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Stadtplan Dippoldiswalde
Stadt Dippoldiswalde
Markt 2
1744 Dippoldiswalde

https://www.dippoldiswalde.de

Dippoldiswalde

160pxAbb. 1 Wappen von Dippoldiswalde
Basisdaten
BundeslandSachsen
Höhe375 m
PLZ01744
Vorwahl03504, 035052
Gliederung21 Ortsteile
Websitewww.dippoldiswalde.de
OberbürgermeisterinKerstin Körner (CDU)
Dippoldiswalde ({{IPA|dɪpɔldɪsˈvaldə}}, umgangssprachlich Dipps) ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen. Die Stadt ist zentral im Osterzgebirge gelegen und befindet sich etwa 20 Kilometer südlich von Dresden auf halbem Weg zwischen der Grenze zu Tschechien und der Landeshauptstadt. Im Landkreis bildet Dippoldiswalde mit seinen etwa 14.000 Einwohnern eines der drei Mittelzentren.

Die erste urkundliche Erwähnung von Dippoldiswalde datiert auf das Jahr 1218, seitdem war die Stadt Verwaltungszentrum mehrerer historischer Territorien, wie im Mittelalter dem Amt Dippoldiswalde und später einer Amtshauptmannschaft. Zuletzt war Dippoldiswalde bis 2008 Kreisstadt des Weißeritzkreises (Kfz-Kennzeichen DW). Seit der Kreissitz nach Pirna verlegt wurde, ist Dippoldiswalde Große Kreisstadt. Neben dem Kernort gehören zur Stadt Dippoldiswalde mittlerweile zwanzig Ortsteile, die aus früher eigenständigen Gemeinden aus dem Umland gebildet wurden.

Geographie

Die Stadt liegt im nördlichen Erzgebirge an der Roten Weißeritz.

Stadtgliederung

Die Stadt Dippoldiswalde besteht aus dem Kernort Dippoldiswalde und zwanzig Ortsteilen, die zwischen 1973 und 2014 eingemeindet wurden. Alle Ortsteile bilden gleichzeitig ihre eigene Gemarkung. Die Grenzen von Ortsteilen und Gemarkungen sind in der Regel deckungsgleich. Auf einigen Gemarkungen liegen mehrere Orte, die dann zum selben Ortsteil zählen. Der Kernort vereint den größten Anteil an der Einwohnerzahl der Stadt Dippoldiswalde auf sich, gefolgt von Schmiedeberg und Reichstädt, die ebenfalls über 1000 Einwohner haben.

Ortsteil Eingemeindung Einwohnerzahl
Ammelsdorf 2014 135
Berreuth 1973 146
Dippoldiswalde (Kernort) 4813
Dönschten 2014 161
Elend 1973 81
Hennersdorf 2014 429
Malter 2003 669
Naundorf 2014 541
Niederpöbel 2014
Obercarsdorf 2014 775
Oberhäslich 1994 324
Oberpöbel 2014 19
Paulsdorf mit Seifen 2003 659
Reichstädt 1995 1331
Reinberg 1994 114
Reinholdshain 1994 500
Sadisdorf 2014 348
Schmiedeberg 2014 1582
Schönfeld 2014 224
Seifersdorf 2003 975
Ulberndorf 1973 481
Stand: 31. Dezember 2020

Geschichte

Mittelalter

Der Legende zufolge geht Dippoldiswalde auf einen Einsiedler namens Dippold zurück, der um 800 in der Dippoldiswalder Heide am Einsiedlerfelsen gelebt haben soll. Dieser soll den Ort gegründet haben. Hinter dieser Legende steht lediglich die Tatsache, dass der Lokator eine ansonsten nicht nachweisbare Person namens Diepold gewesen ist. Der Name des Ortes wird auf diesen Personennamen zurückgeführt, der das althochdeutsche Wort diot (Volk) und bald (kühn) oder walt im Sinne von Walten in sich trägt.

Dippoldiswalde wurde nach Ansicht vieler Historiker als Waldhufendorf wahrscheinlich unter Oberleitung der Burggrafen von Dohna um 1160/70 gegründet. Gerhard Billig sieht eine Möglichkeit, dass diese Burggrafen vor 1206 vom sogenannten Burgwartsberg in Pesterwitz aus kolonisierten, die Burgen Rabenau und Dippoldiswalde anlegten und Dörfer roden ließen. Da ein deutscher Burgward Dohna im Gau Nisan nicht belegt ist und auch eine Burggrafschaft Dohna nicht vor 1156, dürfte diese Möglichkeit eher unwahrscheinlich sein. Angesichts neuer dendrologischer Funde im Altbergbau von Dippoldiswalde aus dem Jahre 1160 wird sogar die Gründung direkt von Dohna aus fraglich. Da Dippoldiswalde ausweislich der neuesten montanarchäologischen Forschungen eine sehr frühe Bergbausiedlung ist, muss die Gründung auch nicht zwingend als Waldhufendorf erfolgt sein. Dies wäre dann eher unwahrscheinlich.

Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte am 11. Juni 1218, als ein Johannes sacerdos de Dipoldiswale (Pfarrer Johannes von Dippoldiswalde) in einer Urkunde des Meißner Bischofs genannt wurde. Eine Dorfkirche muss also da bereits existiert haben. Im Jahre 1266 ist Dippoldiswalde als Besitzung des wettinischen Markgrafen Heinrich des Erlauchten bezeugt, als die Bürger von Dippoldiswalde mit den Bürgern von Freiberg wegen Belieferung von Bergwerken in Streit geraten waren. In dem Diplom wird allerdings nicht mitgeteilt, wo die betreffenden Bergwerke gelegen haben, so dass diese Schriftquelle keinen Beleg für Dippoldiswalder Silberbergbau um 1266 darstellt.

Zu diesem Zeitpunkt gab es in Dippoldiswalde bereits zwei repräsentative steinerne Kirchen – die wohl um 1200 erbaute Marienkirche in der Nähe des Marktes und die etwas jüngere Nikolaikirche in der Weißeritzaue. Von der Marienkirche (das mit aufgeführte Lorenzpatrozinium ist im Mittelalter nicht bezeugt) ist lediglich der um 1220 erbaute spätromanisch-frühgotische Westturm vorhanden. Hingegen ist die um 1230/40 als turmlose Kurzbasilika errichtete Nikolaikirche vollständig erhalten geblieben. Diese entstand als Neubau nach dem Abbruch der ursprünglichen Dorfkirche, bei der es sich um eine kleinere, aus Holz oder aus Stein bestehende Saalkirche gehandelt haben muss.

Im Rahmen von Sanierungs- und Sicherungsarbeiten an Altbergbauanlagen wurden im Bereich des Obertores und an der Dresdner Straße verfüllte hochmittelalterliche Silberbergwerke entdeckt, die nachweislich im 12. Jahrhundert in Betrieb waren. Die ältesten datierten Grubenhölzer stammen von 1158 und, allerdings sekundär verwendet, 1170, zahlreiche weitere Hölzer aus der Zeit ab 1183/84. Darüber hinaus wurden hölzerne Schachtausbauten, gedrechselte Schalen, Seilreste, Keramikscherben und Knochen aus dem 13. Jahrhundert gefunden. Die bislang entdeckten Schächte waren bereits kurz nach der Mitte des 13. Jahrhunderts wieder verfüllt worden. Eine zweite Bergbauphase, in der die zuvor verfüllten Grubenbaue durchfahren wurden, konnte dendrochronologisch in die Zeit um 1280 datiert werden. Im Jahr 1300 wurden erstmals ausdrücklich Silbergruben in Dippoldiswalde genannt, als Friedrich Clem (der illegitime Sohn Markgraf Heinrichs des Erlauchten) den Silberzehnten an das Kloster Nimbschen bei Grimma überwies.

Im Jahr 1401 besetzte Markgraf Wilhelm I. in der Dohnaischen Fehde Dippoldiswalde, das seit 1366 von den Wettinern an die Burggrafen von Dohna verlehnt war. Zu diesem Zeitpunkt gab es bei Dippoldiswalde noch in sehr geringem Umfang Bergbau, der keinen Ertrag mehr brachte, wie aus Münzmeisterrechnungen 1401–1405 ersichtlich wird. Erst in den 1470er Jahren nahm der Bergbau in der zweiten Bergbauperiode einen erneuten Aufschwung.

1429 zerstörten eindringende Hussiten Dippoldiswalde. Sie vernichteten auch die drei Vorwerke Wolframsdorf (im mittleren Schwarzbachtal), Schwarzdorf (im oberen Schwarzbachtal) und Ziegenrück (am westlichen Talhang zwischen Ulberndorf und Obercarsdorf), die danach nicht wieder aufgebaut wurden.

Neuzeit

Im Jahr 1541 erreichte die Lutherische Reformation den Ort. 1632 erlitt die Stadt schwere Schäden im Dreißigjährigen Krieg. Als Standort einer Markgrafenburg nahm Dippoldiswalde bereits frühzeitig Funktionen als Herrschafts-, Verwaltungs- und Handels- bzw. Marktzentrum für die umliegenden Orte wahr (Amt). Folgerichtig wurde die Stadt 1874 Sitz der neuen Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs, am 17. April 1945 schossen Flugabwehrkanonen der Wehrmacht zwei amerikanische Flugzeuge ab, die bei der Teichmühle abstürzten. Am 9. Mai nachts hisste ein Vortrupp der Roten Armee die Siegesfahne auf dem Kirchturm.

Der erste Ortskommandant war Major Datschin. Gemäß dem Beschluss der Alliierten und der neuen Landesverwaltung wurden Kriegsverbrecher und aktive NSDAP-Mitglieder enteignet (→ Bodenreformgesetz).

Neue, kleinere volkseigene Betriebe entstanden in der DDR-Zeit, darunter ein Armaturenwerk, ein Behälterbaubetrieb, eine Nährmittelfabrik. Hinzu kam eine Ingenieurschule für Lebensmittelindustrie und ein Volkseigenes Gut.Dippoldiswalde wurde in den Bezirksverwaltungsstrukturen jener Zeit zu einer Kreisstadt.Nach der Wende, mit der Wiedereinrichtung der Bundesländer, blieb die Stadt bis 2008 weiterhin Kreisstadt, bei der zweiten sächsischen Kreisreform verlor Dippoldiswalde diesen Status, als der Weißeritzkreis am 1. August 2008 im neu geschaffenen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aufging.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1998 Stand jeweils zum 31.12.)

Zu dem Sprung der Einwohnerzahl 2013/2014 siehe auch Abschnitt ''Entwicklung der Einwohnerzahl'' im Artikel ''Schmiedeberg (Dippoldiswalde)''.

Politik

Im Zuge der Kreisreform 2008 verlor Dippoldiswalde den Status des Kreissitzes des Weißeritzkreises. Deswegen wurde Dippoldiswalde zum Ausgleich am 1. August 2008 zur Großen Kreisstadt ernannt. Die Zuständigkeiten der Großen Kreisstädte sind gemäß § 3 Abs. 1 der Sächsischen Gemeindeordnung durch die Verordnung der Sächsischen Staatsregierung über die Zuständigkeit der Großen Kreisstädte vom 30. Juni 2011 (SächsGVBl. S. 202) veröffentlicht. Übertragen sind damit Aufgaben aus dem Gewerberecht und nach der Straßenverkehrsordnung.

Mit der Ernennung zur Großen Kreisstadt 2008 konnte Dippoldiswalde einen Oberbürgermeister besetzen.

Stadtrat

Der Stadtrat wurde zuletzt am 26. Mai 2019 gewählt. Die insgesamt 22 Sitze verteilen sich auf die einzelnen Parteien und Listen wie folgt:

  • Freie Wähler: 7 Mitglieder
  • CDU: 6 Mitglieder
  • AfD: 5 Mitglieder
  • LINKE: 2 Mitglieder
  • SPD: 1 Mitglied
  • GRÜNE: 1 Mitglied

Stadtoberhäupter

Durch die Kreisreform 2008 und den Aufstieg von Dippoldiswalde zur Großen Kreisstadt hat Dippoldiswalde seit 2008 einen Oberbürgermeister.

Bürgermeister

  • 1990–1994 Günter Beyer (CDU)
  • 1994–2004 Horst Bellmann (FDP)
  • 2004–2011 Ralf Kerndt (UnBüD)

Oberbürgermeister

  • 2011–2014 Ralf Kerndt (UnBüD)
  • 2014–2019 Jens Peter (WV Freie Wähler)
  • seit 2019 Kerstin Körner (CDU)

Bei den Oberbürgermeisterwahlen am 26. Mai 2019 konnte sich Kerstin Körner (CDU) gegen Dirk Massi (Parteilos) mit 75,04 % gegen 24,96 % der Stimmen durchsetzen.

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2019 Kerstin Körner CDU 75,0
2011 Ralf Kerndt UnBüD 66,4
2004 67,1
2001 Horst Bellmann WV 78,9

Partnerstädte

Dippoldiswalde unterhält Partnerschaften mit dem tschechischen Bílina, dem polnischen Stronie Śląskie (Seitenberg) und mit der Gemeinde Bösel bei Oldenburg.

Wappen

Beschreibung: In Gold das Brustbild eines weißbärtigen Einsiedlers mit Nimbus und blauem Gewand mit zwei gekreuzten Trägern. Überhöht wird es von zwei schräggekreuzten natürlichen dreiwurzligen ausgerissenen Nadelbäumen mit je drei Zapfen.

Symbolik: Das Wappen beinhaltet eine Kuriosität. Der im Wappen enthaltene Gründer Dippold ist einer Sage entnommen. Dieser Dippold soll einst in den Waldgebieten der jetzigen Dippoldiswalder Heide um den Einsiedlerstein in der Heide gelebt haben. Dieser Mann tauchte ab 1588 im Wappen auf. 1669 trug er dann ein Barett und 1730 erhielt er auf der Brust gekreuzte Bänder. Die gekreuzten Bäume mit den Zapfen stammen aus einer Anlehnung an das Wappen der Burggrafen von Dohna (zwei gekreuzte silberne Hirschstangen). Das heutige Stadtwappen wurde 1894 erstellt mit folgenden Inhalt: Der Einsiedler erhält ein blaues Gewand, als Stadtfarben wurden blau und gelb gewählt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Historischer Altstadtkern mit Marktplatz und spätgotischem Rathaus
  • Schloss: um 1200 als Markgrafenburg auf einem Bergsporn angelegt, heutiges Erscheinungsbild seit dem 16./17. Jahrhundert, der ab 1530 errichtete Mittelbau ähnelt dem Dresdner Schloss. Neben dem Amtsgericht findet man hier auch die Osterzgebirgsgalerie.
  • Stadtkirche St. Marien und Laurentius: Gotische Hallenkirche mit romanischem Westturm und frühbarocker Ausmalung
  • Romanische Basilika St. Nikolai aus dem 13. Jahrhundert auf dem Friedhof
  • Talsperre Malter
  • Sportpark: Nachdem das Hochwasser im August 2002 den Sportplatz an der Vorsperre zerstörte, wurde im Juni 2004 der neue Sportpark eingeweiht. Hauptnutzer ist der FSV Dippoldiswalde.
  • Lohgerberei: sehenswertes ehemaliges Wohnhaus von 1756, heute Museum
  • Mittelalterliche Bildstöcke (Betsäulen) vom Heiligen Weg vor der Kirche (Kirchplatz), am Niedertorplatz und an der Weißeritzstraße/Große Mühlenstraße
  • Brunnenstube
  • Kursächsischer Viertelmeilenstein (Primitivform) Nr. 9 der Obergebirgischen Poststraße von 1723 am Pfortenberg, gegenüber der ehemaligen Poststation (Busbahnhof) und Nachbildung der Ende des 19. Jahrhunderts entfernten Kursächsischen Postdistanzsäule von 1723 am Obertorplatz (ehemals Obertor)
  • Schloss Reichstädt im Ortsteil Reichstädt, zeitweise im Besitz des letzten sächsischen Generalpostmeisters Adam Rudolph von Schönberg (Büste im Schlosshof)

Gedenkstätten

  • Gedenkplatte im Stadtpark nahe der Bushaltestelle Parksäle/Dr.-Friedrichs-Straße zur Erinnerung an die örtlichen NS-Gegner, darunter für den kommunistischen Stadtverordneten Clemens Holzschuh, der im März 1933 laut DDR-Geschichtsschreibung als erstes Opfer der NS-Diktatur im Stadtgefängnis ermordet wurde. Am Wohnhaus Herrengasse 14 erinnert ebenfalls eine Gedenktafel an ihn. Neueste Forschungsergebnisse bezweifeln eine Ermordung:
  • Gedenkstein am Obertorplatz Ecke Brauhofstraße/Herrengasse zur Erinnerung an den Wehrmachtssoldaten Johannes Rockstroh aus Venusberg, der wegen Kriegsdienstverweigerung noch am 8. Mai 1945 von SS-Männern gehängt wurde.
  • Grabstätte und Gedenktafel auf dem Friedhof des Ortsteiles Hennersdorf für drei unbekannte KZ-Häftlinge, die beim Todesmarsch aus einem der KZ-Außenlager der KZ Flossenbürg oder KZ Buchenwald von SS-Männern ermordet wurden
  • Grabstätte und Gedenkstein auf dem Friedhof des Ortsteiles Sadisdorf erinnern an 26 KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch aus einem der KZ-Außenlager am Sadisdorfer Herrenweg von SS-Männern durch Genickschuss ermordet wurden
  • Tatarengrab für Mustapha Sulkowicz (gefallen am 1. Juli 1762 bei Reichstädt), er diente bei den polnisch-tatarischen Ulanen unter dem sächsischen Obersten Adam Burkhardt Christoph von Schiebel (auch Schiebell) (1719–1779), altes Bild.

Museen

Drei Museen gibt es in Dippoldiswalde:

  • Das Lohgerber Museum & Galerie Dippoldiswalde, untergebracht in einer um 1750 erbauten Lohgerberei, informiert in 22 Ausstellungsräumen über das Lohgerberei-Handwerk, die Stadtgeschichte und die Regionalgeschichte des Osterzgebirges. Beliebteste Sonderausstellung ist die alljährliche Weihnachtsausstellung von November bis Februar, die in 15 Ausstellungsräumen osterzgebirgische Volkskunst und viele mechanisch betriebene Modelle zeigt.
  • Das Museum Osterzgebirgsgalerie im Schloss Dippoldiswalde präsentiert in den sechs ältesten Räumen etwa 300 Werke der Bildenden Kunst zum Thema „Menschen und Landschaft des Osterzgebirges“.
  • Im Herbst 2018 eröffnete im Schloss Dippoldiswalde das „Museum für mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge“.

Naturschutz

Regelmäßige Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Als erste Stadt in Sachsen und in den neuen Bundesländern überhaupt erfüllt Dippoldiswalde die Kriterien einer 1a-Einkaufsstadt. Die Urkundenübergabe erfolgte am 10. Juni 2008.

Verkehr

Eisenbahn

Seit 1882 ist Dippoldiswalde ans Eisenbahnnetz angeschlossen. In diesem Jahr wurde die in 750-mm-Schmalspur ausgeführte Weißeritztalbahn nach Schmiedeberg eröffnet, ein Jahr später folgte die Verlängerung bis Kipsdorf. Nach dem verheerenden Jahrhunderthochwasser 2002 war die Weißeritztalbahn eingestellt. Der Wiederaufbau wurde 2007 begonnen, seit dem 14. Dezember 2008 ist der Abschnitt zwischen Freital-Hainsberg und Dippoldiswalde und seit dem 17. Juni 2017 bis Kurort Kipsdorf wieder in Betrieb.

Straßenverkehr

Dippoldiswalde liegt an der wichtigen Bundesstraße 170 zwischen Dresden und der tschechischen Grenze bei Zinnwald. Die stark frequentierte Transitstrecke führte direkt durch die Innenstadt. 1977 begann man mit dem Bau einer Brücke zur Umgehung der Innenstadt, dieser wurde jedoch bald unterbrochen und erst in den Jahren 1993 bis 1995 fertiggestellt. Seitdem führt die B 170 östlich an der Innenstadt vorbei. Trotz des Baus der A 17 ist die Straße weiterhin stark befahren, der Lkw-Verkehr sorgte immer wieder für Proteste von Anwohnern. Seit Ende 2006 ist die B 170 allerdings für den schweren Lkw-Durchgangsverkehr gesperrt.

Öffentlicher Verkehr

Der Busbahnhof von Dippoldiswalde wird durch verschiedene Buslinien des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bedient. Die wichtigsten Linien sind:

  • 348 Dippoldiswalde – Oelsa – Rabenau – Freital – Wilsdruff
  • 360 Dresden – Bannewitz – Dippoldiswalde – Altenberg – Zinnwald
  • 370 Dippoldiswalde – Falkenhain – Altenberg
  • 376 Dippoldiswalde – Seifersdorf – Rabenau – Freital
  • 382 Dippoldiswalde – Ruppendorf – Tharandt
  • 388 Dippoldiswalde – Niederfrauendorf – Glashütte
  • 398 Dresden – Dippoldiswalde – Zinnwald – Teplice

Außerdem gibt es mit der Linie 361 noch eine Stadtverkehrslinie zwischen dem Neubaugebiet Dippoldiswalde Nord und dem Stadtteil Ulberndorf.

Behörden

  • Ein Bürgerbüro und einige Abteilungen des Landratsamtes Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge befinden sich in Dippoldiswalde.
  • Im Schloss Dippoldiswalde befindet sich das Amtsgericht Dippoldiswalde.
  • Seit dem Jahr 2005 befindet sich ein Ortsverband der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) in Dippoldiswalde.

Schulen

Die 1881 gegründete Müllerschule hatte seit 1888 ihren Sitz in Dippoldiswalde.
Weitere Geschichte:

  • 1938: Höhere Fachschule für Müllerei und Mühlenbau
  • 1949: Neugründung der Deutschen Müllerschule in Braunschweig
  • 1958: Umwandlung der Müllerschule in die Fachschule für Müllerei Dippoldiswalde
  • 1962–1993: Ingenieurschule für Lebensmittelindustrie Dippoldiswalde
  • jetzt: Berufliches Schulzentrum „Otto Lilienthal“ Freital–Dippoldiswalde

Neben dem Beruflichen Schulzentrum gibt es im Gemeindegebiet Dippoldiswalde folgende schulische Einrichtungen:

Persönlichkeiten

Sonstiges

Dialekt

In Dippoldiswalde wird eine Form des sächsischen Dialektes gesprochen: das Südostmeißnische, welche einen der fünf meißnischen Dialekte darstellt.

Katastrophen und Unglücke

  • 6. September 1633: Die Stadt wurde von Truppen des Feldmarschalls Heinrich von Holk in Brand gesteckt. Dabei fiel mit Ausnahme des Schlosses, der Nicolaikirche und einiger weniger Häuser nahezu die gesamte Bebauung den Flammen zum Opfer, unter der Bevölkerung gab es zahlreiche Opfer.
  • 7. Oktober 1634: Erneut wurde Dippoldiswalde von marodierenden Truppen in Brand gesetzt. Dabei wurden 150 Häuser zerstört.
  • 14. März 1826: Ein Stadtbrand vernichtete weite Teile der Innenstadt. Insgesamt brannten 102 Vorder- und 100 Seitengebäude sowie 12 Scheunen ab
  • August 2002: Jahrhunderthochwasser

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Dippoldiswalde

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