD Weist, Bettina 10.728 62,8 %
CDU Drosdzol, Dietmar 6.357 37,2 %
Gültige Stimmen 17.085
Ungültige Stimmen 172
Stimmen Insgesamt 17.257
Wahlberechtigte Insgesamt 56.947 30,3 %

Gladbeck bildet zusammen mit Bottrop einen Bundestagswahlkreis (126: Bottrop – Recklinghausen III), direkt gewählter Abgeordneter ist Michael Gerdes (SPD).

Mit dem größten Teil von Dorsten bildet Gladbeck den Landtagswahlkreis Recklinghausen III. Bis 2010 war der direkt gewählte Abgeordnete Wolfgang Röken, seitdem ist es Michael Hübner (beide SPD).

Bürgermeister

Am 21. Juli 1919 wurden dem Amt Gladbeck die Stadtrechte verliehen, seitdem gibt es einen Bürgermeister. Bis 1974/76 war Gladbeck kreisfrei, daher lautete seit 1921 die Amtsbezeichnung „Oberbürgermeister“. Seitdem heißt er „Bürgermeister“. Seit 1994 handelt es sich um eine hauptamtliche Funktion. Der Bürgermeister ist Vorsitzender des Rates und Chef der Verwaltung.

Folgende Bürgermeister standen der Gemeinde und Stadt seit 1885 vor:

  • 1885–1917: Heinrich Korte, parteilos (Amtmann)
  • 1917–1931: Michael Jovy, parteilos (Amtmann, seit 1919 Bürgermeister, seit 1921 Oberbürgermeister)
  • 1932–1945: Bernhard Hackenberg, bis 1932 Zentrum, ab 1933 SS, ab 1937 NSDAP
  • 1945(–1946?): Johannes Schulte (von den Briten ernannter kommissarischer Oberbürgermeister, danach bis 1947 Oberstadtdirektor)
  • (1945–?) 1946: Wilhelm Olejnik, SPD
  • (1946): Franz Engeln, CDU
  • 1948–1952: Johann Harnischfeger, CDU
  • 1946–1958: Friedrich Lange, SPD
  • 1958–1963: Heinrich Kliem, SPD (gewählt von der CDU und Teilen der SPD)
  • 1963–1965: Hans Wuwer, SPD
  • 1965–1971: Günter Kalinowski, SPD
  • 1971–1974: Norbert Aust, SPD
  • 1976: Manfred Braun, SPD (Kommissar für die Aufgaben des Rates und des Oberbürgermeisters)
  • 1976–1994: Wolfgang Röken, SPD
  • 1994 (3. November bis 31. Dezember): Maria Seifert, CDU
  • 1995–2004: Eckhard Schwerhoff, CDU
  • 2004–2020: Ulrich Roland, SPD
  • seit 2020: Bettina Weist, SPD

Nach jahrzehntelanger Herrschaft der Sozialdemokraten, zumeist mit absoluter Mehrheit, wurde 1994 der Christdemokrat Eckhard Schwerhoff vom Rat zum (hauptamtlichen) Bürgermeister gewählt; dieses neugestaltete Amt ohne gleichzeitigen Stadtdirektor war durch eine NRW-Wahlreform vorzeitig möglich geworden. Bei den damaligen Wahlen hatten die regierenden Sozialdemokraten mit dem noch ehrenamtlichen Bürgermeister Wolfgang Röken die absolute Mehrheit nur sehr knapp verfehlt. Da der hauptamtliche Bürgermeister kraft Amtes auch eine Stimme im Rat hat, hätte ein sozialdemokratischer Bürgermeister eine Pattsituation im Rat bedeutet. Daher entschlossen sich die Grünen und die damals neue Wählervereinigung „Bürger in Gladbeck“ dazu, zusammen mit der CDU den Verwaltungsangestellten Schwerhoff zu wählen. Schwerhoff war zwar CDU-Mitglied, jedoch nicht aktiv in der Stadtpolitik in Erscheinung getreten.

Bei der Kommunalwahl 1999, als in NRW die Direktwahl der Bürgermeister flächendeckend eingeführt wurde, gelang Schwerhoff die Wiederwahl. In der Stichwahl zur Kommunalwahl vom 10. Oktober 2004, zu der Schwerhoff nicht mehr angetreten war, wurde Ulrich Roland (SPD) zum neuen Bürgermeister gewählt.

Bei der Stichwahl des Bürgermeisters am 27. September 2020 gewann Bettina Weist (SPD) mit 62,79 % bei einer Wahlbeteiligung von 30,30 %.

Wappen

Blasonierung: Gespalten von Schwarz und Gelb und bekrönt mit einer roten Mauerkrone; vorne schräg gekreuzt ein goldener Schlägel und ein goldenes Eisen, hinten drei (2:1) schräge, schwarze Wolfsangeln.

Das Gladbecker Stadtwappen, in Schwarz-Rot-Gold gehalten, hat eine rote Mauerzinne als Zeichen der 1919 erworbenen Eigenschaft als Stadt. Vorne befindet sich ein schwarzes Feld, das die Kohle symbolisiert, darauf Schlägel und Eisen für den Bergbau. Die schwarzen Haken auf der hinteren Seite sind Wolfsangeln, die dem Wappen der Herren von Brabeck entliehen sind, die im ausgehenden 14. Jahrhundert Besitzer von Haus Wittringen waren.

Städte- bzw. Gemeindepartnerschaften

  • (Türkei), seit 1993
  • (Vereinigtes Königreich), seit 1970
  • (Volksrepublik China), seit 1988
  • (Frankreich), seit 1964
  • (Österreich), seit 1966
  • , Brandenburg, seit 1990
  • (ehem. Loslau; Polen), seit 1990

Ferner besteht seit 1971 eine Partnerschaft zu einem Landungsbootgeschwader der Bundesmarine.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

Im Wasserschloss Wittringen ist das Museum der Stadt Gladbeck beheimatet. Hier sind die Sammlungen und die Dauerausstellung zur Stadtgeschichte Gladbecks und seiner Umgebung untergebracht. Die Sammlungen umfassen außerdem naturkundliche Gegenstände aus den Bereichen Geologie, Mineralogie, Paläontologie. Die Dauerausstellung zeichnet die Entwicklung der Region von den naturkundlichen Grundlagen des Bergbaus (Steinkohle, Blei- und Zinkerze) über die Besiedlungs- und Stadtgeschichte bis zur Gegenwart nach.

  • Der wichtigste Fund ist ein Waldwisent aus dem Gladbecker Stadtteil Brauck, eines der wenigen fast vollständig erhaltenen Skelette in Europa. Das Museum zeigt eine Kopie.
  • Das jungbronzezeitliche Gräberfeld in Ellinghorst mit einer schlüssellochförmigen Grabenanlage, zwei Kreisgräben und 203 Feuerbestattungen wird mit Objekten und Abbildungen vorgestellt.
  • Nennenswert aus der vor- und frühgeschichtlichen Zeit sind ferner ein bronzezeitliches so genanntes Typusbeil und ein Themenbereich zum Urnenfeld, das in Gladbeck-Ellinghorst gefunden wurde.
  • In der Dauerausstellung werden römische Münzen gezeigt.
  • Besonders lokaltypisch sind die Räume zur Geschichte der Zechenzeit, die für Gladbeck von 1873 bis 1971 dauerte. Ein nachgebauter Stollen sowie die Einrichtung einer Bergmannswohnung gehören dazu.
  • Mit einem Blockmodell wird die Lagerung der Steinkohle im nördlichen Ruhrgebiet erläutert, die zur Entstehung der Zechen auf Gladbecker Boden führte.
  • Ferner sammelt das Museum moderne Kunst, darunter (seit 1986) auch Computerkunst. Es besitzt unter anderem Werke von Joseph Beuys und Timm Ulrichs.

Das Museum hat auch ein museumspädagogisches Angebot: alle Themenbereiche der Sammlungen und der Dauerausstellung können für Schulklassen und Gruppen erfragt werden, beispielsweise die Ritterzeit, da das Wasserschloss Wittringen ein Rittersitz war.

Kunst im öffentlichen Raum

Siehe: Liste von Kunstwerken im öffentlichen Raum in Gladbeck

Religion

Katholische Kirchen

Bedingt durch die Neustrukturierung im Bistum Essen gibt es in Gladbeck seit dem 1. September 2007 nur noch eine katholische Großpfarrei, St. Lamberti. Diese besteht aus den sechs „Gemeinden“:

  • Heilig Kreuz, Butendorf
  • Herz Jesu, Zweckel
  • St. Johannes, Ost
  • St. Josef, Alt-Rentfort mit der Filialkirche St. Franziskus, Rentfort-Nord
  • St. Lamberti, Mitte
  • St. Marien, Brauck

Für die so genannte „weitere Kirche“ Christus-König in Schultendorf, die zukünftig nicht mehr aus Kirchensteuermitteln finanziert wird, liegt noch kein Verwendungskonzept vor. Das profanierte Kirchengebäude St. Elisabeth in Ellinghorst wurde 2019 an das Modeunternehmen „Grubenhelden“ verkauft.

Evangelische Kirchen

Evangelische Gotteshäuser (nach der Profanierung der Lukas-Kirche in Butendorf am 4. Mai 2008 und der Markus-Kirche am 11. Mai 2008):

  • Christuskirche, Mitte
  • Martin-Luther-Kirche, Rentfort
  • Petruskirche, Brauck
  • Sankt Stephani-Kirche, Zweckel

Evangelisch-freikirchliches Gotteshaus:

  • evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten) Friedenskirche, Mitte

Sonstige

Neuapostolische Gotteshäuser:

  • Gemeinde Gladbeck-Mitte
  • Gemeinde Gladbeck-Zweckel

Neben der Moschee im Stadtteil Butendorf gibt es in Gladbeck eine Reihe weiterer islamischer Gebetsräume (konkrete Zahlen fehlen), die als solche jedoch nach außen hin nicht in Erscheinung treten.

Konfessionsstatistik

Gemäß dem Zensus 2011 waren 27,6 % der Einwohner evangelisch, 38,7 % römisch-katholisch und 33,7 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Die Zahl der Katholiken und der Protestanten ist seitdem gesunken. Nach Angaben der Stadt Gladbeck hatten zum Dezember 2022 30,1 % der Einwohner die katholische Konfession und 20,1 % die evangelische. 49,8 % gehörten entweder einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.

Bauwerke

  • Bürgerhaus Gladbeck-Ost, Bülser Straße 172
  • Ehrenmal im Wittringer Wald (1932)
  • ehemalige evang. Markuskirche, Bülser Straße / Ecke Lindenstraße, (1966–1968) von Albrecht E. Wittig und Fred Janowski; seit 2008 unter Denkmalschutz, von 2009 bis 2018 als Martin-Luther-Forum Ruhr genutzt
  • Freibad (1927–1928), Schützenstraße
  • Hallenbad, Bottroper Straße
  • Innovationszentrum Wiesenbusch
  • Kath. Christus-König-Kirche im Ortsteil Schultendorf (1927–1928), von Josef Franke
  • Kath. Heilig-Kreuz-Kirche im Ortsteil Butendorf, Horster Straße, (1912–1914), von Otto Müller-Jena
  • Kath. Herz-Jesu-Kirche, Kardinal-Hengsbach-Platz, in Zweckel (1912–1914), von Ludwig Becker und Wilhelm Sunder-Plaßmann
  • Kath. St.-Josef-Kirche im Ortsteil Alt-Rentfort (1934–1935), von Josef Franke
  • katholisches Stadthaus an der Humboldtstraße
  • Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Zweckel im Ortsteil Zweckel (1909), Industriedenkmal, Maschinenhalle mit zwei Fördergerüsten, heute für gesellschaftliche Ereignisse buchbar
  • Mathias-Jakobs-Stadthalle, Friedrichstraße 53
  • (Ditib) Moschee, türkisch, an der Wielandstraße, 1997 gebaut, mit 25 m hohen Minarett
  • Musikschule, Am Bernskamp, 1905 als königliche Berginspektion 2 erbaut
  • Ehemaliges Postamt (1928), seit 2003 Gaststätte Brauhaus
  • Altes Rathaus, vormals Amtshaus (1908–1910), von Otto Müller-Jena
  • Neue Galerie Gladbeck, im Rathauspark, Bottroper Straße, ein Ausstellungsforum für junge und aktuelle Gegenwartskunst
  • Neues Rathaus, Backsteingebäude (2006) im Stil des New Urbanism
  • Rex-Kino, Rentforter Straße 5
  • Stadion Gladbeck (1928), seit 1986 unter Denkmalschutz
  • Stadtbücherei, Friedrich-Ebert-Straße 8
  • Volkshochschule in der Jovy-Villa, Friedrichstraße 55
  • Wohn- und Geschäftshaus, 1911–1913 nach Entwürfen von Emil Fahrenkamp für den Kaufmann und Gemeindevorsteher Anton Hahne, Hochstraße 35/37

Stolpersteine

Am 31. März 2009 und am 9. Juli 2010 verlegte Gunter Demnig auf Initiative des Gladbecker Bündnis für Courage in Gladbeck die ersten Stolpersteine. Sie erinnern an Menschen, die in der NS-Zeit als Juden diffamiert, entrechtet, verfolgt und im Holocaust ermordet oder in den Tod getrieben wurden.Im Dezember 2012 und im Dezember 2015 wurden weitere Stolpersteine verlegt.

Theater, Kino und Musik

Das Jazzival und einige andere Kulturveranstaltungen (z. B. in der Maschinenhalle Zeche Zweckel im Rahmen der RuhrTriennale) finden in Gladbeck statt. In den 1960er Jahren hatte Gladbeck fünf Kinos: Schauburg, Metropol, Rex, Apollo, Capitol. Das jetzt einzige Kino ist kommunal und befindet sich in der Stadtbücherei.

Literaturbüro

Das „Literaturbüro Ruhr“ ist seit 1986 in Gladbeck ansässig und vergibt in jedem Herbst den vom Regionalverband Ruhr gestifteten Literaturpreis Ruhrgebiet. Insgesamt 15.110 Euro erhalten die Preisträger für poetische Texte, die Bezug nehmen auf die Wirklichkeit und den Kunst-Stoff im Ruhrgebiet.

Grünanlagen

Im Stadtgebiet werden ca. 600 ha öffentlich nutzbare Erholungsflächen angeboten. Davon sind rd. 180 ha Parks und Spielplätze, rd. 200 ha städtischer Wald und 200 ha rekultivierte, mit Wegen erschlossene Halden des Steinkohlebergbaus. Insgesamt gibt es im Stadtgebiet 62 Kinderspielplätze und zahlreiche Spielstationen in der Fußgängerzone in der Innenstadt. Zur Freizeitqualität tragen 34,7 ha Kleingärten sowie die Stadtgärten Johowstraße und Frochtwinkel/Schulstraße mit 12,5 ha Fläche bei. Zwei Stadtgartenhäuser können für private Feiern angemietet werden.

Sport

  • Der Schwimmverein SV Gladbeck 13 stellte in der Geschichte des Schwimmsports einige Ausnahmesportler, wie den Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele von Montreal 1976, Michael Kraus. Die deutschen Schwimm- und Springmeisterschaften 1963 wurden im Freibad in Gladbeck ausgetragen.
  • Die DJK Germania Gladbeck spielte 2007/08 in der Fußball-Oberliga Westfalen.
  • Der SV Zweckel spielt in der Saison 2016/17 in der Fußball-Westfalenliga 1.
  • Die DLRG Ortsgruppe Gladbeck e. V. bildet seit 1966 unter anderem Schwimmer und Rettungsschwimmer aus.
  • Die Männer-Handballmannschaft des VfL Gladbeck spielt seit der Saison 2012/13 in der 3. Liga West.
  • Die Volleyball-Damen des Turnvereins Gladbeck spielten 2009 in der 2. Bundesliga-Nord.
  • Die Wasserball-Herren-Mannschaft des SV Gladbeck 13 spielte 2010 und 2011 in der Oberliga.
  • Der Kegelsportverein KSV Gladbeck hat in der Saison 2022/23 zwei Mannschaften stellen können. KSV Gladbeck 1 spielte in der Regionsliga 2 (Westfalen) und KSV Gladbeck 2 in der Oberliga Westfalen 3

Regelmäßige Veranstaltungen

Am ersten Wochenende im September wird das Appeltatenfest (Apfelkuchenfest) gefeiert. Dazu wird die Appeltatenkönigin gewählt. Zudem gibt es im Mai das Stadtfest „Gladbeck Total“ sowie das Musik-Festival „Umsonst & Draußen“. Im Dezember findet das Zimtsternfest und das Turmblasen statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

In Gladbeck ansässige Unternehmen sind u. a.:

  • Borsig GmbH, an der Bottroper Str., gehört zur Borsig-Gruppe und stellt Spezialapparate her. Sie hatte 2014 100 Mitarbeiter.
  • CFT (Compactfiltertechnik), an der Beisenstraße in Ellinghorst, baut Entstaubungsanlagen mit 99,5 % Wirkungsgrad, hat (2010) ca. 95 Mitarbeiter.
  • Deutsche Rockwool Mineralwoll-GmbH, Steinwolleherstellung in Ellinghorst, 1.100 Mitarbeiter deutschlandweit, davon 600 in Gladbeck (2011).
  • Surteco, an der Beisenstraße, produziert Kunststoffkanten und hat weltweit 1.200 Mitarbeiter, davon in Gladbeck (2012) 450.
  • Gefeba, mittelständisches Unternehmen für Automatisierungstechnik und Elektroausrüstungen, rund 160 Mitarbeiter.
  • Hitzing & Paetzold GmbH, im Innovationszentrum Wiesenbusch westlich des Gladbecker Zentrums zwischen dem Stadtteil Rentfort und der Autobahn A31, ist der deutsche Marktführer für Motorsteuergeräte-Reparatur und beschäftigt hier (2013) 17 Spezialisten.
  • Ineos Phenol, an der Dechenstraße in Zweckel, betreibt die weltweit größte Anlage für Phenolproduktion und beschäftigt in Gladbeck (2012) 286 Mitarbeiter.
  • Klingenburg GmbH, produziert in Brauck Wärmetauscher und hat 2012 weltweit ca. 400, in Gladbeck 220 Mitarbeiter.
  • Pilkington, Glasherstellung in Rentfort, etwa 520 Mitarbeiter (2021).
  • RBH Logistics GmbH, Güterbahnen, mit 284 Beschäftigten (2019).
  • TCM International, an der Haldenstraße, ist ein Autozulieferer mit in Gladbeck (2014) 35 und insgesamt 480 Mitarbeitern.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Stand 31. Dezember 2002:

Gewerbe Beschäftigte
absolut relativ
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 71 0,5 %
Produzierendes Gewerbe 6.010 37,9 %
Handel 2.738 17,3 %
Gastgewerbe 271 1,7 %
Verkehr und Nachrichtenübermittlung 750 4,7 %
Kredit- und Versicherungsgewerbe 389 2,5 %
Dienstleistungen für Unternehmen 1.426 9,0 %
Öffentliche Verwaltung u. ä. 840 5,3 %
Öffentliche und private Dienstleistungen (ohne öffentliche Verwaltung) 3.345 21,1 %
Gesamt 15.480 100,0 %

Flächennutzung

Stand: 31. Dezember 2003, Angaben in Hektar

Flächennutzung Fläche
in Hektar relativ
bebaute Fläche 1.322,84 36,8 %
Landwirtschaftliche Fläche 998,31 27,8 %
Betriebsfläche 156,88 4,4 %
Erholungsfläche 202,58 5,6 %
Verkehrsfläche 473,87 13,2 %
Waldfläche 316,55 8,8 %
Wasserfläche 69,89 1,9 %
Sonstige Nutzung 49,53 1,4 %
Gesamt 3.590,45 99,9 %

Verkehr

Straßenverkehr

Gladbeck ist über die nachfolgend aufgeführten Autobahnen und Anschlussstellen an das Fernstraßennetz angebunden.

  • A 2 (E 34): Oberhausen–Dortmund–Hannover–Berlin (Anschlussstelle 5: Essen/Gladbeck, Anschlussstelle 4: Gladbeck-Ellinghorst)
  • A 31: Bottrop–Gronau–Emden (Anschlussstelle 41: Gladbeck)
  • A 52: Marl-Nord–Gelsenkirchen–Gladbeck (Anschlussstelle 42: Gelsenkirchen Buer-West/Gladbeck)
  • B 224: Raesfeld–Erle–Dorsten–Gladbeck–Essen–Velbert–Wuppertal–Solingen; Anschlussstelle: Gladbeck-Zentrum, Anschlussstelle: Gladbeck Schloss Wittringen, Autobahn-Anschlussstelle: Gladbeck A 2, Anschlussstelle: Gladbeck-Kösheide

Der Stadtteil Mitte wird über die Europabrücke mit den Stadtteilen Rentfort und Schultendorf verbunden.

Öffentliche Verkehrsmittel

Gladbeck ist über den Kreis Recklinghausen dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr angeschlossen. Seit Mitte 2005 gilt für Verbindungen außerhalb des VRR und innerhalb von Nordrhein-Westfalen der NRW-Tarif.

Eisenbahn

Gladbeck verfügt über zwei Bahnhöfe und einen Haltepunkt:

  • der relativ zentral gelegene Bahnhof Gladbeck West an der Bahnstrecke Oberhausen-Osterfeld–Hamm, mit einer Radstation,
  • der zentral gelegene Haltepunkt Gladbeck Ost an der Bahnstrecke Winterswijk–Gelsenkirchen-Bismarck
  • der Bahnhof Gladbeck-Zweckel, der ebenfalls an der Bahnstrecke Winterswijk–Gelsenkirchen-Bismarck liegt und über eine Verbindungsstrecke mit dem Westbahnhof verbunden ist. Der Haltepunkt ist mit einer Abzweigstelle örtlich verbunden. Das Stellwerk dieser Abzweigstelle steht mit der von diesem bedienten Schrankenanlage seit dem 3. September 2001 unter Denkmalschutz.

; Die Gladbecker Bahnhöfe werden von folgenden Linien angefahren:

  • Regional-Express 14 „Emscher-Münsterland-Express“:
    Essen Hbf – Bottrop Hbf – Gladbeck West – Gladbeck-Zweckel – Dorsten – mit reduzierter Takt-Weiterführung nach Borken (Westf) und Coesfeld (Westf). Der Flügelzug wird ab Dorsten entkoppelt.
  • Regionalbahn 43 „Emschertal-Bahn“:
    Dortmund Hbf – Wanne-Eickel Hbf – Gladbeck Ost – Gladbeck-Zweckel – Dorsten.
  • S-Bahn-Linie 9:
    Hagen Hbf – Wuppertal Hbf – Essen Hbf – Bottrop Hbf – Gladbeck West – Recklinghausen Hbf / Haltern am See.

Ab Gladbeck West bedient die S 9 zwei Linienäste nach Recklinghausen Hbf und Haltern am See.

Durch die RE 14 und S 9 ab Gladbeck West wird ein 15-Minuten-Takt nach Bottrop Hbf, Essen-Borbeck und Essen Hbf sichergestellt. Damit ist ein guter Anschluss zum nächsten Fernbahnhof gewährleistet.

Der nächste Fernbahnhof mit ICE- und IC/EC-Verkehr ist der Essener Hauptbahnhof.

Darüber hinaus gibt es in Gladbeck ein privates Streckennetz für den Zechenbahnbetrieb.

Bus und Straßenbahn

Die Busverbindungen innerhalb Gladbecks und in die Nachbarstädte gehören zum Netz der Vestischen Straßenbahnen, mit Ausnahme der Buslinien 188 und 189, die von der Busverkehr Rheinland GmbH betrieben werden. Die ehemals vorhandenen Straßenbahnlinien 10 und 17 wurden 1976 und 1978 eingestellt. Wichtigste Knotenpunkte der Buslinien sind der Busbahnhof Gladbeck Oberhof in der Innenstadt sowie die ebenfalls in der Innenstadt zentral gelegene Haltestelle Goetheplatz.

Linie Linienverlauf Takt Betreiber

Der Busbahnhof Gladbeck Oberhof befindet sich kurioserweise in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bahnstrecke Dorsten–Dortmund mit der RB43, ohne eine Umsteigemöglichkeit zu dieser zu bieten. Die Züge halten dagegen im 300 m weiter nördlich gelegenen Haltepunkt Gladbeck Ost. Es ist jedoch inzwischen geplant, die beiden Knoten zusammenzulegen.

Bildung

In Gladbeck gibt es u. a. eine städtische Musikschule und eine Volkshochschule.Die Fachhochschule Gelsenkirchen in Gelsenkirchen-Buer liegt in unmittelbarer Nähe.

Weiter gibt es:

  • 11 Grundschulen mit 13 Schulstandorten
  • eine Hauptschule (Erich-Fried-Schule)
  • eine Gesamtschule (Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule, die ehemals Gesamtschule Rentfort-Nord hieß)
  • drei Realschulen (Werner-von-Siemens-Realschule, Anne-Frank-Realschule, Erich Kästner-Realschule)
  • drei Gymnasien (Heisenberg-Gymnasium, Ratsgymnasium, Riesener-Gymnasium)
  • zwei Berufskollegs (davon ein privates in Trägerschaft eines zur Caritas gehörigen Vereins), jeweils mit beruflichem Gymnasium
  • eine Freie Waldorfschule
  • eine Förderschule mit Förderschwerpunkt Lernen
  • eine Förderschule mit Förderschwerpunkt Geistige EntwicklungIm Schulzentrum Brauck sind als Ganztagseinrichtung eine Haupt- und eine Realschule untergebracht.

Die Grundschulen in Gladbeck werden ausnahmslos zu offenen Ganztagsgrundschulen ausgebaut.

Die Stadt Gladbeck betreibt vier Kinder- und Jugendeinrichtungen als außerschulische Bildungsorte:

  • Freizeittreff Karo (Schachtstraße 51, nun auch Hauptsitz der Jugendkunstschule Gladbeck)
  • Kinderhaus Kotten Nie
  • Freizeittreff Brauck
  • Freizeittreff Rentfort

Persönlichkeiten

Sonstiges

Die Stadt Gladbeck war Bestandteil von RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europa. Die Local Heros Woche in Gladbeck fanden vom 26. September bis 2. Oktober 2010 statt. Das ganze Jahr wurden aktive Kulturbeiträge zu RUHR.2010 ausgerichtet – dazu die großen Events SchachtZeichen, Sing und Still-Leben Ruhrschnellweg.

Kinder- und Jugend-Universität

Gladbeck erhielt im Herbst 2006 eine Kinder-Universität. Angeboten werden verschiedene Kurse, wie zu Computern, Mathematik, Sprachen und vielen anderen Themenbereichen. Das Projekt startete am 8. September 2006. Träger der Kinder- und Jugenduniversität ist die städtische Jugendpflege.

Patenschaft in der Deutschen Marine

Für zwei Einheiten der Deutschen Marine hat die Stadt Gladbeck die Patenschaft übernommen. Es handelt sich um die beiden Mehrzwecklandungsboote L762 Lachs und L765 Schlei der Klasse 520, die bei den Spezialisierten Einsatzkräften Marine in Eckernförde stationiert sind.

Technisches Hilfswerk Gladbeck/Dorsten

In Gladbeck ist das Technische Hilfswerk Gladbeck/Dorsten stationiert. Dieser Ortsverband hat zwei Bergungsgruppen und die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen. Die Unterkunft befindet sich in der Stollenstraße.

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Gladbeck

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