Europakarte
Stadtplan Fredersdorf-Vogelsdorf
Gemeinde
Fredersdorf-Vogelsdorf
Lindenallee 3
15370 Fredersdorf-Vogelsdorf

https://www.fredersdorf-vogelsdorf.de

Fredersdorf-Vogelsdorf

160pxAbb. 1 Wappen von Fredersdorf-Vogelsdorf
Basisdaten
BundeslandBrandenburg
Höhe50 m
PLZ15370
Vorwahl033439
Gliederung3 Ortsteile
Adresse der VerwaltungLindenallee 3
15370 Fredersdorf-Vogelsdorf
Websitewww.fredersdorf-vogelsdorf.de
BürgermeisterThomas Krieger (CDU)
Fredersdorf-Vogelsdorf ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg (Deutschland).

Gemeindegliederung

Für die Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf sind drei Ortsteile ausgewiesen:

  • Fredersdorf Nord
  • Fredersdorf Süd
  • Vogelsdorf

Hinzu kommt der Wohnplatz Kolonie Fredersdorf.

Das Fredersdorfer Mühlenfließ trennt Fredersdorf Süd von Vogelsdorf. Fredersdorf Nord wird von Fredersdorf Süd durch die Ostbahn getrennt.

Geschichte

Im Jahr 1376 wurden die Dörfer Fredersdorf und Vogelsdorf im Landbuch von Kaiser Karl IV. erstmals erwähnt. Die wenigen bäuerlichen Einwohner wurden zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert mehrfach von Kriegen und Krankheiten heimgesucht, ihre Häuser und Kirchen zerstört. 1710 und 1714 bauten die Dörfler ihre Kirchen aus Stein neu auf. Im Jahre 1712 ließ Siegmund von Görtzke ein Rittergut mit Herrenhaus („Schloss Fredersdorf“) bauen. Als Gutsbesitzer traten in den beiden Dörfern die Familien von Görtzke, von Podewils, Henry, Torganey, Verdrieß, von Bothe und Bohm auf.

1835 erwarb Carl Gottlob Bohm die Fredersdorfer Mühle. Ab etwa 1840 baute er seinen Betrieb in Fredersdorf immer weiter aus, neben der Mühle entstanden nun eine Eisengießerei und eine Maschinenfabrik. Er baute in seiner Fabrik Maschinen etwa zum Glätten von Marmor oder für den Bergbau. Am bekanntesten war die Mitwirkung an der Errichtung der Berliner Siegessäule. Später stellte Bohm seinem Betrieb auf die Herstellung von Apparaturen für die Spirituosenherstellung um. Er beschleunigte die Entwicklung des Ortes. Er vererbte die Fabrik an seine Söhne Paul Bohm (Schloss-Bohm) und Otto Bohm (Fabrik-Bohm). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden der Schloss- und Gutsbesitzer Paul Bohm und der Fabrikbesitzer Otto Bohm enteignet. Das Schloss wurde bis 1962 von sowjetischen Truppen für Truppenübungen genutzt und 1990 abgerissen. Heute befindet sich hier das Seniorenheim „Katharinenhof im Schloßgarten“.

1867 wurde die Ostbahn fertiggestellt. Am 15. September 1872 wurde die Station Petershagen (1875 in Fredersdorf umbenannt) eröffnet, wodurch auch Fredersdorf und Vogelsdorf einen Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz erhielten und ein industrielles und wirtschaftliches Wachstum begann. Fredersdorf baute für seine Kommunalverwaltung 1937 ein neues Rathaus.

1957 wurde ein kleiner Bereich von Altlandsberg (Altlandsberg-Süd) in die Gemeinde Fredersdorf einbezogen. 1993 erfolgte ein Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Dörfer zur Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf mit einer Gesamteinwohnerzahl von etwa 7000. Seitdem wuchs die Bevölkerung um etwa 85 Prozent.

Fredersdorf und Vogelsdorf gehörten seit 1816 zum Landkreis Niederbarnim in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Strausberg (bis 1990 im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder), 1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Fredersdorf Vogelsdorf
1875 550 309
1890 677 307
1910 1 359 407
1925 1 876 794
1933 3 096 1 260
1939 4 063 1 489
1946 4 352 1 505
1950 4 332 1 556
1964 6 442 1 481
1971 6 558 1 478
1981 5 995 1 332
1985 5 889 1 291
1990 5 568 1 297
1992 5 548 1 316
Jahr Fredersdorf-Vogelsdorf
1993 7 052
1995 7 740
2000 11 069
2005 12 401
2010 12 801
2015 13 104
2020 14 310
2021 14 476
2022 14 613
2023 14 742

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Fredersdorf-Vogelsdorf besteht aus 22 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 69,1 % zu folgendem Ergebnis:

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
AfD 16,2 % 3 23,4 % 5
CDU 21,4 % 5 19,5 % 4
SPD 9,8 % 2 11,1 % 2
W.I.R. - Gemeinsam für Fredersdorf-Vogelsdorf 12,4 % 3 9,9 % 2
Gemeinschaftlich Fair Verantwortungsbewusst (GFV) 8,4 % 2
Die Linke 15,3 % 3 7,6 % 2
Bündnis 90/Die Grünen 8,5 % 2 5,3 % 1
FDP 3,2 % 1 3,1 % 1
Wählergruppe Für unsere Dörfer (FuD) 2,8 % 1 3,0 % 1
Kompetenz und Weitblick für Fredersdorf-Vogelsdorf (KWfFV) 2,8 % 1
Bürgerforum Fredersdorf-Vogelsdorf (BFFV) 7,3 % 2 2,1 % 1
Einzelbewerber Christian Steinmann 2,0 %
Bauern und ländlicher Raum 1,2 %
Einzelbewerberin Jutta Schramm 0,6 %
Einzelbewerber Detlef Nagel 2,3 %
Einzelbewerber Gert Dischler 0,8 %
Insgesamt 100 % 22 100 % 22

Bürgermeister

  • 1993–2008: Wolfgang Thamm (CDU)
  • 2008–2015: Uwe Klett (Die Linke)
  • seit 2015: Thomas Krieger (CDU)

Bei der Bürgermeisterwahl am 27. September 2015 wurde Krieger als neuer Bürgermeister gewählt. Er erhielt 52,4 % der gültigen Stimmen. Der vorherige Amtsinhaber Klett wurde abgewählt, auf ihn entfielen 30,3 %. Bei der Bürgermeisterstichwahl am 8. Oktober 2023 wurde Krieger mit 66,2 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.

Beiräte

In Fredersdorf-Vogelsdorf existieren zurzeit drei Beiräte. Der Seniorenbeirat kümmert sich um die Interessen der Senioren im Ort, zudem veranstaltet er regelmäßig Veranstaltungen. Der Bürgerbeirat Fredersdorf-Nord (kurz: BBFN) schafft ein Gehör bei der Verwaltung für die Bewohner des Ortsteils Fredersdorf-Nord. Der Kinder- und Jugendbeirat Fredersdorf-Vogelsdorf (kurz: KJBF) ist für die Vertretung der Interessen der Kinder und Jugendlichen im Ort zuständig. Er kümmert sich z. B. um die Mitgestaltung von Spielplätzen und Schulen und sorgt sich um die Schulwegsicherheit.

Wappen

Partnerschaften

  • Marquette-lez-Lille (Frankreich) seit 1999
  • Sleaford (Großbritannien) seit 2009
  • Skwierzyna (Polen) seit 12. Oktober 2013Daneben existieren langjährige Kontakte zur polnischen Stadt Swarzędz.

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Fredersdorf-Vogelsdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

  • Dorfkirche Fredersdorf:
    Die Kirche existiert bereits seit dem 15. Jahrhundert, wurde im Dreißigjährigen Krieg jedoch zerstört. Der damalige Patron des Dorfes, Hans Sigismund von Görtzke, finanzierte in den Jahren 1708/09 den Wiederaufbau. Der Kirchturm wurde 1801 komplett renoviert. Vor der Südseite des Gotteshauses steht der Grabstein des 1712 verstorbenen Rittmeisters von Walwitz, daneben ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. In einer Gruft unterhalb des Turms befinden sich zehn Särge mit den verstorbenen Angehörigen des Görtzkeschen Geschlechtes. Bemerkenswert ist ein geschnitzter barocker Kanzelaltar im Kircheninneren.
  • Dorfkirche Vogelsdorf
  • Rathaus
  • Bahnhof Fredersdorf (b Berlin) mit Fußgängerbrücke (Verbindung von Fredersdorf Nord und Süd)
  • Mausoleum der Familie Heinrich Graf von Podewils
  • Taubenturm aus der Zeit der Erbauung der Dorfkirche. Er wurde restauriert, erhielt ein neues Dach und beherbergt heute ein kleines Museum für handwerkliche Geräte
  • Mahnmal von 1951 für die Opfer des Faschismus an der Lindenallee am Platz der Freiheit von dem Bildhauer Gente
  • Radrennbahn Fredersdorf, 1956 erbaut und inzwischen renoviert
  • Gutshof, ehemaliges Zentrum der Gemeinde, verfallen, wird von den Bürgern und Heimatverein in Eigenregie restauriert
  • Evangelischer Friedhof Fredersdorf-Süd: Friedhofskapelle, Erbbegräbnis der Familie Bohm und Lindenallee

Wirtschaft und Infrastruktur

Ein wichtiger Einzelhandelsstandort ist das Multicenter in Vogelsdorf. Unter anderen sind hier Filialen von Möbel Höffner, Hornbach, Kaufland und Aldi Nord sowie Rossmann ansässig. Als gesonderter Wirtschaftsfaktor haben sich die beiden Seniorenheime in Fredersdorf entwickelt. Der „Katharinenhof am Dorfanger“ ist ein Heim für demente Personen und besitzt eines von fünf Gütesiegeln in Deutschland für diese besondere Pflege.

Verkehr

Die auf gemeinsamer Trasse geführten Bundesstraßen B 1 / B 5 verbinden Fredersdorf-Vogelsdorf nach Osten mit Küstrin in Polen und Frankfurt (Oder), nach Westen mit Berlin. Die Landesstraße L 30 zwischen Altlandsberg und Rüdersdorf durchquert das Gemeindegebiet in Nord-Süd-Richtung. Die Autobahnanschlussstelle Berlin-Hellersdorf der A 10 (östlicher Berliner Ring) befindet sich etwa vier Kilometer südwestlich des Ortszentrums.

Der Bahnhof Fredersdorf (b Berlin) an der Preußischen Ostbahn wird von der Linie S5 der Berliner S-Bahn von Bahnhof Westkreuz nach Strausberg Nord bedient. Auf der Bahnstrecke Fredersdorf–Rüdersdorf, die hier abzweigte, ist der Personenverkehr seit 1965 eingestellt.

Der Ortsteil Vogelsdorf wird durch die Buslinie 951 der mobus Märkisch-Oderland Bus GmbH erschlossen.

Persönlichkeiten

  • Joachim Ernst von Görtzke (1611–1682), kurbrandenburgischer Generalleutnant, Besitzer von Fredersdorf
  • Heinrich Graf von Podewils (1696–1760), königlich-preußischer Minister, Besitzer von Fredersdorf
  • Jean Balthasar Henry (1764–1813), preußischer Politiker, Besitzer von Fredersdorf
  • Carl Gottlob Bohm (1810 oder 1811–1883), Unternehmer in Fredersdorf
  • Adolph Hoffmann (1858–1930), sozialdemokratischer Politiker, Mitbegründer der USPD, wohnte in Vogelsdorf
  • Herbert Behrens-Hangeler (1898–1981), Maler und Grafiker, in Fredersdorf gestorben
  • Otto Winzer (1902–1975), Minister für Auswärtige Angelegenheiten der DDR, verbrachte seine Kindheit in Fredersdorf
  • Manfred Kliem (1934–2013), Ortschronist
  • Hans Weber (1937–1987), Schriftsteller, lebte in Fredersdorf

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Fredersdorf-Vogelsdorf

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