Straßen
Einrichtungen
Erbach (Donau)
Navigation
Jobs
Europakarte
Stadtplan Erbach (Donau)
Stadt
Erbach
Erlenbachstraße 50
89155 Erbach/Do

https://www.erbach-donau.de

Erbach (Donau)

160pxAbb. 1 Wappen von Erbach (Donau)
Basisdaten
BundeslandBaden-Württemberg
Höhe529 m
PLZ89155
Vorwahl07305, 07344, 07394
Adresse der VerwaltungErlenbachstraße 50
89155 Erbach
Websitewww.erbach-donau.de
BürgermeisterAchim Gaus (seit 1. Januar 2011) ()

Erbach ist eine Kleinstadt im baden-württembergischen Alb-Donau-Kreis in Deutschland.

Geographie

Lage

Erbach liegt am Südostrand des Hochsträß, einem Teil der Schwäbischen Alb, zwischen Ulm im Nordosten und Ehingen im West-Südwesten. Die Stadt befindet sich nahe dem linken bzw. nördlichen Ufer der Donau, von der sie durch viele kleine Stillgewässer getrennt ist. Der südlich der Donau gelegene Stadtteil Dellmensingen befindet sich an der Mündung der Schmiehe in die von Süden kommende Rot, die nördlich der Ortschaft in die von Südwesten kommende Donau mündet. Der ebenfalls südlich der Donau gelegene Stadtteil Ersingen liegt nahe der Rißmündung in die Donau. Der vom Stadtteil Bach kommende Erlenbach fließt mitten durch Erbach und mündet nahe der Kläranlage in den kanalisierten Teil der Donau.

Nachbargemeinden

Die Stadt grenzt im Norden und Osten an die Stadt Ulm, im Süden an Hüttisheim sowie Achstetten im Landkreis Biberach, im Südwesten an Oberdischingen, im Westen an Altheim (bei Ehingen) und im Nordwesten an die Städte Schelklingen und Blaubeuren.

Gemeindegliederung

Zu Erbach gehören neben der Kernstadt mit den Wohnplätzen Riedmühle und Burren sowie dem Weiler Wernau die Stadtteile Bach, Dellmensingen, Donaurieden, Ersingen und Ringingen.

In Dellmensingen befand sich die heute nicht mehr existente Wasserburg Dellmensingen, und in Wernau die ehemalige Burg Wernau.

Schutzgebiete

Die Donauaue wurde auf dem Erbacher Gebiet größtenteils als Landschaftsschutzgebiet Erbach ausgewiesen. Die Gemeinde hat überdies Anteile am FFH-Gebiet Donau zwischen Munderkingen und Ulm und nördliche Iller.

Geschichte

Siedlungsbeginn und Ortsgründung

Siedlungsüberreste aus Jungsteinzeit und Bronzezeit belegen eine frühe Besiedlung des Gebietes um Erbach. Zur Zeit der Kelten war die am Rand des Donautals aufragende Ortslage besiedelt. Dies belegt eine sogenannte Viereckschanze und ein 1972 beim Kiesbaggern gefundenes von Grünspan überzogenes Bronzeschwert, welches wohl um 600 v. Chr. geschmiedet wurde. Grabhügel beweisen, dass sich die damaligen Landherren edlen Schmuck aus Gold, Silber und Edelsteinen aus dem Mittelmeerraum leisteten. Die Römer drangen erst verhältnismäßig spät in das waldreiche und unerschlossene Gebiet vor. 1887 wurden an der unteren Halde Reste eines römischen Gebäudes ausgegraben. Die dort gefundenen Gegenstände wurden während des Zweiten Weltkriegs, in Kisten verpackt, nach Ludwigsburg verfrachtet. Der 1384 urkundlich erwähnte ture zu Elerbach bezeichnete den einstigen römischen Turm auf dem Schlossberg.

Mittelalter

Bereits zur Zeit der Merowinger war das spätere Erbach Sitz einer Urpfarrei. In der Gründungsurkunde des Klosters St. Georgen von 1083 wird ein Fridericus de Helribach als Zeuge aufgeführt, der vermutlich aus dem heutigen Erbach stammte. Die Pfarrei Irlebach wurde erstmals im Jahr 1275 im Liber decimationis des Bistums Konstanz urkundlich erwähnt.

Zur Zeit Karls des Großen befand sich in Erbach eine dem gallischen Heiligen Martin von Tours geweihte Urpfarrei. Diese betreute das Umland mit 14 Kaplaneien. Wie andernorts vereinigten sich weltliche und kirchliche Macht auf dem Burgberg.

Während des Hochmittelalter lag Erbach im Gebiet des Herzogtums Schwaben und war Lehen der Grafen von Berg-Schelklingen. 1345 fiel Erbach an die Territorien der Habsburger in Vorderösterreich. Die Habsburger vergaben die Herrschaft am Ort an wechselnde Adelsfamilien zu Lehen, darunter zum Beispiel den Herren von Ellerbach, den Lochen und Stadion, 1348 den Stein, 1400 den Schenk, und im weiteren Verlauf des 15. Jahrhunderts den Villenbach und Westernach. 1388 kaufte Herzog Georg der Reiche die Ortsherrschaft, die Kaiser Maximilian nach dem Landshuter Erbfolgekrieg als erledigtes Lehen zurücknahm und die Ortsherrschaft mehrmals verpfändete.

Frühe Neuzeit

1535 erhielt Hans von Baumgarten die Ortsherrschaft als Lehen, der 1550 bis 1552 das Schloss Erbach erbaute. 1622 kam das Lehen mit Hans Ludwig von Ulm an die Reichsfreiherren von Ulm-Erbach. Zur Wiederbelebung der Landwirtschaft bemühte sich die Ortsherrschaft nach den Pest- und Kriegszeiten für die vielen Witwen um den Zuzug junger und kräftiger Männer aus Vorarlberg. Im 18. Jahrhundert war Erbach Bestandteil der vorderösterreichischen Markgrafschaft Burgau.

Württembergische Zeit

Mit dem Frieden von Preßburg gelangte Erbach durch die Mediatisierung zunächst an das Königreich Bayern und mit dem Grenzvertrag zwischen Bayern und Württemberg 1810 an das Königreich Württemberg, welches den Ort dem Oberamt Ehingen unterstellte. 1850 erfolgte mit der Eröffnung der Südbahn von Ulm nach Friedrichshafen der Anschluss an das Schienennetz der Württembergischen Staatsbahn. 1938 kam Erbach durch die Gebietsreform während der NS-Zeit in Württemberg zum Landkreis Ulm. 1945 wurde der Ort zusammen mit Dellmensingen Teil der Amerikanischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Die restlichen Stadtteile wurden Teil der französischen Besatzungszone und damit auch Teil vom neuen Land Württemberg-Hohenzollern.

Eingemeindungen und Kreisreform

Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinde Ringingen sowie am 1. Juli 1974 die Gemeinden Bach, Dellmensingen, Donaurieden und Ersingen eingemeindet. Bei der 1973 durchgeführten Kreisreform wurde Erbach in den Alb-Donau-Kreis eingegliedert.

Stadtrecht

Das Stadtrecht erhielt Erbach am 1. August 2002.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. In Erbach wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
%
2009
Sitze
2009
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 36,2 9 42,0 9 42,9 12
FW Freie Wähler 34,3 8 36,7 8 36,1 10
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 19,6 5 8,8 2 10,2 2
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 9,9 2 12,5 3 10,8 3
BL Bürgerliste Bach 1,0 0
Gesamt 100 24 100 22 100 27
Wahlbeteiligung 61,7 % 53,7 % 55,1 %

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die Amtszeit von Paul Roth endete am 26. November 2010. Sein Nachfolger ist Achim Gaus (parteilos), der am 24. Oktober 2010 im zweiten Wahlgang gewählt wurde und sein Amt am 1. Januar 2011 angetreten hat. Bei der Bürgermeisterwahl 7. Oktober 2018 wurde er mit 63,0 Prozent der gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 45,9 % im Amt bestätigt. Sein Mitbewerber Wolfgang Schrade (parteilos), erhielt 36,6 Prozent.

Wappen und Flaggen

100px 70px
100px

Städtepartnerschaften

Seit 1981 besteht eine Städtepartnerschaft mit Wolkersdorf im Weinviertel in Österreich und seit 1982 mit Thorigny-sur-Marne in Frankreich.

Verkehr

Erbach liegt an der Bundesstraße 311 zwischen Ulm und Ehingen (Donau) und an der Strecke der Württembergischen Südbahn zwischen Ulm und Friedrichshafen. Die Stadt gehört dem Donau-Iller-Nahverkehrsverbund an, in deren Tarifgebiet auch die Südbahn zwischen Ulm und Bad Schussenried fällt. Es halten halbstündlich Züge der Regio-S-Bahn Donau-Iller in Richtung Ulm, Laupheim und Biberach. Weiterhin hat Erbach einen Sportflugplatz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Erbach liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße sowie am Oberschwäbischen Jakobsweg, der von Ulm nach Konstanz verläuft.

Bauwerke

  • Das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt ist das Renaissanceschloss Erbach aus dem frühen 16. Jahrhundert, mit Mauer und Graben umgeben. Das Schloss befindet sich im Besitz der Reichsfreiherren von Ulm zu Erbach. Darin befindet sich auch Heimatgeschichtliches, das auf Anfrage besichtigt werden kann.
  • Gleich neben dem Schloss liegt die barocke Pfarrkirche St. Martinus aus dem Jahr 1767, welche die Reichsfräulein von Ulm-Erbach stifteten, die in einem Klosterstift in Augsburg lebten. Ein romanisch-gotischer Vorgängerbau musste damals dem Neubau weichen. Ein sogenannter Ölberg, der sich in einem eigenen Schrein vor der Kirche befindet, wird bei hohen Feiertagen geöffnet. Von der Kirche aus bietet sich ein Ausblick weit übers ganze Land.
  • Zum Friedhof, der separat gegenüber der Kirche liegt, gehört eine alte Lourdesgrotte im hinteren Friedhofsmauernbereich, deren Vorbild die Grotte in Lourdes/Frankreich ist.
  • Das sogenannte Grubänkle, eine kleine Kapelle an der alten Landstraße Richtung Donaurieden, diente früher vorbeifahrenden Händlern als Verschnaufstätte und fürs Gebet und ist noch heute Anlaufstation bei Prozessionen.
  • Barocke Pfarrkirche St. Kosmas und Damian im Stadtteil Dellmensingen, erbaut 1711/1712 von Christian Wiedeman
  • Kirche St. Michael, Donaurieden
  • Kirche ''St. Nikolaus'', Bach
  • Pfarrkirche St. Franziskus in Ersingen

Kulturelle Angebote

Neben einer Musikschule gibt es in Erbach auch eine stadteigene Bücherei sowie einen Treff für Senioren und einen Jugendtreff. Im Schloss Erbach befindet sich auch die Spielstätte des Schloss Theater Erbachs.

Freizeit

Die Stadt Erbach bietet verschiedene Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung:

  • Vereine in unterschiedlichen Bereichen
  • Badeseen in Erbach und Ersingen, die über sanitäre Anlagen, Kioskbetrieb, Spielplätze und Nichtschwimmerbereiche verfügen
  • Badeseen in Erbach, Donaurieden und Ersingen
  • Spielplätze
  • Donauradweg
  • Oberschwäbischer Jakobsweg
  • Nähe zur Schwäbischen Alb (Bsp. Wandertouren)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Franz Ignaz Albert von Werdenstein (1697–1766), Generalvikar und Weihbischof von Freising
  • Maximilian Marquard von Ulm-Erbach-Mittelbiberach (1802–1864), Rittergutsbesitzer und Abgeordneter in der Zweiten Kammer des Württembergischen Landtags
  • Joseph von Egle (1818–1899), Architekt, Erbauer des Polytechnikums und der Marienkirche in Stuttgart
  • Anton Laupheimer (1848–1927), Genremaler
  • Theo Hupfauer (1906–1993), hoher Funktionsträger im Nationalsozialismus und Reichsarbeitsminister im Kabinett Goebbels
  • Anton Hafner (1918–1944), hochdekorierter Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg
  • Karl-Heinz Rueß (* 1954), Historiker und Archivar
  • Wolf-Dietrich Hammann (* 1955), Jurist, Ministerialdirektor in Stuttgart und ehemaliger Polizeipräsident Baden-Württembergs

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Erbach (Donau)

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.

Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.