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Karte Anhalt-Bitterfeld
Landkreis
Anhalt-Bitterfeld
Am Flugplatz 1
6366 Köthen (Anhalt)

https://www.anhalt-bitterfeld.de/

Landkreis Anhalt-Bitterfeld

160pxAbb. 1 Wappen Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Basisdaten
BundeslandSachsen-Anhalt
VerwaltungssitzKöthen (Anhalt)
Adresse des LandkreisesAm Flugplatz 1
06366 Köthen (Anhalt)
Websitewww.anhalt-bitterfeld.de
LandratAndy Grabner (CDU)

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist eine Gebietskörperschaft im Land Sachsen-Anhalt. Er wurde im Zuge einer Gebietsreform am 1. Juli 2007 aus den ehemaligen Landkreisen Bitterfeld und Köthen sowie aus Teilen des bisherigen Landkreises Anhalt-Zerbst gebildet.

Geographie

Die sichelförmige Fläche des Landkreises erstreckt sich über 1454 km². Vom nördlichsten Ort Nedlitz bis zum südlichsten Ort Brehna-Torna liegt eine Distanz von 59 Kilometern, während der westlichste Ort Köthen-Dohndorf vom östlichsten Ort Schwemsal 48 Kilometer entfernt ist. An seiner schmalsten Stelle auf der Höhe von Aken ist der Landkreis jedoch nur sieben Kilometer breit. Die Landschaft ist weitgehend landwirtschaftlich geprägt. Im Bereich Bitterfeld-Wolfen gibt es große Chemiewerke und seit 2001 in Thalheim das Solar Valley mit Photovoltaikbetrieben. Im Süden bilden stillgelegte Braunkohlentagebaue eine Seenlandschaft, im Norden reicht der Landkreis an den bewaldeten Höhenzug Fläming heran, wo sich mit dem 173 Meter hohen Gorrenbergen über NN, in der Gemarkung Grimme auch die höchste Erhebung befindet. Bei Aken teilt die Elbe im Biosphärenreservat Mittlere Elbe den Landkreis in eine nördliche und eine südliche Hälfte, der südöstliche Teil wird von der Mulde durchflossen.

Geschichte

Der Name des Landkreises ist historisch nur bedingt richtig: Die Namenskombination mit Anhalt gab es in der Vergangenheit nur bei Territorien, die tatsächlich im Zusammenhang mit dem Fürstentum bzw. Herzogtum Anhalt standen, zum Beispiel Anhalt-Köthen und Anhalt-Zerbst. Das namensgebende Bitterfeld gehörte jedoch zu keiner Zeit zu einem anhaltischen Herzogtum. Allerdings gehörte Bitterfeld zum Kurfürstentum Sachsen, das wie Anhalt von den Askaniern begründet wurde. Im Kurfürstentum Sachsen endete deren Herrschaft jedoch bereits 1423, in Anhalt erst 1918.

Tatsächlich liegt der Landkreis zum überwiegenden Teil in Gebieten, die früher zu Anhalt gehörten, nämlich dem 1252 entstandenen Anhalt-Köthen und dem 1382 abgespaltenen Anhalt-Zerbst. Während Anhalt-Zerbst nur bis zur Zerbster Teilung 1793 eigenständig war, hatte Anhalt-Köthen bis 1847 Bestand, seit 1807 als Herzogtum. Beide Territorien gingen 1918 im Freistaat Anhalt auf. Der südliche Bereich des Landkreises um die Städte Bitterfeld-Wolfen und Brehna gehörte von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis 1815 zur Grafschaft Brehna, die seit 1423 zum wettinischen Herrschaftsbereich zählte.

Als Ergebnis des Wiener Kongresses kam das Gebiet der ehemaligen Grafschaft mit weiteren nördlichen Teilen Sachsens zur preußischen Provinz Sachsen und wurde 1816 dem neu gebildeten Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg zugeschlagen. Das restliche Gebiet ging 1918 nach der Gründung des Freistaates Anhalt in die Kreise Dessau-Köthen und Zerbst über.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörten alle drei Kreise zum Land Sachsen-Anhalt. Nach der DDR-Gebietsreform von 1952 wurden die Kreise Köthen und Bitterfeld dem Bezirk Halle und der Kreis Zerbst dem Bezirk Magdeburg zugeordnet. Alle drei Kreise hatten auch nach der Neugründung des Landes Sachsen-Anhalt im Jahre 1990 weiter Bestand. Die zweite Kreisgebietsreform im Land Sachsen-Anhalt im Jahr 2007 sah ursprünglich nur die Zusammenlegung der Landkreise Bitterfeld und Köthen vor. Durch einen Bürgerentscheid erzwangen jedoch die Einwohner von Zerbst und 21 weiteren Gemeinden, die ursprünglich zum Landkreis Jerichower Land gehen sollten, eine Zuordnung zum Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Wegen seiner Lage im neugebildeten Kreis wurde Köthen zum Sitz des Landratsamtes bestimmt.

Bevölkerung

Jahr Einwohner
2007 184.877
2010 176.642
2015 164.817
2020 157.217
2021 155.900
2022 157.235

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres

Besiedlung

In der Siedlungsdichte gibt es ein eindeutiges Süd-Nord-Gefälle. Allein in der größten Stadt des Landkreises, Bitterfeld-Wolfen, und den angrenzenden Städten Sandersdorf-Brehna und Zörbig leben auf etwa 282 km² (19 % der Gesamtfläche) 39 Prozent der Kreisbevölkerung. Die nördlichste Stadt Zerbst mit zahlreichen eingemeindeten Ortsteilen bringt es bei etwa 468 km² (32 % Flächenanteil) nur auf 14 Prozent Bevölkerungsanteil.

Politik

Kreistag

Das nebenstehend dargestellte Ergebnis der Kreistagswahl vom 26. Mai 2019 führte zu folgender Sitzverteilung:

Im Kreistag haben sich folgende Fraktionen gebildet: CDU/FDP (17 Mitglieder), AfD (11 Mitglieder, incl. IG BfKAU), FREIE WÄHLER (10 Mitglieder, incl. FWG ABI, Pro Wolfen, FFZ, FWG Muldestausee, FWG Anhalt), SPD/GRÜNE (9 Mitglieder), DIE LINKE. (7 Mitglieder).

;Ergebnisse vergangener Kreistagswahlen

Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
2019
Sitze
2019
Prozent
2014
Sitze
2014
Prozent
2007
Sitze
2007
Prozent
2004
Prozent
1999
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 25,9 14 33,0 18 30,2 16 37,2 38,4
AfD Alternative für Deutschland 18,7 10 5,8 3
DIE LINKE. DIE LINKE. 13,9 7 21,6 12 19,8 11 21,7 17,5
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 11,5 6 15,3 8 19,2 11 20,6 29,9
FWG ABI Freie Wählergemeinschaft Anhalt-Bitterfeld 6,5 4 - - - - - -
FDP Freie Demokratische Partei 5,9 3 4,0 2 7,9 4 7,6 5,6
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 4,9 3 2,8 2 3,5 2 2,5 2,5
Pro Wolfen Pro Wolfen 3,5 2 1,6 1 2,0 1
FFZ FREIE FRAKTION ZERBST 2,9 2 2,3 1
FWG Muldestausee Freie Wählergemeinschaft Muldestausee 2,0 1 1,1 1
FW Anhalt Freie Wählergemeinschaft Anhalt 1,7 1 1,3 1
IG BfKAU Interessengemeinschaft Bürger für Köthen (Anhalt) und Umgebung – Unabhängiges Wählerbündnis 1,2 1
BI A-K/WLS Bürgerinitiative Anhalt-Köthen/Wählerliste Sport 1,0
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 0,5 1,9 1 3,2 2
WLS Wählerliste Sport LK Anhalt Bitterfeld 8,5 4 8,2 4 4,2 2,6
IFW Initiative Freier Wähler für Bitterfeld-Wolfen 0,9 2,7 2 2,3 1,6
WKA Wählergemeinschaft Kommunal-Aktiv Anhalt-Bitterfeld 2,4 1 1,2
BIsK Anhalt-Bitterfeld Bürgerinitiative für soziale Kommunalabgaben Anhalt-Bitterfeld 0,7 0,9 0,9
EB Einzelbewerber 0,2 0,2 0,3
Sonstige Sonstige 1,5 0,8
Gesamt 100 54 100 54 100 54 100 100
Wahlbeteiligung 49,0 % 42,5 % 34,9 % 43,5 % 51,4 %
  • EB: Einzelbewerber 2007: Camilla Nater; 2004 und 1999: k. A.
  • Die Ergebnisse von 1999 und 2004 wurden auf den Gebietsstand von 2007 umgerechnet.

Landrat

Am 6. Mai 2007 wurde der bisherige Landrat des Landkreises Bitterfeld Uwe Schulze in einer Stichwahl mit 70,1 Prozent der gültigen Wählerstimmen bei einer Wahlbeteiligung von 22,0 % zum neuen Landrat für Anhalt-Bitterfeld gewählt. Seine Amtszeit endete mit Ablauf des 11. Juli 2021, zum Nachfolger wurde am 6. Juni 2021 Andy Grabner (ebenfalls CDU) gewählt.

Wappen

Die Wappen der Verwaltungsgemeinschaften, Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

Flaggenbeschreibung

Die Flagge ist schwarz - gelb (1:1) gestreift (Längsformat: Streifen senkrecht verlaufend, Querform: Streifen waagerecht verlaufend) und mittig mit dem Landkreiswappen belegt.

Dienstsiegel

Der Landkreis führt ein Dienstsiegel, das dem der Hauptsatzung beigefügten Dienstsiegelabdruck entspricht. Die Unterschrift lautet: „Landkreis Anhalt-Bitterfeld“.

Auszeichnung

Am 23. September 2008 erhielt der Kreis den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Wirtschaft

Im Süden des Landkreises ist nicht nur der industrielle Schwerpunkt der Region, sondern des ganzen Landes Sachsen-Anhalt beheimatet. Chemie (Chemiepark Bitterfeld-Wolfen), Metallverarbeitung und Solarzellenherstellung bestimmen die traditionelle Wirtschaftsregion Bitterfeld-Wolfen. Köthen bildet mit der Hochschule Anhalt das wissenschaftliche Zentrum des Landkreises, während der Norden überwiegend landwirtschaftlich geprägt ist.

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Anhalt-Bitterfeld Platz 386 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „hohen Zukunftsrisiken“. Im Zukunftsatlas 2019 wurde der Landkreis auf Rang 381 gelistet und konnte sich somit leicht verbessern.

Infrastruktur

Verkehr

Durch den Landkreis verläuft ein dichtes Netz von Bundesstraßen, von denen die B 184 Leipzig – Magdeburg und die B 185 Harzgerode – Dessau von größter Bedeutung sind. Durch den Süden verläuft die Autobahn A 9 Berlin – München. Der direkte Weg der Zerbster Region zur Kreisstadt Köthen führt über die Bundesstraße 187a, die bei Aken jedoch über die Elbe nur mit einer Fährverbindung passiert werden kann.

Im Bahnhof Köthen treffen sich die Bahnstrecken Magdeburg–Leipzig, Dessau–Köthen und Köthen–Aschersleben. In Eisenbahnknoten Bitterfeld kreuzen die Bahnstrecken Berlin–Halle und Biederitz–Leipzig. Letztere erschließt auch das nördliche Kreisgebiet über Zerbst nach Magdeburg. Die Nahverkehrszüge werden größtenteils von DB Regio Südost und Abellio Rail Mitteldeutschland betrieben. Seit Dezember 2019 gilt bei diesen Unternehmen der Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds (MDV).

Über den öffentlichen Binnenhafen Aken an der Bundeswasserstraße Elbe ist Zugang zu den Nordseehäfen sowie nach Süd- und Osteuropa gewährleistet.

Gesundheitswesen

Im Landkreis befinden sich mit dem Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen, der Helios Klinik Köthen und der Helios Klinik Zerbst/Anhalt drei Krankenhäuser. Im Mai 2008 gab es in Anhalt-Bitterfeld 111 Hausärzte, fünf Prozent waren zwischen 60 und 64 Jahre alt.

Schutzgebiete

Im Landkreis befinden sich 20 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).

Gemeinden

Einheitsgemeinden
(Städte sind fett hervorgehoben)
(* Sitz des Landkreises)

Wappen Gemeinde Einwohner Fläche
in km²
Aken (Elbe)
Bitterfeld-Wolfen
Köthen (Anhalt)*
Muldestausee
Osternienburger Land
Raguhn-Jeßnitz
Sandersdorf-Brehna
Südliches Anhalt
Zerbst/Anhalt
Zörbig

Gebietsänderungen

In den Jahren seit 1990 fanden im Gebiet des heutigen Landkreises Anhalt-Bitterfeld wie im gesamten Land Sachsen-Anhalt umfangreiche Gebietsänderungen statt.

Von den ursprünglich 17 Verwaltungsgemeinschaften auf dem Gebiet des heutigen Landkreises bestehen seit dem 1. Januar 2010 keine mehr. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 118 auf 13.

Verwaltungsgemeinschaften (VG)

  • Auflösung der VG Köthen-Arensdorf-Baasdorf – Eingliederung der Gemeinden in die Stadt Köthen (Anhalt) (1. Januar 2004)
  • Auflösung der VG Ziethetal – Eingliederung der Gemeinden Dohndorf, Löbnitz an der Linde und Wülknitz in die Stadt Köthen (Anhalt); Eingliederung der Gemeinde Wörbzig in die Stadt Gröbzig in der VG Fuhneaue; Eingliederung der restlichen vier Gemeinden in die VG Osternienburg (1. Januar 2004)
  • Auflösung der VG Sandersdorf – Eingliederung der Gemeinden in die Gemeinde Sandersdorf (1. Juli 2004)
  • Auflösung der VGs Anhalt-Süd, Fuhneaue und Oberes Ziethetal – Bildung der VG Südliches Anhalt aus 22 Gemeinden der aufgelösten VGen (1. Januar 2005)
  • Auflösung der VGs Muldestausee und Schmerzbach – Bildung der VG Muldestausee-Schmerzbach aus zehn Gemeinden der aufgelösten VGen (1. Januar 2005)
  • Auflösung der VG Am Strengbach – Bildung der VG Bitterfeld aus den Gemeinden der aufgelösten VG Am Strengbach, der Stadt Bitterfeld, der Gemeinde Holzweißig sowie zwei Gemeinden aus der aufgelösten VG Muldestausee (1. Januar 2005)
  • Auflösung der VG Jeßnitz-Bobbau – Eingliederung der Gemeinde Jeßnitz (Anhalt) in die VG Raguhn; Eingliederung der Gemeinden Greppin und Bobbau in die Verwaltungsgemeinschaft Wolfen (1. Januar 2005)
  • Auflösung der VGs Loburg, Vorfläming und Zerbster Land – Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Ehle-Nuthe aus 21 Gemeinden der aufgelösten VGen (1. Januar 2005)
  • Auflösung der VG Zörbig – Bildung der Einheitsgemeinde Zörbig aus den Mitgliedsgemeinden (1. Januar 2005)
  • Auflösung der VGs Bitterfeld und Wolfen – Bildung der VG Bitterfeld-Wolfen aus sieben Gemeinden der aufgelösten VGen sowie der neu gebildeten Stadt Bitterfeld-Wolfen (1. Juli 2007)
  • Auflösung der VG Osternienburg – Zusammenschluss der Mitgliedsgemeinden zur neuen Gemeinde Osternienburger Land (1. Januar 2010)
  • Auflösung der VG Elbe-Ehle-Nuthe – Eingliederung der Mitgliedsgemeinden nach Zerbst/Anhalt (1. Januar 2010)
  • Auflösung der VG Südliches Anhalt – Zusammenschluss der Mitgliedsgemeinden außer Görzig, Gröbzig und Piethen zur neuen Stadt Südliches Anhalt (1. Januar 2010)
  • Auflösung der VG Muldestausee-Schmerzbach – Zusammenschluss der Mitgliedsgemeinden mit den Gemeinden Friedersdorf und Mühlbeck aus der aufgelösten VG Bitterfeld-Wolfen zur neuen Gemeinde Muldestausee (1. Januar 2010)
  • Auflösung der VG Raguhn – Zusammenschluss der Mitgliedsgemeinden zur neuen Stadt Raguhn-Jeßnitz (1. Januar 2010)

Eingemeindungen

  • Auflösung der Gemeinde Reuden – Eingemeindung nach Wolfen (4. Februar 1994)
  • Auflösung der Gemeinde Kleinzerbst – Eingemeindung nach Aken (18. März 1993)
  • Auflösung der Gemeinde Merzien – Eingemeindung nach Köthen (Anhalt) (8. August 1994)
  • Auflösung der Gemeinde Pulspforde – Eingemeindung nach Zerbst (1. April 2002)
  • Auflösung der Gemeinden Arensdorf, Baasdorf, Dohndorf, Löbnitz an der Linde und Wülknitz – Eingemeindung nach Köthen (Anhalt) (1. Januar 2004)
  • Auflösung der Gemeinde Wörbzig – Eingemeindung nach Gröbzig (1. Januar 2004)
  • Auflösung der Gemeinden Göttnitz, Löberitz, Salzfurtkapelle, Schrenz, Spören und Stumsdorf – Eingemeindung nach Zörbig (1. März 2004)
  • Auflösung der Gemeinde Großzöberitz – Eingemeindung nach Zörbig (13. März 2004)
  • Auflösung der Gemeinde Rödgen – Eingemeindung nach Wolfen (15. März 2004)
  • Auflösung der Gemeinden Heideloh, Ramsin, Renneritz und Zscherndorf – Eingemeindung nach Sandersdorf (1. Juli 2004)
  • Auflösung der Gemeinde Gnetsch – Eingemeindung nach Weißandt-Gölzau (1. Januar 2005)
  • Auflösung der Gemeinde Cosa – Eingemeindung nach Prosigk (1. Januar 2005)
  • Auflösung der Gemeinden Cösitz und Quetzdölsdorf – Eingemeindung nach Zörbig (1. Januar 2005)
  • Auflösung der Gemeinden Luso und Bias – Eingemeindung nach Zerbst (1. Januar 2005)
  • Zusammenlegung der Städte Bitterfeld und Wolfen sowie der Gemeinden Greppin, Holzweißig und Thalheim zur neu gebildeten Stadt Bitterfeld-Wolfen (1. Juli 2007)
  • Auflösung der Gemeinde Schortewitz – Eingemeindung nach Zörbig (1. März 2009)
  • Auflösung der Gemeinden Glebitzsch Petersroda und Roitzsch sowie der Stadt Brehna – Eingemeindung nach Sandersdorf (1. Juli 2009)
  • Auflösung der Gemeinde Bobbau – Eingemeindung nach Bitterfeld-Wolfen (1. September 2009)
  • Auflösung der Stadt Gröbzig sowie der Gemeinden Görzig und Piethen – Eingemeindung nach Südliches Anhalt (1. September 2010)

Namensänderungen

  • von Köthen (Anh.) zu Köthen (Anhalt) (1. Januar 1998)
  • von Jeßnitz zu Jeßnitz (Anhalt) (16. April 2002)
  • von Zerbst zu Zerbst/Anhalt (1. Juli 2006)
  • von Reuden zu Reuden/Anhalt (6. Dezember 2008)
  • von Sandersdorf zu Sandersdorf-Brehna mit gleichzeitiger Verleihung der Stadtrechte (1. Juli 2009)

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 2007 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen ABI zugewiesen. Seit dem 29. November 2012 sind durch die Kennzeichenliberalisierung auch die Unterscheidungszeichen AZE (Anhalt-Zerbst), BTF (Bitterfeld), KÖT (Köthen) und ZE (Zerbst) erhältlich.

Katastrophenfall durch Cyberangriff

Am 6. Juli 2021 wurde der Landkreis Opfer der Ransomware-Gruppe „PayOrGrief“. Durch den Angriff wurden wichtige Systeme verschlüsselt. Als Reaktion darauf wurden alle IT-Systeme der Landkreisverwaltung durch die IT-Administration vom Netzwerk getrennt. Auch die Verbindungen zu weiteren Verwaltungsnetzwerken (u. a. Netze-des-Bundes-Verbindungsnetz und zum Landesdatennetz Sachsen-Anhalts) wurden unterbrochen. Infolgedessen konnte der Landkreis viele seiner zu verantworteten Aufgaben wie die Verwaltung von Kfz-Kennzeichen und Führerscheinen, die Erteilung von Aufenthaltstiteln oder die Berechnung der Sozialhilfe für mehrere Wochen nicht mehr nachkommen.

Dieser Fall sorgte deshalb für bundesweites Aufsehen, da der Landkreis als erste und bislang einzige Gebietskörperschaft in Deutschland in Folge eines Cyberangriffs den Katastrophenfall ausrief. Der Landkreis wurde bei der Wiederherstellung durch das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie durch mehrere Amtshilfegesuche durch das CIR der Bundeswehr unterstützt. Auch dieser Bundeswehr-Einsatz war der erste dieser Art im Rahmen eines Cyberangriffs.

Die Kosten für die Wiederherstellung der IT-Infrastruktur wird auf 2,5 Mio. Euro geschätzt.

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis Anhalt-Bitterfeld

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