Straßen
Einrichtungen
Karlstadt
Navigation
Jobs
Europakarte
Stadtplan Karlstadt
Stadt
Karlstadt
Zum Helfenstein 2
97753 Karlstadt

http://www.karlstadt.de

Karlstadt

160pxAbb. 1 Wappen von Karlstadt
Basisdaten
BundeslandBayern
Höhe163 m
PLZ97753
Vorwahl09353, 09359, 09360, 09396
Gliederung12 Gemeindeteile
Websitewww.karlstadt.de
Erster BürgermeisterMichael Hombach (CSU)
Karlstadt ist die Kreisstadt des unterfränkischen Landkreises Main-Spessart und liegt rund 30 Kilometer nördlich von Würzburg im mainfränkischen Weinbaugebiet.

Im mainfränkischen Dialekt heißt Karlstadt Karscht bzw. Karscht am Mee. Die Bewohner werden scherzhaft Flaak bzw. Karschter Flaak genannt.

Geographie

Gemeindegliederung

Es gibt 12 Gemeindeteile auf 11 Gemarkungen, die weitgehend den Gebieten der ehemaligen Gemeinden entsprechen.

Gemeindeteil Siedlungstyp Gemarkung
Erlenbach Dorf Wiesenfeld
Gambach Pfarrdorf Gambach
Gainfurter Markung
Heßlar Pfarrdorf Heßlar
Karlburg Pfarrdorf Karlburg
Karlstadt Hauptort Karlstadt
Laudenbach Pfarrdorf Laudenbach
Mühlbach Pfarrdorf Mühlbach
Rettersbach Dorf Wiesenfeld
Rohrbach Pfarrdorf Rohrbach
Stadelhofen Pfarrdorf Stadelhofen
Stetten Pfarrdorf Stetten
Wiesenfeld Pfarrdorf Wiesenfeld

Nachbargemeinden

Name

Etymologie

Das Grundwort im Namen Karlstadt ist das mittelhochdeutsche Wort stat (Stadt). Der Name wurde von der Ursiedlung Karlburg übernommen.

Frühere Schreibweisen

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:

  • 1219 Karlstat
  • 1225 Karlestat
  • 1248 Karlstat
  • 1525 Carlstat
  • 1575 Carolstat
  • 1747 Carlstadt
  • 1801 Karlstadt

Geschichte

Vor der Gebietsreform in Bayern

Die erste Erwähnung von Karlburg 742 steht im direkten Zusammenhang mit der Gründung des Bistums Würzburg. Um 1202 erfolgte die Gründung der nahe der Karlburg gelegenen Siedlung Karlstadt durch Bischof Konrad von Querfurt. Das exakte Gründungsdatum ist nicht bekannt. 1277 erfolgt der früheste Nachweis des Stadtsiegels. Nach dem Bauernkrieg von 1525, wurden am 17. August des Jahres Hinrichtungen und Landesverweisungen von Personen aus der Stadt Karlstadt und dem Amt Karlburg im Auftrag des Fürstbischofs durchgeführt. Das Oberamt Karlstadt des Hochstiftes Würzburg wurde nach der Säkularisation 1803 infolge des Friedens von Lunéville und durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 dem Kurfürstentum Bayern zugesprochen. Bayern trat im Frieden von Pressburg im Tausch gegen Tirol das Fürstentum Würzburg 1805 an den Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung seines Großherzogtums Würzburg ab und dieses fiel dann 1814 nach der napoleonischen Ära endgültig an Bayern.

Im Jahre 1933 lebten 48 Juden in Karlstadt, fünf Familien (namens Freudenberger und Strauß, die in Karlstadt ein Schuhgeschäft und zwei Textilgeschäfte besaßen) davon aus Unterleinach stammend. Am 10. November 1938 wurden jüdische Einrichtungen wie ein Betsaal zerstört, Juden misshandelt und die jüdischen Männer inhaftiert. Juden, die nicht in Konzentrationslager kamen, zogen 1939 nach Würzburg, wo sie dann ebenfalls deportiert wurden. Das Landgericht Karlstadt (älterer Ordnung) war Vorläufer des Landkreises Karlstadt, der 1972 aufgelöst wurde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Gambach eingegliedert. Am 1. Januar 1978 kam Stetten hinzu. Heßlar, Karlburg, Laudenbach, Mühlbach, Rohrbach, Stadelhofen und Wiesenfeld folgten am 1. Mai 1978.

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 14.669 auf 15.004 um 335 Einwohner bzw. um 2,3 %.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat hat (ohne Bürgermeister) 24 Mitglieder.

CSU SPD GRÜNE FWG Die Linke/
Die PARTEI
Gesamt
2002 10 7 2 5 24 Sitze
2008 8 6 3 7 24 Sitze
2014 8 5 5 6 24 Sitze
2020 8 4 5 6 1 24 Sitze

Bürgermeister

Michael Hombach (CSU) ist seit 1. Mai 2020 Erster Bürgermeister; dieser wurde in der Stichwahl vom 29. März 2020 mit 58,7 % der Stimmen gewählt. Sein Vorgänger war von Mai 2008 bis April 2020 Paul Kruck (Freie Wählergemeinschaft).

Wappen

Partnerstädte

  • Cuckfield (West Sussex, Vereinigtes Königreich)
  • Mühlbach (Pustertal, Südtirol, Italien)
  • Querfurt (Sachsen-Anhalt, Deutschland)
  • Saint-Brice-en-Coglès (Bretagne, Frankreich)

Baudenkmäler

  • Rathaus (Karlstadt)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

  • Der Bahnhof Karlstadt (Main) liegt an der Main-Spessart-Bahn (Würzburg–Aschaffenburg) und wurde am 1. Oktober 1854 eröffnet. Er wird meist stündlich vom Regionalexpress der Linie Würzburg-Frankfurt (Main) und von Regionalbahnen der Linie Würzburg-Gemünden (Main)-Jossa bedient.
  • Durch das Gemeindegebiet verläuft die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg in Nord-Süd-Richtung. Auf dem Gebiet der Gemeinde liegt ein Abschnitt des Mühlbergtunnels und ein Teil der Nantenbacher Kurve.
  • Außerdem liegt Karlstadt am Knotenpunkt zweier Bundesstraßen, der B 26 und der B 27. Ebenfalls führen die Staatsstraße 2435 und 2438 durch Karlstadt. Die nächsten Autobahnen sind die BAB 3 mit den Anschlussstellen Marktheidenfeld, Rottendorf und Helmstadt, die BAB 7 mit den Anschlussstellen Gramschatzer Wald, Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck und Hammelburg und die BAB 70 mit der Anschlussstelle Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck. Auf zwei Straßenbrücken, der Mainbrücke Karlstadt von 1953 und der nördlich gelegenen Karolingerbrücke, kann der Fluss überquert werden.
  • Ferner ist die Stadt auf dem Wasserweg über den Hafen Karlstadt erreichbar.
  • In Karlstadt gibt es einen Flugplatz, das Segelfluggelände Karlstadt-Saupurzel. Dieses verfügt über zwei lange, unbefestigte Start- und Landebahnen. Oft starten hier Flüge der allgemeinen Luftfahrt.

Industrie, Handwerk und Gewerbe

Die Eisenwerke Düker, das Zementwerk Schwenk Karlstadt und das Furnierwerk Kohl bestimmen den Süden der Stadt. Das Zementwerk Schwenk bezieht den nötigen Kalkstein aus einem Steinbruch auf der anderen Mainseite, der mit dem Werk über einen Bandförderer verbunden ist, der über eine Hängebrücke über dem Main führt. Neben diesen drei großen Industriebetrieben sind auch zahlreiche Handwerksbetriebe in Karlstadt angesiedelt. Weiterer großer Arbeitgeber ist das Landratsamt Main-Spessart. Die meisten Einwohner pendeln jedoch in das 25 Kilometer entfernte Würzburg oder in das ca. 18 km entfernte Lohr am Main.

Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

Die Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wird von den Stadtwerken Karlstadt übernommen. Das Trinkwasser für Karlstadt stammt ausschließlich aus Grundwasser. Es wird in den Gewinnungsanlagen Werntal und Wiesenfeld gefördert. Der Hauptort Karlstadt selbst wird durch die Anlage Werntal versorgt.

Im Werntal liegen die Brunnen unterhalb des Riedberges, in der Talaue der Wern und am Fuß des Heßlarer Berges. Das Wasser stammt aus dem nördlichen Bereich der mainfränkischen Muschelkalkplatten. Die Brunnen der Anlage Wiesenfeld liegen südlich und südwestlich von Wiesenfeld. Hier stammt das Wasser von der Marktheidenfelder Platte.

Nach der Förderung wird das Wasser direkt in das Leitungsnetz eingespeist. Eine Aufbereitung des Rohwassers wie Belüftung oder Desinfektion ist nicht nötig. Mit einer Gesamthärte von 19,5 bzw. 25,7 °dH (Gewinnungsanlage Wiesenfeld bzw. Werntal) fällt das Wasser in den Härtebereich „hart“. Der Brutto-Verbrauchspreis liegt bei 3,01 Euro je Kubikmeter. Im Jahr 2016 hatten 99,7 % der Einwohner Karlstadts einen Anschluss an das Trinkwassernetz.

Die Ableitung und Reinigung des anfallenden Abwassers fällt ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Stadtwerke Karlstadt. 99,3 % der Stadtbewohner waren 2016 an die 130 Kilometer lange Kanalisation angeschlossen. Das Abwasser wird in vier eigenen Kläranlagen gereinigt. Die Hauptkläranlage in Karlstadt hat eine Kapazität von 19.500 Einwohnerwerten und behandelt das Abwasser von Karlstadt, Gambach, Karlburg, Laudenbach und Mühlbach im Belebtschlammverfahren. Das gereinigte Abwasser wird in den Main eingeleitet. Für den Stadtteil Wiesenfeld steht eine belüftete Abwasserteichanlage mit 2.300 EW zur Verfügung. Sie besteht aus 3 belüfteten Teichen und einem Nachklärteich und leitet in den Ziegelbach ein. Die im Trennsystem entwässerten Weiler Erlenbach und Rettersbach haben je eine Kompaktanlage, die 2012/2013 errichtet wurden (Erlenbach: , Rettersbach: ). Das Abwasser von Stetten und Heßlar wird über die Kläranlage von Thüngen entsorgt.

Tourismus

Besonders in den Sommermonaten ist die Altstadt ein beliebtes Ziel von Radtouristen, die sowohl über den Werntal-Radweg als auch über den Maintal-Radweg nach Karlstadt gelangen. Durch Karlstadt verläuft auch der Fränkische Marienweg.Übernachtungsmöglichkeiten bieten drei Hotels, einige Pensionen und ein Campingplatz am Mainufer.

Veranstaltungen

Seit 1996 findet im Juli am Saupurzel ein „Umsonst & Draussen“-Festival statt, das mit einer Schaumparty verbunden ist.

Weinbau

Nur noch geringe wirtschaftliche, aber hohe kulturelle Bedeutung hat der Weinbau. Auch wenn in Karlstadt nur noch sehr wenig Menschen vom Weinbau leben, ist er für die Selbstwahrnehmung und die lokale Lebensart weiterhin wichtig. Karlstadter Lagen sind der Roßtal (Großlage) und Im Stein Einzellage. Daneben gibt es weitere Lagen in zahlreichen Ortsteilen, vor allem in Stetten (Stettener Stein) sowie auch am Übergang von Karlstadt zu Gambach.

Natur

  • Das Naturschutzgebiet Grainberg-Kalbenstein und Saupurzel

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 549 Kindergartenplätze mit 548 Kindern
  • Volksschulen: fünf mit 63 Lehrkräften und 1147 Schülern
  • Konrad-von-Querfurt-Mittelschule
  • Johann-Schöner-Gymnasium: 64 hauptamtliche Lehrkräfte und 823 Schüler (Stand 2021/22)
  • Johann-Rudolph-Glauber-Realschule: 613 Schüler (Stand 2012)
  • Staatliche Berufsschule Main-Spessart
  • Förderschule
  • Städtische Sing- und Musikschule: 18 Lehrkräfte und 499 Schüler (Stand Schuljahr 2012/2013)
  • Jugendkulturzentrum „Piranha“ mit etwa 10 000 Besuchern im JahrSeit dem 7. Juli 2007 tragen alle vier Schulen in Karlstadt den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Sport

In Karlstadt existieren vier Sportvereine. Der TSV Karlstadt bietet Basketball, Handball, Volleyball, Tennis, Leichtathletik und Schwimmen an. Fußball wird vom FV 1920 Karlstadt geboten. Seit wenigen Jahren bietet auch der FV Fatihspor Karlstadt Fußball an.Erfolgreichster Fußballclub ist aber der TSV Karlburg vom gleichnamigen Stadtteil, der in der Landesliga spielt.

Persönlichkeiten, Töchter und Söhne

  • Johann Schöner (* 16. Januar 1477; † 16. Januar 1547), Mathematiker, Geograph, Kartograph, Astronom und Astrologe
  • Andreas Bodenstein (nach seinem Geburtsort auch Karlstadt bzw. in latinisierter Form Carolstadius genannt, * um 1482; † 24. Dezember 1541), Reformator
  • Johann Draconites (eigentlich Johann Drach, * um 1494; † 18. April 1566), Theologe, humanistischer Philosoph und Reformator
  • Michael Beuther (* 18. Oktober 1522; † 27. Oktober 1587), Historiker, Dichter, Jurist und Beamter
  • Johann Rudolph Glauber (* 10. März 1604; † 16. März 1670), Apotheker und Chemiker, Entwickler des Glaubersalzes
  • Johann Zahn (* 29. März 1641; † 27. Juni 1707), Prämonstratenser-Chorherr, Philosoph, Optiker, Erfinder, Mathematiker und Autor
  • Johann Baal (auch Pater Marianus Baal, * 18. Dezember 1657; † 1701), Organist, Kapellmeister und Komponist
  • Sebald Brendel (* 8. September 1780; † 21. Dezember 1844), Jurist und Hochschullehrer der Universität Würzburg
  • Philipp Schech (* 25. Dezember 1845; † 2. Juli 1905), Laryngologe in München
  • Franz Werthmann (* 13. Oktober 1845 oder 1846; † 23. April 1920), Bürgermeister Wiesenfeld, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
  • Georg Josef Bernhard Schäfer (* 20. August 1855; † 26. November 1912), Maler
  • Hans Löffler (* 22. Juni 1872; † 7. September 1955), deutscher Verwaltungsjurist und Kommunalpolitiker, Oberbürgermeister von Würzburg
  • Karl Oskar Keller (* 4. April 1877; † 4. Dezember 1942), Generalstaatsanwalt beim Verwaltungsgerichtshof München
  • Franz Sperr (* 12. Februar 1878; † 23. Januar 1945 Hinrichtung in Berlin-Plötzensee), Jurist und Mitglied des Widerstands im Dritten Reich
  • Wilhelm Muehlon (* 31. Oktober 1878; † 5. Februar 1944), deutscher Diplomat, bis 1914 Abteilungsleiter der Firma Krupp
  • Hermann Sendelbach (* 8. April 1894; † 12. Juni 1971), Schriftsteller, Dichter
  • Werner Beuschlein (* 29. August 1908; † 1. September 1956), Polizeidirektor in Kaiserslautern, SS-Führer
  • Theodor Weissenberger (* 21. Dezember 1914; † 11. Juni 1950), hochdekorierter Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg
  • Armin Gehret (* 26. Oktober 1923; † 12. Juli 2019), Maler, Cartoonist und Zeichner
  • Werner Hofmann (* 30. April 1925; † 18. Januar 2003), Kommunalpolitiker und Mitglied des Bayerischen Landtags
  • Ruth Westheimer (* 4. Juni 1928 als Karola Siegel), deutsch-amerikanische Sexualtherapeutin
  • Odo Haas (* 4. März 1931 als Walter Haas; † 17. Februar 2019), Benediktiner und Abt des Benediktinerklosters Waegwan in Südkorea
  • Detlef Wagenthaler (* 1. August 1948; † 23. September 2007), Karnevalist
  • Reinhard Gehret (* 14. Juni 1949; † 16. April 1986), Schriftsteller
  • Roland Büchner (* 16. Februar 1954), Regensburger Domkapellmeister, Dirigent, Leiter der Regensburger Domspatzen
  • Susanne Kastner, geborene Baumgärtel (* 11. Dezember 1946), SPD-Politikerin im Seeheimer Kreis
  • Lilo Kunkel (* 1975), Organistin und Musikwissenschaftlerin
  • Max Grün (* 5. April 1987), Fußballprofi und Ersatztorwart des SV Darmstadt 98
  • Fabienne Kohlmann (* 6. November 1989), deutsche Leichtathletin, mehrfache deutsche Meisterin über 800 m
  • Sebastian Fries (* 24. Januar 1993), Fußballspieler
  • Niklas Weißenberger (* 1993), Fußballspieler
  • Jana Schneider (* 11. April 2002), Schachspielerin

Ehrenbürger

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Karlstadt

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zum Lizenzstatus eingebundener Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen.

Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.