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Karte Wetteraukreis
Wetteraukreis
Der Kreisausschuß
Europaplatz
61169 Friedberg

http://www.wetteraukreis.de

Wetteraukreis

160pxAbb. 1 Wappen Wetteraukreis
Basisdaten
BundeslandHessen
RegierungsbezirkDarmstadt
VerwaltungssitzFriedberg (Hessen)
Adresse des LandkreisesEuropaplatz
Websitewww.wetteraukreis.de
LandratJan Weckler (CDU)

Der Wetteraukreis ist ein 1972 entstandener Landkreis im Regierungsbezirk Darmstadt in Hessen. Die Kreisstadt ist Friedberg (Hessen).

Geografie

Lage

Namensgebend für den Kreis ist die nördlich von Frankfurt am Main gelegene Landschaft Wetterau. Sie ist eine der ertragreichsten Ackerbaulandschaften Hessens und nach dem Fluss Wetter benannt. Im Westen ragen noch die Ausläufer des Taunus, östlicher Hintertaunus, in das Kreisgebiet. Hier befinden sich zahlreiche Mineral- und Thermalquellen (Bad Nauheim, Bad Vilbel, Rosbach vor der Höhe). Im Osten des Kreises führt das Ronneburger Hügelland zu den Ausläufern des Vogelsberges und des Spessarts hin.

Nachbarkreise

Der Wetteraukreis grenzt, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an die Landkreise Gießen, Vogelsbergkreis, Main-Kinzig-Kreis, an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main sowie an den Hochtaunuskreis und den Lahn-Dill-Kreis.

Geschichte

Das Kreisgebiet war im Laufe der Geschichte in zahlreiche Herrschaftsgebiete zersplittert. Die wichtigsten davon waren die Landgrafen von Hessen (später beide hessische Landesteile Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel), die Grafen von Solms und Ysenburg, Kurmainz, die Burggrafschaft Friedberg und die Freie Reichsstadt Friedberg. Seit dem 19. Jahrhundert gehörte das heutige Kreisgebiet zum Großherzogtum Hessen, in welchem es die beiden Landkreise Friedberg und Büdingen innerhalb der Provinz Oberhessen bildete.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. August 1972 ein neuer Landkreis mit dem Namen Wetteraukreis gebildet, dessen Kreisstadt die Stadt Friedberg (Hessen) wurde. Der neue Landkreis wurde zusammengesetzt aus

  • dem Gebiet des aufgelösten Landkreises Büdingen ohne
    • die Stadt Schotten, die zum neuen Vogelsbergkreis kam
    • die Gemeinde Altwiedermus, die nach Ronneburg im damaligen Landkreis Hanau eingemeindet wurde
    • die Gemeinden Hain-Gründau und Mittel-Gründau, die Teil der Gemeinde Gründau im damaligen Landkreis Gelnhausen wurden
  • dem Gebiet des aufgelösten Landkreises Friedberg ohne
    • die Gemeinde Burgholzhausen vor der Höhe, die in die Stadt Friedrichsdorf,
    • und die Gemeinde Ober-Erlenbach, die in die Stadt Bad Homburg vor der Höhe eingegliedert wurde – beide im neuen Hochtaunuskreis
    • die Gemeinden Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach, die in die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main eingegliedert wurden
  • der Gemeinde Wolferborn aus dem Landkreis Gelnhausen, die in die Stadt Büdingen eingegliedert wurde.

Einwohnerentwicklung

Wetteraukreis 2011.png|mini|400px|right|Bevölkerungspyramide für den Wetteraukreis (Datenquelle: Zensus 2011<ref>Datenbank Zensus 2011, Wetteraukreis, Alter + Geschlecht</ref>)">Wetteraukreis 2011.png|mini|400px|right|Bevölkerungspyramide für den Wetteraukreis (Datenquelle: Zensus 2011<ref>Datenbank Zensus 2011, Wetteraukreis, Alter + Geschlecht</ref>)

Jahr Einwohner Quelle
1972 242.000
1980 251.900
1990 263.900
2000 294.260
2010 298.195
2015 298.398
2020 310.353
2021 311.661
2022 317.298
2023 318.906

Konfessionsstatistik

Laut der Volkszählung 2011 waren 46,2 % der Einwohner evangelisch, 20,2 % römisch-katholisch und 33,6 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Unter der Bevölkerung im Wetteraukreis am 9. Mai 2011 befanden sich 4 % weniger katholische und 14,2 % weniger evangelische Kirchenmitglieder unter der Gesamtbevölkerung als am vorherigen Volkszählung vom 25. Mai 1987. Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist demnach im beobachteten Zeitraum gesunken, während der Anteil der Konfessionslosen und Sonstige zunahm mit 18,2 %.

Politik

Kreistag

Die Kommunalwahl am 6. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis, in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:

Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung
Wahlvorschläge %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 32,8 27 30,5 25 35,6 29 40,0 32 41,0 33
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 20,7 17 28,0 23 31,8 26 35,4 29 38,8 32
AfD Alternative für Deutschland 6,9 6 12,2 10
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 19,0 15 9,0 7 15,8 13 7,2 6 7,5 6
FWG/UWG Freie Wählergemeinschaft / Unabhängige Wählergemeinschaft Wetterau 8,5 7 7,6 6 6,4 5 5,8 5 4,9 4
FDP Freie Demokratische Partei 6,5 5 5,7 4 3,6 3 5,0 4 4,0 3
LINKE Die Linke (2006: Die Linke.WASG) 3,6 3 3,3 3 2,4 2 3,0 2
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 0,9 1 2,2 2 2,5 2 3,6 3 3,3 3
PIRATEN Piratenpartei Deutschland 0,6 0 0,9 1 1,9 1
Gesamt 100 81 100 81 100 81 100 81 100 81
Wahlbeteiligung 53,4 % 51,7 % 49,7 % 48,6 % 53,5 %

Landräte des Wetteraukreises

Landrat Amtszeit
Erich Milius (SPD) 1952–1972
Arno Kuhn (SPD) 1973–1979
Helmut Münch (CDU) 1979–1983
Sigurd Beyer (CDU) 1984–1985
Herbert Rüfer (SPD) 1985–1992
Rolf Gnadl (SPD) 1992–2007
Joachim Arnold (SPD) 2008–2018
Jan Weckler (CDU) seit 2018

Die letzte Landratswahl fand am 3. Oktober 2023 statt. Der seit 2018 amtierende Landrat Jan Weckler setzte sich im ersten Wahlgang mit 52,85 % der Stimmen durch. Die weiteren Kandidaten erzielten folgende Ergebnisse: Roven Kötter (SPD) 21,43 %, Thomas Zebunke (Grüne) 10,71 %, Daniel Lachmann (Heimat) 6,55 %, Melina Holzhauer (Die PARTEI) 5,48 %, Gabi Faulhaber (DIE LINKE) 2,97 %. Die Wahlbeteiligung lag bei 62,56 %.

Wappen, Flagge und Banner

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Im Jahr 2022 belegte der Wetteraukreis im alle drei Jahre erscheinenden Zukunftsatlas den Platz 102 von 400 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen der Zukunftschancenkategorie 4 mit „leichten Zukunftschancen“. In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 94 von 401 und damit in der identischen Zukunftschancenkategorie. Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Wetteraukreis Platz 151 von damals 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählte damit zur Kategorie der Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“.

Verkehr

Die fruchtbare Ebene der Wetterau zwischen Taunus und Vogelsberg war von jeher eine wichtige Durchzugsstraße von Nord nach Süd. So hat auch die Main-Weser-Bahn als erste Eisenbahn zwischen Kassel und Frankfurt diesen Weg genommen. Sie ist 1850 von Frankfurt über Friedberg bis Butzbach und 1851 weiter nach Lang-Göns eröffnet worden. Das Kreisgebiet gehörte damals zu Hessen-Darmstadt bis auf das kurhessische Bad Nauheim, das erst 1866 dazukam.

Am Rande des Vogelsberges entstand 1870 eine weitere Nord-Süd-Strecke von Gießen über Nidda–Büdingen nach Gelnhausen, die von der zunächst privaten Oberhessischen Eisenbahn-Gesellschaft erbaut und mit dieser 1876 in die Hessische Staatsbahn einbezogen wurde.

Zur Umgehung des Frankfurter Raumes erbaute die Preußische Staatsbahn eine Direktverbindung von Hanau nach Friedberg, die 1881 mit der Teilstrecke ab Heldenbergen-Windecken vollendet wurde.

Die Hessische Staatsbahn begann 1888 den Vogelsberg mit zwei Stichbahnen von Nidda nach Schotten und von Stockheim nach Gedern zu erschließen, wovon die letztgenannte 1906 bis Grebenhain-Crainfeld verlängert und so zu einer Querverbindung bis Lauterbach ausgebaut wurde.

Zum wichtigsten Bahnknoten entwickelte sich der Bahnhof Friedberg, welcher heute von Intercity- und ICE-Zügen bedient wird. Zu den drei vorhandenen Schienenwegen von Friedberg nach Frankfurt, Gießen und Hanau kamen hinzu: 1897 die Nebenbahnen nach Hungen und Nidda, die bis Beienheim dieselbe Trasse benutzen, und 1901 die im Zuge der Bäderbahn Nauheim–Homburg–Wiesbaden errichtete Hauptbahn nach Friedrichsdorf.

Neben Nidda ist auch Stockheim ein Knotenpunkt; hier beginnt seit 1905 die Niddertalbahn nach Heldenbergen-Windecken und 1907 weiter bis Bad Vilbel an der Main-Weser-Bahn.

Schließlich vervollständigte die private Butzbach-Licher Eisenbahn AG, eine Tochter der Firma Lenz & Co GmbH, das Schienennetz durch die Bahnen, die von Butzbach ausgingen:

  • 1904: Butzbach West – Butzbach Ost – Griedel – Lich
  • 1910: Griedel – Rockenberg – Bad Nauheim
  • 1910: Butzbach Ost – Oberkleen.

Durch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 5 (Frankfurt-Kassel) und 45 (Dortmund-Aschaffenburg). Ferner erschließen mehrere Bundesstraßen und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 3, die B 275, die B 455, die B 457 und die B 521.

Im Wetteraukreis waren Anfang 2023 etwa 239.000 Fahrzeuge zugelassen, darunter knapp 197.000 Pkw, 12.700 Lkw und rund 18.800 Krafträder.

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Kreisgebiet wird durch die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) im Rahmen des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) betrieben.

Presse

Wichtigste lokale Zeitung ist die Wetterauer Zeitung (Friedberg/Bad Nauheim), im Raum Bad Vilbel die Frankfurter Neue Presse,im Ostkreis der Kreis-Anzeiger (Nidda),im Nordwesten die Butzbacher Zeitung. Auch die Lokalausgaben der Frankfurter Rundschau werden im Wetteraukreis viel gelesen.

Gemeinden

(Einwohner am 30. Juni 2023)

Städte
  1. Bad Nauheim (33.723)
  2. Bad Vilbel (35.857)
  3. Büdingen (22.858)
  4. Butzbach (27.499)
  5. Florstadt (8.918)
  6. Friedberg (Hessen) (31.389)
  7. Gedern (7.290)
  8. Karben (23.214)
  9. Münzenberg (5.848)
  10. Nidda (17.708)
  11. Niddatal (10.068)
  12. Ortenberg (8.966)
  13. Reichelsheim (Wetterau) (6.985)
  14. Rosbach v. d. Höhe (13.133)

Weitere Gemeinden

  1. Altenstadt (12.692)
  2. Echzell (5.845)
  3. Glauburg (3.047)
  4. Hirzenhain (2.956)
  5. Kefenrod (2.758)
  6. Limeshain (5.888)
  7. Ober-Mörlen (5.864)
  8. Ranstadt (5.336)
  9. Rockenberg (4.522)
  10. Wölfersheim (9.756)
  11. Wöllstadt (6.786)

Kfz-Kennzeichen

Am 1. August 1972 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den hessischen Landkreis Friedberg gültige Unterscheidungszeichen FB zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.

Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Büdingen Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren DA bis DZ und LA bis LZ und den Zahlen von 100 bis 999.

Seit dem 2. Januar 2013 ist aufgrund der Kennzeichenliberalisierung zudem das Unterscheidungszeichen BÜD (Büdingen) erhältlich.

Weblinks

Hinweis

Dieser Artikel wurde aus der deutschsprachigen Wikipedia entnommen. Den Originalartikel finden Sie unter http://de.wikipedia.org/wiki/Wetteraukreis

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