Dissen am Teutoburger Wald
Abb. 1 Wappen von Dissen am Teutoburger Wald
Basisdaten
Bundesland |
Niedersachsen |
Höhe |
109 m |
PLZ |
49201 |
Vorwahl |
05421 |
Adresse der Verwaltung |
Große Straße 33 49201 Dissen am Teutoburger Wald |
Website |
www.dissen.de |
Bürgermeister |
Eugen Görlitz (CDU) |
Dissen am Teutoburger Wald ist eine Stadt im Süden des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen.
Geografie
Geografische Lage
Dissen liegt am Südhang des Teutoburger Waldes am Übergang zu Ostwestfalen. Die höchste Erhebung ist der Hankenüll (307 m) an der nordöstlichen Stadtgrenze. Von Osten nach Westen erstreckt sich das Stadtgebiet etwa 8 km, von Norden nach Süden etwa 10 km. Die Flächennutzung setzt sich wie folgt zusammen: 43,8 % landwirtschaftliche Nutzung, 41,7 % Waldfläche, 9,8 % Gebäude- und Hofflächen und 4,7 % Verkehrs- und andere Flächen.
Stadtgliederung
Die Stadt besteht aus den folgenden Stadtteilen:
- Aschen
- Dissen
- Erpen
- Nolle
Nachbargemeinden
Geschichte
Dissen wurde im Jahr 822 erstmals urkundlich erwähnt, als Ludwig der Fromme den Meierhof in Dissen an den Bischof von Osnabrück abtrat. Seit wann der Ort besteht, ist nicht bekannt.
Eine dreiklassige Bürgerschule wurde im Jahr 1857 ins Leben gerufen. Im April 1832 zerstörte ein Großbrand 32 Gebäude, 200 Menschen verloren ihr Dach über dem Kopf. Am 8. November 1951 erhielt Dissen die Stadtrechte. Der Name „Dissen am Teutoburger Wald“ wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1976 vom niedersächsischen Innenministerium amtlich angeordnet. Seit dem 1. März 2005 hat Dissen einen hauptamtlichen Bürgermeister. Seit dem 1. November 2019 ist Eugen Görlitz (CDU) Bürgermeister.
Herkunft des Ortsnamens
Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1217, 1284, 1325 (de) Disnse, 1223, 1282, 1402, 1412, 1442, 1456/58, 1463, 1556, (nach 1605) (de) Dissen, 1225 (in) Dyssene, (ca. 1240) Dissene, 1246 (de) Dissenen, 1271 (de) Dissine, 1279 (in) Dhissene, 1402 Dyssen, 1412 Dyssen, 16. Jh. Dyssen und 1565 Dissenn. Schwierig, vielleicht zu niederdeutsch diesig in einer Form Disina „nebliges, diesiges Gebiet“, vielleicht bezogen auf das Moorgebiet am Dissener Bach. Vielleicht aber auch als Desina > Dissen zu nordgermanisch anord. des „Heuhaufen, ëschober“, norw. desja „kleiner Haufen“, das auch in das Englische entlehnt wurde. Dann etwa Hügelort. Bisher kaum zu lösen.
Eingemeindungen
Am 1. April 1974 gab es einen Gebietsaustausch zwischen der Stadt Dissen und der Nachbargemeinde Bad Rothenfelde, bei dem Dissen etwas mehr als 100 Einwohner hinzugewann, aber auch fast 600 Einwohner abtrat.
Einwohnerentwicklung
Jahr |
Einwohner |
Quelle |
1885 |
1536 |
|
1910 |
2016 |
|
1925 |
2182 |
|
1933 |
2515 |
|
1939 |
2617 |
|
1950 |
4340 |
|
1961 |
6962 ¹ |
|
1970 |
7433 ² |
|
1973 |
7976 |
|
1975 |
7754 ³ |
|
1980 |
8001 ³ |
|
1987 |
8060 ³ |
|
|
Jahr |
Einwohner |
Quelle |
1990 |
8401 ³ |
|
1995 |
9010 ³ |
|
2000 |
9222 ³ |
|
2005 |
9322 ³ |
|
2008 |
9330 ³ |
|
2010 |
9271 ³ |
|
2011 |
9396 ³ |
|
2012 |
9374 ³ |
|
2014 |
9270 ³ |
|
2015 |
9390 ³ |
|
2017 |
9689 ³ |
|
2018 |
9882 ³ |
|
|
¹ Volkszählungsergebnis vom 6. Juni in den Grenzen ab 1974
² Volkszählungsergebnis vom 27. Mai in den Grenzen ab 1974
³ jeweils zum 31. Dezember
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat setzt sich seit 2017 aus 22 Ratsmitgliedern zusammen. Diese werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Stimmberechtigt im Stadtrat ist außerdem der Bürgermeister.
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.
Rat der Stadt Dissen: Wahlergebnisse und Stadträte |
|
CDU |
SPD |
GRÜNE |
FDP |
UWG |
Gesamt |
Wahl- beteiligung |
Wahlperiode |
% |
|
% |
|
% |
|
% |
|
% |
|
% |
|
% |
1996–2001 |
37,9 |
9 |
46,2 |
11 |
2,8 |
1 |
5,6 |
1 |
7,5 |
1 |
100 |
23 |
64,5 |
2001–2006 |
45,3 |
12 |
42,6 |
11 |
2,4 |
0 |
3,6 |
0 |
6,1 |
2 |
100 |
25 |
58,6 |
2006–2011 |
45,9 |
10 |
40,1 |
9 |
4,1 |
1 |
4,8 |
1 |
5,1 |
1 |
100 |
22 |
48,7 |
2011–2016 |
40,9 |
9 |
39,4 |
9 |
7,2 |
1 |
3,0 |
1 |
9,5 |
2 |
100 |
22 |
50,1 |
2016–2021 |
45,3 |
10 |
25,7 |
5 |
7,7 |
2 |
– |
– |
21,3 |
5 |
100 |
22 |
49,6 |
Prozentanteile gerundet. Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Landkreis Osnabrück. Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet, da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen. |
Bürgermeister
Der Bürgermeister der Stadt Dissen am Teutoburger Wald ist Eugen Görlitz (CDU). Er wurde im Mai 2019 zum Nachfolger von Hartmut Nümann (SPD) gewählt und trat sein Amt am 1. November 2019 an. Seine Stellvertreter sind Heiner Prell (CDU) und Derk van Berkum (SPD).
Chronik der Bürgermeister
- Eugen Görlitz: seit 2019
- Hartmut Nümann: 2011–2019
- Georg Majerski: 2005–2011
Wappen
Flagge
Die Flaggenfarben sind grün, gelb.
Städtepartnerschaften
- , Landkreis Spree-Neiße, Brandenburg
- , Schwalm-Eder-Kreis, Hessen
- , Erzgebirgskreis, Sachsen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Fernmeldeturm Dissen (mit Aussichtsplattform)
- Frommenhof
- St. Mauritius (Dissen) (13. Jahrhundert)
Stadtansichten
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Der Bahnhof Dissen-Bad Rothenfelde liegt an der Bahnstrecke Osnabrück–Bielefeld (), auf der im Stundentakt die Regionalbahn „Haller Willem“ RB 75 verkehrt. Im Straßenpersonennahverkehr verkehren Regionalbusse nach Osnabrück, Bad Rothenfelde und Bad Laer.
Dissen ist über die Bundesautobahn 33, die das Stadtgebiet von Nordwesten nach Südosten durchquert, an das Fernstraßennetz angebunden. Die Autobahn ersetzt hier die Bundesstraße 68, die früher durch das Stadtzentrum führte. In diesem Bereich wurde 1996 bis 1999 der sogenannte Lärmschutztrog gebaut, ein 700 m langer Tunnel, der dem Lärmschutz des sich in unmittelbarer Nähe befindlichen Krankenhauses diente. Das Krankenhaus wurde 2016 geschlossen.
Unternehmen
In Dissen am Teutoburger Wald sind einige Betriebe der Nahrungsmittelindustrie zu finden:
- Homann Feinkost
- Schulte Fleisch- und Wurstwaren
- Fuchs Gewürze
- Ostmann Gewürze
- Auf dem ehemaligen Standort der Unternehmensgruppe Gausepohl Fleisch, die in Insolvenz gehen musste, betreibt nun Westfleisch eine Niederlassung.
Darüber hinaus ist der Feuerwehrfahrzeughersteller Schlingmann sowie die Elektronikentwicklung des Landmaschinenkonzerns Claas, die Claas E-Systems, in Dissen ansässig.
Bildung
- Grundschule Dissen
- Hauptschule Dissen
- Realschule Dissen
- Hermann-Freye Gesamtschule
Öffentliche Einrichtungen
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Hermann Heinrich Grafe (1818–1869), Gründer der Freien evangelischen Gemeinden
- Christoph Friedrich Kurlbaum (1833–nach 1890), Unternehmer und Reichstagsabgeordneter
- Erich Goudefroy (1880–1960), Präsident der Reichsbahndirektionen Mainz und Altona
- Marianne Brentzel (* 1943), Schriftstellerin
- Gerda Krämer (* 1945), Politikerin (SPD)
- Klaus Feldmann (* 1950), General
- Andy Grote (* 1968), Jurist, Politiker (SPD)
- Marco Heggen (* 1971), Musiker
- Gerwald Claus-Brunner (1972–2016), Politiker (Piraten)
Weblinks
Hinweis
Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen.
Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Dissen am Teutoburger Wald
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